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Monatscheck - Januar

02.02.2015 - 15:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Was gab´s im Januar?
Sony Pictures/Universum Film
Was gab´s im Januar?
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Welche Filme/Serien/Games habe ich diesen Monats konsumiert? Um den Rahmen nicht komplett zu sprengen, begrenze ich mich jeweils auf meist ein Beispiel pro Kategorie (meist aber nicht zwingend, das beste/schlechteste), soweit vorhanden.

- Kinobesuch

Top: Herz aus Stahl

An dieser Stelle könnte ich über die tollen Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit oder John Wick reden, da aber beide recht frisch sind und Birdman eine zweite Sichtung braucht, entscheide ich mich eher für den Kontroverseren "Herz aus Stahl".

"Herz aus Stahl" war die erste Überraschung diese Jahr. Amerikanische Kriegsfilme sind oft von Patriotismus durchzogen und einseitig. Ja auch hier sind Nazis wieder alles böse aber die Amis werden hier ebenfalls als abscheuliche Unsympathen dargestellt und es gibt keine pro Amerika Aussagen. Nein hier geht es um die Scheußlichkeit Krieg, was hier in aller Härte gezeigt wird. Die Besetzung um Brad Pitt und Logan Lerman ist top, besonders überraschend, überzeugt Shia LaBeouf am meisten. Leider verpasst es der Film die Charaktere näher zu auszuleuchten, der Plot um die fünfköpfige Panzerbesatzung ist aber packend inszeniert.

Weitere Tops: Birdman, John Wick

Flop: 96 Hours - Taken 3

96 Hours war 2008 ein echter Actiontipp, roh, kompromisslos, packend. Wie alles was Erfolg hat, kam prompt eine Sequel, welches im Prinzip nur wiederholte und das schlechter. Nun mit Taken 3 ist die Reihe endgültig in der Belanglosigkeit gelandet. Wild geschnittene Action, soll vertuschen, das Liam nicht mehr der Jüngste ist, der Plot ist vorhersehbar und Forest Whitaker spielt wieder unter Wert. Grottig ist der Streifen nicht aber langweilig, einen vierten braucht es wirklich nicht.

- Aufarbeitung

Top: Glengarry Glen Ross

Kevin Spacey, Ed Harris, Al Pacino, Alan Arkin, Jack Lemmon, Alec Baldwin, das ist nicht nur eine fantastische Besetzung, sie spielt sich auch gegenseitig so genial an die Wand. Es ist ein sehr dialoglastiger Film, der trotzdem nie ansatzweise langweilig wird. Man hängt an den Lippen der Protagonisten und sieht die menschlichen Abgründe, die sie bereit sind, zu ihrem eigenem Wohl zu tun. Ein grandioses Stück Darstellerkino.

Weitere Tops: Nur 48 Stunden, Ein Jahr vogelfrei!, Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück, Agent Null Null Nix - Bill Murray in Hirnloser Mission

Flop: The Broken

Lena Heady gibt eine solide Leistung in diesem anfangs spannenden und stimmungsvollen Mysterhorror, der aber zu leicht zu durchschauen ist und viele Fragen zurücklässt. Zwar werden hier teils starke Bilder geboten, es wird aber zu viel Potenzial der eigentlich coolen Idee des Films, liegen gelassen.

Weitere Flops: Body Count - Flucht nach Miami, The Scribbler

- Dramaserie

Top: House of Cards

Für jemanden, der mit diesem ganzen Politikthema wenig anfangen kann hat mir "House of Cards" gegen die Erwartungen doch gefallen. Zumindest bisher, denn mein Zwischenfazit nach 8 Episoden fällt zwiegespalten aus. Es ist die Kevin Spacey Show und er brilliert mit seinen durchtriebenen Machenschaften. Die restliche Besetzung ergänzt ihn exzellent und es ist schlicht ein Vergnügen Frank Underwood dabei zuzusehen, wie er Politiker, Medien und co. manipuliert.

Dennoch macht sich in mir Skepsis breit, so gut Spacey auch ist, nutzt sich das Konzept recht schnell ab. In jeder Folge schafft er einen neuen Kontrahenten oder ein Problem aus dem Weg. Aufgrund dessen stellen sich mir fragen, wohin noch Charakterentwicklung und Story hinsteuern. Daher begrenzt sich mein Interesse auf die zweite Staffel ein wenig. Wenn Spacey aber wieder einmal die vierte Wand bricht, dabei sein gegenüber treffend analysiert und anschließend einen bestätigend Blick dem Zuschauer zuwirft, ist das grandios.

- Sitcom

Top: Community

Nach der schwachen 4 Staffel geht es mit Community in Staffel 5 wieder bergauf. An die Glanzzeiten der zweiten und dritten reicht es nicht ganz aber die Serie befindet sich mit dem zurückgekehrten Dan Harmon wieder in der Spur. Pierce ist nicht mehr dabei und trauriger weiße schaut auch Donald Glover als Troy nur fünf Episoden lang vorbei. Das ist ein ziemlich herber Verlust, den auch die neuen John Oliver als Prof. Duncan und Jonathan Banks als Prof Hicks nicht komplett kompensieren können. Trotzdem erlebt die Lerngruppe wieder jede Menge Abenteuern, voller Referenzen und irren Ideen.

Highlight-Folgen sind wohl die an David Fincher angelehnte Thriller-Folge 5x03 und die Abschiedsfolge von Troy 5x05.

- Game

Flop: Thief  (2014)

Das 2014er Thief ist das erste der Reihe, dass ich spiele also kann ich keine Vergleiche ziehen.

Thief steht sich leider sehr oft selber im Weg. Häufige Ladezeiten, durch vorgegaukelter Open World, eine schwankende KI, die von super smart bis saublöd alles abdeckt und technische Mängel (asynchron) lassen schnell Frust aufkommen. Die Story ist nicht wirklich interessant und die Motivation zu klauen geht bald flöten, zumal man auf der Straße mehr liegen sieht als in den Wohnungen, in die man mühevoll einbricht und dann hielt man es für nötig zombieartige Viecher mit einzubauen, als es diese nicht schon in jedem zweiten Spiel gäbe.

Somit bin ich auch erst mal zur Hälfte der Story ausgestiegen und bin mir nicht sicher, ob ich wieder einsteige. Das ist schade, denn sich unbemerkt durch Bordells, Katakomben und Villen zu schleichen und alles auszurauben macht durchaus Spaß und die Atmosphäre in der verseuchten Stadt passt. Nicht richtig schlecht aber sehr stark Fehlerbehaftet.

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