Mit über 65 Millionen Abonnenten auf mehr als 80 Märkten ist Netflix der größte Streaminganbieter der Welt. Wir können uns nur vorstellen, auf welcher Daten-Goldgrube der Dienst sitzt. Einen kleinen Einblick gewährt uns Netflix nun mit einer Studie, die genau sagt, ab welchem Punkt einer Serie Zuschauer zu Binge-Watchern werden, also die restliche Staffel marathongleich zu Ende schauen. Eins vorweg: es ist nie die Pilotfolge, sondern vermutlich eine besonders emotionale Schlüsselfolge.
Netflix untersuchte dazu 25 Serien in 16 Märkten. Dabei waren Netflix-Originale wie House of Cards und Orange Is the New Black, sowie Serien, die ursprünglich woanders liefen wie Dexter, Better Call Saul und Breaking Bad. Sobald nach einer Folge 70% der Zuschauer am Ball blieben und den Rest der Staffel schauten, wurde diese als "hooked episode" definiert, also diejenige Folge, die die Zuschauer zu Fans machte. Nachdem diese Episoden für jedes Land identifiziert wurden, bildete Netflix den globalen Durchschnitt.
Obwohl die Daten sich nicht sehr von Land zu Land unterscheiden, gibt es noch ein paar regionale Trends. Die Niederländer tendieren dazu, am schnellsten von einer Serie angefixt zu werden. Sie werden in der Regel eine Folge eher zu Fans als Zuschauer in den meisten anderen Ländern. Wir Deutschen haben eher begonnen Arrow zu lieben, wohingegen die Franzosen sich eher für How I Met Your Mother begeistern konnten. Abonnenten in Australien und Neuseeland sind etwas skeptischer als der Rest. Sie brauchen in der Regel eine oder zwei Folge mehr, um so richtig begeistert zu sein.
Allerdings sagen die Daten nichts darüber aus, welche inhaltlichen Entwicklungen ausschlaggebend sind. Das hält Netflix aber nicht davon ab, ein bisschen zu spekulieren. Bei Breaking Bad, was Zuschauer ab Folge 2 anfixt, ist vielleicht der Moment verantwortlich, als die Überreste des toten Drogendealers durch die Zimmerdecke regnen. Und bei Dexter war Episode 3 die Folge, in der sich Dexter an seinen allerersten Mord erinnert - ein Schlüsselmoment für die Figur und vielleicht auch die Zuschauer. Bei Arrow begegnet Oliver in Episode 8 seiner Herzensdame, die gleichzeitig auch die Verbrechensbekämpferin Huntress ist. Und in Better Call Sauls vierter Folge gibt ein Blick in die Vergangenheit Auskunft über "Sauls" Zeit als Betrüger Slippin' Jimmy.
Laut Netflix gibt es keine Korrelation zur gesamten Zuschaueranzahl. Serien, die Zuschauer eher anfixen haben deswegen nicht mehr oder weniger Zuschauer als Serien, die länger brauchen, um ihre Zuschauer zu erwärmen. Die gesamte Liste der untersuchten Serien mit ihren anfixenden Folgen seht ihr hier (via The Verge ):
- Arrow — Episode 8
- Bates Motel — Episode 2
- Better Call Saul — Episode 4
- Bloodline — Episode 4
- BoJack Horseman — Episode 5
- Breaking Bad — Episode 2
- Dexter — Episode 3
- Gossip Girl — Episode 3
- Grace & Frankie — Episode 4
- House of Cards — Episode 3
- How I Met Your Mother — Episode 8
- Mad Men — Episode 6
- Marco Polo — Episode 3
- Marvel’s Daredevil — Episode 5
- Once Upon a Time — Episode 6
- Orange is the New Black — Episode 3
- Pretty Little Liars — Episode 4
- Scandal — Episode 2
- Sense8 — Episode 3
- Sons of Anarchy — Episode 2
- Suits — Episode 2
- The Blacklist — Episode 6
- The Killing — Episode 2
- The Walking Dead — Episode 2
- Unbreakable Kimmy Schmidt — Episode 4
Stimmen die Ergebnisse mit euren persönlichen Erfahrungen überein? Wann wart ihr angefixt?