Junie Hoang ist Schauspielerin. Sie wurde 1971 geboren und ist somit 42 Jahre alt. Diesen Fakt hätte sie gern vor IMDb und der Öffentlichkeit verborgen, als sie sich auf der Pro-Version der Filmdatenbank registrierte. Kurz darauf war jedoch ihre korrekte Altersangabe online einzusehen, worauf Hoang die zu amazon.com gehörende Website auf eine Million Dollar Schadensersatz verklagte (wir berichteten). Vorerst anonym versuchte sie, die Preisgabe ihres wahren Geburtsdatums gerichtlich zu stoppen. Zu ihrem Pech wurde sie jedoch per richterlicher Anordnung dazu angehalten, ihre Identität für den Prozess zu offenbaren. Nach zahlreichen Schlagzeilen, die den Finger noch tiefer in die Wunde bohrten, ist nun auch der Prozess verloren.
Mehr: Zuschauer klagt – zu wenig Rumms in Jack Reacher
Die Argumentation von Hoangs Anwalt stützte sich laut Hollywood Reporter auf den Jugendwahn im Filmbusiness. Der Klägerin, der auch die Screen Actors Guild den Rücken stärkte, seien durch die Veröffentlichung ihres Alters zahlreiche Rollen durch die Lappen gegangen, da 40 bei Castingentscheidungen oft eine Obergrenze darstelle. IMDb stützte sich hingegen erfolgreich auf den ersten Zusatzartikel der US-amerikanischen Verfassung, der das Recht auf Verbreitung wahrhafter und akkurater Informationen gewährleistet.
Der in Seattle gehaltene Prozess dauerte lediglich zwei Tage und endete mit einem Jury-Urteil zu Gunsten IMDbs, die zukünftig ohne Genehmigung die Daten der Stars veröffentlichen dürfen. Junie Hoang, der durch diesen Präzedenzfall vor Gericht genügend Publicity beschert wurde, dürfte sich in Zukunft wohl trotz ihres Alters keine Sorgen um Beschäftigung mehr machen.