Schnell nachholen: Bei Netflix verschwindet einer der besten Superheldenfilme

30.12.2020 - 09:53 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Logan - The Wolverine
Netflix/20th Century Fox
Logan - The Wolverine
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Zum Jahresende wirft Netflix Logan - The Wolverine aus dem Programm. Der bittere Superhelden-Abgesang ist der perfekte Schlusspunkt für Hugh Jackmans ikonischen X-Men-Mutanten.

Über 17 Jahre hinweg spielte Hugh Jackman die Figur des Wolverine. 2000 trat der Schauspieler in X-Men zum ersten Mal in der Rolle auf, mit der er anschließend über so viele Jahre verbunden war. 2017 ist diese Reise dann zu Ende gegangen.

Mit Logan - The Wolverine hat Regisseur James Mangold dem Star und dessen Figur einen würdigen Abschluss beschert, der den Superhelden ebenso brutal wie bewegend in den Ruhestand schickt. Falls ihr den Film noch nicht gesehen habt oder ihn nochmal schauen wollt, solltet ihr euch beeilen: Bis zum 31. Dezember 2020 ist Logan noch bei Netflix zum Streamen verfügbar, danach fliegt er aus dem Programm.

Schaut hier noch den Trailer zu Logan!

Logan - Trailer 2 (Deutsch) HD
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In Logan treten die Helden lebensmüde und abgekämpft zum letzten Gefecht an

Der Film spielt im Jahr 2029, wo von den Mutanten aus dem X-Men-Universum nicht mehr viel übrig geblieben ist. Aus Charles Xavier aka Professor X und Logan aka Wolverine sind längst müde, abgekämpfte Männer geworden. Während Xavier an Alzheimer leidet, bilden sich die Superkräfte von Wolverine immer stärker zurück.

Als Logan auf das junge Mädchen Laura trifft, die sich ebenfalls als Mutantin entpuppt und von einer bösen Organisation gejagt wird, brechen die beiden Männer zu ihrem wohl letzten Kampf auf.

Erschreckend zeichnet James Mangold die X-Men-Charaktere als Verkörperung des Superhelden-Untergangs. In seiner Paraderolle präsentiert sich Hugh Jackman hier mit tiefen Furchen und blutunterlaufenen Augen, dicken Narben und zittriger Körpersprache. Neben ihm ist James Stewart als Charles Xavier zum Pflegefall geworden, dessen Gedankenwellen als unkontrollierte Zeitbombe wüten.

Indem der Regisseur die Superkräfte seiner ikonischen Heldenfiguren in Logan nicht nur dekonstruiert, sondern auf verheerende Art gegen sie selbst richtet, entwickelt sich Logan zum bittersten Comic-Epos der letzten Jahre.

Die ständige Bewegung nach vorne, bei der das unfreiwillige Trio auf einen mystischen Ort namens Eden zusteuert, der für Laura eine sichere Zuflucht darstellen soll, wird dabei fast schon ironisch von Wolverines Todessehnsucht angetrieben.

Hier könnt ihr euch noch ein Featurette zu Logan anschauen!

Logan - Featurette Legacy (English) HD
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Logan schockiert mit heftigen Gewalteinschüben und berührt mit sanfter Hoffnung

Trotz des sehr düsteren Tonfalls, mit eher rar gesäten Actionszenen voller rollender Köpfe, abgetrennter Gliedmaßen und zerstochener Körperteile, gibt es in Logan auch sanfte Momente der Hoffnung. In dem Film wird das Sterben von vermeintlich unzerstörbaren Superhelden zwar mit eindringlicher Konsequenz untermauert.

Davor tastet Mangold das kaputte Innenleben seiner Protagonisten aber auf verbliebene Überreste von Gefühlsregungen ab. Dadurch werden sie vor den Augen des Publikums noch einmal zu Menschen, ehe sie ebenso menschlich an sich selbst zerbrechen.

Wer nicht jeden X-Men-Film gesehen hat, kann Logan trotzdem problemlos genießen. James Mangold inszeniert den Streifen ohne viele Querverbindungen oder Referenzen als eigenständiges Werk.

Logan - The Wolverine

Dabei werden Konflikte wie in einem guten Western intensiv in die Länge gezogen, während Gewaltmomente wie in einem Horrorfilm mit gnadenloser Konsequenz ins Geschehen einbrechen. Ganz zum Schluss setzt Logan dann Emotionen frei, die es in einem Film dieser Größenordnung lange nicht mehr zu spüren gab.

Logan - The Wolverine könnt ihr noch bis zum 31. Dezember 2020 bei Netflix im Abo streamen.

Was haltet ihr von dem Wolverine-Abschluss Logan?

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