Public Enemy - Mordinstinkt: Moderner Robin Hood?

23.04.2009 - 08:45 Uhr
Vincent Cassel als Jacques Mesrine
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Vincent Cassel als Jacques Mesrine
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Das zweiteilige Biopic über das Leben von Jacques Mesrine, Frankreichs Staatsfeind Nr. 1.

Mit Public Enemy No. 1 – Mordinstinkt und Public Enemy No. 1 – Todestrieb hat Jean-François Richet die Geschichte des französischen Verbrechers Jacques Mesrine verfilmt. Der erste Teil des vierstündigen Biopics kommt nun bei uns ins Kino. Sowohl der Regisseur als auch der Hauptdarsteller Vincent Cassel erhielten vor kurzem jeweils einen César für den Film.

Jacques Mesrine war ein Bankräuber und Mörder, der in Frankreich der 1970er über Jahre hinweg wütete. Mehrfach wurde er für seine Verbrechen gefasst und verurteilt, brach jedoch aus mehreren Hochsicherheitsgefängnissen wieder aus und spielte ein Katz-und-Maus-Spiel mit der französischen und kanadischen Justiz. Mesrine war über Jahre hinweg das Gesprächsthema Nr. 1 der französischen Republik. Als charismatische Persönlichkeit wusste er um seine mediale Wirkung, meldete sich in Interviews immer wieder zu Wort und feierte sich als moderner Robin Hood. Die Medien gaben ihm den Spitznamen “Staatsfeind Nr. 1” und berichteten lustvoll von immer tollkühneren Raubzügen und Ausbrüchen aus angeblich hundertprozentig sicheren Gefängnissen, von regelrecht dreisten Spielen mit der Staatsgewalt und der Justiz, denen er nichts als Verachtung entgegenbringt.

Der als Verwandlungskünstler bekannte Mesrine schrieb während der Haft seine Autobiographie “Todestrieb”, in der er sich offen zu 38 Verbrechen bekennt. Auf dieser Biographie basiert auch der Film von Jean-Francois Richet. Der erste Teil erzählt davon, wie Jacques Mesrine zum Staatsfeind Nr. 1 wurde. Als Soldat in Algerien wird er mit Folter konfrontiert und kehrt zurück nach Frankreich, wo er durch seinen Freund Paul (Gilles Lellouche) in Kontakt mit dem Unterweltboss Guido (Gérard Depardieu) kommt, für den er fortan arbeitet. Mesrine macht Karriere im Untergrund, ermordet den Zuhälter seiner Geliebten, überfällt Banken und Casinos, bis er nicht nur die Polizei, sondern auch noch das organisierte Verbrechen als Feinde gegen sich hat. Obwohl er immer öfter brenzligen Situationen im letzten Augenblick entkommt, ahnt der Staatsfeind Nr. 1 nicht, dass sich die Schlinge um seinen Hals langsam immer mehr zusammenzieht. Gnade hat er nicht zu erwarten…

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