Raw-Regisseurin Ducournau meint, Kannibalen seien keine Monster

25.01.2017 - 10:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Garance Marillier in RawWild Bunch
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Kannibalen seien zu Unrecht Außenseiter in der Gesellschaft. Dies meint zumindest Julia Ducournau, die Regisseurin des schonungslosen Kannibalismus-Dramas Raw.

Bereits vor seinem offiziellen Kinostart sorgte das Kannibalismus-Drama Raw für jede Menge Wirbel, nachdem beispielsweise auf dem Toronto Film Festival mehrere Zuschauer aufgrund der heftig-derben Szenen des Films in Ohnmacht gefallen sind. In dem französisch-belgischen Werk geht es um eine junge Studentin (Garance Marillier), die Tierärztin werden will und trotz ihres Vegetarierdaseins erstmals rohes Fleisch probiert. Damit setzt sie jedoch etwas in Gang, womit sie niemals gerechnet hätte.

Natürlich ist Raw nicht der erste Film, der sich mit dem Thema Kannibalismus beschäftigt. Doch wahrscheinlich ist dessen Regisseurin Julia Ducournau die erste, die sich für Menschenfleisch essende Personen einsetzt, wie sie in einem Interview mit Deadline  verdeutlicht:

Wir bezeichnen Kannibalen als unmenschlich. Wir sagen, sie sind Monster, aber das Problem ist, dass sie keine Vampire und keine Werwölfe sind. Es sind Menschen.

Julia Ducournau sehe keinen großen Unterschied zwischen Mensch und Tier und halte ihren Film auch nicht weit entfernt von der Realität. Die Menschen sollten sich zudem "ihre dunkle Seite eingestehen", um "als Mensch und moralische Person aufwachsen" zu können. Deswegen betrachte sie Raw auch nicht als Horrorfilm, sondern wolle, dass sich die Zuschauer "unbehaglich" fühlen. Dies dürfte die Regisseurin nicht nur mit ihrem Film, sondern auch mit ihren Aussagen geschafft haben. Raw hat noch keinen deutschen Kinostart, erscheint aber in den USA am 10.03.2017.

Was haltet ihr von den Aussagen Julia Ducournaus zu Raw und Kannibalismus?

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