An und für sich war das Kinojahr 2015 grundsolide. Geprägt von Fortsetzungen bereits etablierter Reihen und dem Wiederaufleben alter Klassiker geht die Tendenz immer mehr in diese Richtung. Lieber auf Nummer sicher und das bieten, das die Konsumenten schon kennen als das Risiko eines neuen Stoffs einzugehen und damit zu scheitern. Seht dazu auch Kinojahr 2015 – das Jahr der aufgewärmten Franchise. An und für sich ist der Ansatz ja nicht schlecht. Auch 2015 kamen nach diesem Prinzip wieder einige sehr gute Filme raus. Die besten 10 des Jahres findet ihr hier.
Platz 10: BirdmanGanz und gar nicht der typische Superheldenfilm, auch wenn es der Titel vielleicht vermuten lässt. Die Hauptperson verdient sich als Schauspieler seine Brötchen und landete in jüngeren Jahren mit eben der Verkörperung des Birdman in Filmen große Erfolge. Heute jedoch versucht er ein Theaterspiel auf die Beine zu stellen um zu beweisen, dass er mehr kann als nur einen Mann in einem Vogelanzug zu spielen. Doch dessen alter Ego lässt ihn nach all den Jahren immer noch nicht ganz los. Dabei scheint Michael Keaton, der früher Batman verkörperte, wie geschaffen für die Rolle. Schön inszeniert und minimalistisch mit Schlagzeug im Hintergrund begleitet.
Platz 9: Mad Max – Fury RoadDer vierte Teil der Reihe, ein Reboot oder doch ein eigenständiger Film? Mad Max Fury Road übernimmt zumindest die Rahmenbedingungen seiner Vorgänger, in der die Menschen nach einer nicht näher benannten nuklearen Katastrophe zu überleben versuchen. Der titelgebende „Held“ (Tom Hardy) wird vom Tyrann Immortan Joe und seinen Schergen gefangen genommen, während Imperator Furiosa (Charlize Theron) fünf Bettsklavinen des Anführers befreit. Auf der Flucht treffen diese dann aufeinander und versuchen Schutz zu finden. Am Ende gehen sie jedoch die Flucht nach vorn an und dringen in das Reich des Despoten ein, während dieser auf der Jagd nach ihnen ist. Ein wahrhaft anarchischer Film, der die Latte für weitere Actionfilme gewaltig nach oben legt!
Der einzige Mensch auf dem Mars. Irgendwie wunderschön und beängstigend zugleich. Aber genau das passiert dem Astronauten Mark Wattney (Matt Damon) nach dem Aufbruch der Crew aufgrund eines Sandsturms auf dem Mars. Wattney, der für tot gehalten wird, schafft es Kontakt mit der Erde herzustellen und sogleich rollt eine weltumspannende Rettungsaktion an, die Wattney zurückholen soll. Währenddessen pflanzt dieser Kartoffeln an und stellt sich in Fonzie-Pose vor die Kamera. Alle zusammen schaffen sie es in einem packenden Finale, Wattney wieder einzusammeln und zur Erde zurück zu bringen. Auf zur Rettung des besten Botanikers des Planeten!
Platz 7: James Bond 007 – SpectreNach dem großen Erfolg von Skyfall, waren die Erwartungen an den neuen Bond natürlich hoch. Leider konnte dieser die Erwartungshaltung nicht ganz erfüllen. Christoph Waltz‘ Talent scheint als Bösewicht etwas verschwendet zu sein. Man hat das Gefühl, dass er nicht den spielerischen Freiraum, wie z.B. in seinen Tarrantino Rollen, bekam. Trotz alledem wieder ein knalliger Bond der neuen Klasse. Spectre stellt sich als die große Verbrecherorganisation heraus, die hinter allen Missionen des Agenten mit der Lizenz zum Töten, steckt. Ein solider Bond – nicht mehr und nicht weniger!
Platz 6: Jurassic WorldWho let the Dinos out? Universal did! Die Fortsetzung der Jurassic Park Filme schlug ein wie ein Komet. Das beste Startwochenende der Geschichte und der einnahmenstärkste Film des Jahres, zumindest bis ein Film aus einer weit, weit entfernten Galaxis in die Kinos stürmte. Dieses Mal ist der Park geöffnet und auf der Suche nach mehr Zuschauern und Einnahmen, entwickeln die Forscher in Jurassic World einen neuen Dinosaurier. Wie es aber sein muss, geht das Experiment grandios schief und der Indominus Rex bricht lauter Tötungslust aus. Blöd eben, dass über 20.000 Menschen auf der gleichen Insel sind. Hilfe bekommen die Protagonisten dieses Mal von T-Rex, Raptor und Co. Der Film mit dem meisten Biss auf Platz 6!
Die Familia kommt mal wieder zusammen. Gejagt von den Ereignissen aus London, muss sich die Crew um Dom Torretto und Brian O’Connor um den großen Bruder von Ian Shaw (Luke Evans) herumschlagen. Jason Statham kommt als Elitesoldat mit ausgeprägter Wut daher. Dabei hat er bereits Han auf dem Gewissen, was wiederum die Verbindung zum bis dahin recht allein stehenden Tokio Drift herstellt. In Zusammenarbeit mit Regierungsorganisationen tragen sie den Kampf nach Hause, nach Los Angeles. Trotz einiger Logiklücken in der Story wieder ein typischer Fast & Furious, der mit einigen denkwürdigen Actionszenen in Erinnerung bleibt! Der Tod Paul Walkers verleiht dem Film zusätzliche Dramatik.
Platz 4: Terminator GenisysMit dieser Meinung stehe ich womöglich ziemlich alleine da. Von Fans und Kritikern eigentlich ziemlich zerrissen, konnte ich trotzdem Gefallen am Film finden. Die Prämisse ist ähnlich zu der des ersten Films, nur dass Sarah Connor nicht als verschüchterte Kellnerin, sondern als knallharte Kämpferin daherkommt. Mit Hilfe eines älteren Arnie alias T-800 ist sie bereits auf alles vorbereitet, das man als Fan der alten Filme bereits kennt. Dabei werden anfangs auch die ersten beiden Terminator Teile nochmals gewürdigt, bevor man einen eigenen Weg einschlägt. Skynet heißt nun Genisys und kommt als globaler Download daher. Und wieder mal heißt es den Tag des jüngsten Gerichts zu verhindern, bevor es dazu kommen kann. Wie bereits in früheren Teilen klappt das aber nicht allzu gut. They’ll be back!
Platz 3: Mission Impossible Rogue NationAuch die Reihe der unmöglichen Mission reihte einen weiteren Teil zu ihrer Reihe hinzu. Nicht ganz so stark wie der grandiose vierte Teil, weiß Rogue Nation jedoch trotzdem zu überzeugen. Dieses Mal ist Spezialagent Ethan Hunt einer mächtigen Gruppierung von Bösewichtern auf der Spur. Wie Simon Pegg exakt analysiert: ein Anti-IMF. Wieder einmal heißt es eigentlich unmögliche Situationen zu meistern und die freie Welt von den Bösen zu befreien. Der Film glänzt dabei wieder einmal mit beeindruckenden Sets around the globe und waghalsigen Actionszenen. Ein klassischer Mission Impossible!
Platz 2: Marvel’s The Avengers 2 – Age of UltronDieses Jahr reicht es für Marvel nur zum zweiten Platz. Nach dem Mega-Erfolg des ersten Films und den etlichen Einzelfilmen, nimmt Age of Ultron einen würdigen Platz in der Reihe des MCU ein. Mit der neuen Roboter KI Ultron steht den Rächern dieses Mal ein äußerst gefährlicher Gegner entgegen, der zum Schutz der Menschheit gerade deren Vernichtung ausgemacht hat. Auch die Neuzugänge Elizabeth Olson als Scarlet Witch und Aaron Taylor-Johnson als Quicksilver bereichern den Film und das gesamte Franchise. Captain America, Iron Man, Thor und Hulk bieten mal wieder ein mehr als anschauliches Haudrauf-Festival!
And the winner is… Star Wars. Wie könnte es anders sein? Der meisterwartete Film des Jahres ging mit hohen Erwartungen an den Start. Und konnte diese tatsächlich erfüllen. Der Film würdigt die alten Filme, steht aber trotzdem für sich selbst. Wie Abrams und seine Crew die Magie des Franchise wieder aufflammen ließen, ist beispielhaft. Dafür gibt es den ersten Platz des Jahres!
Eine detailliertere Kritik zum Film findet ihr hier.
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