Es geht um Verblendung, Verdammnis und Vergebung. So jedenfalls lauten die Titel der Trilogie des schwedischen Autors Stieg Larsson, die Quentin Tarantino mit Brad Pitt in der Hauptrolle verfilmen will. Der Zufall will es, dass diese Nachricht gestern bei slashfilm zu lesen war und ich seit Samstag in jeder freien Minuten in den Büchern schmökere … und die sind wirklich gut.
Erzählt wird im ersten Teil Verblendung vom Wirtschaftsjournalisten Mikael Blomkvist (den wahrscheinlich Brad Pitt spielen wird) und der Häckerin Lisbeth Salander, die ein großes Geheimnis umgibt. Beide können im schwedischen Norden in einer alten Industriellen-Familie einen Serienmörder entlarven. Am Ende gelingt es ihnen sogar, einen der schwersten schwedischen Wirtschaftsskandale aufzudecken. Das hört sich etwas übertrieben an, ist aber sehr gut geschrieben und bringt ein Ermittler-Team der besonderen Art zusammen.
Der Star der Bücher ist aber weniger Mikael Blomkvist als Lisbeth Salander. Sie ist eine unangepasste 24-jährige Frau, der ein Gericht soziale Kompetenz abspricht. Also hat sie einen juristischen Betreuer an ihrer Seite, der sie missbraucht. Aber die Frau weiß sich zu wehren: Sie ist hochintelligent, häckt sich in jeden Computer ein, hat ein fotografisches Gedächtnis, lässt sich von Nichts und Niemandem einschüchtern und lernt immer besser, mit der Konsequenz-Analyse umzugehen: Was passiert, wenn ich mich so oder so verhalte? Das nützt ihr im zweiten Teil Verdammnis allerdings wenig, denn sie wird des Mordes verdächtigt. Mafia, Mädchenhandel und die Regierung, die da mit drin steckt, sorgen für Spannung. Und Mikael Blomkvist setzt in Vergebung alle Hebel in Bewegung, um die Unschuld seiner Partnerin zu beweisen.
Quentin Tarantino wird also wieder eine starke Frau in den Mittelpunkt seiner Geschichte stellen. Ob es allerdings wirklich dazu kommt, ist fraglich. Nach Inglourious Basterds schaut sich der Regisseur erst einmal um. Brad Pitt jedenfalls will den Stoff mit seiner Firma Plan B produzieren und schauen wir mal, was dabei rauskommt. Die Bücher jedenfalls lohnen sich allemal.