Shopping-Center King - Seth Rogen polarisiert

18.06.2009 - 08:59 Uhr
Seth Rogen mal unsympathisch
Warner Bros. Pictures
Seth Rogen mal unsympathisch
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Nach dem Kaufhaus Cop kommt nun der Shopping-Center King ins Kino und entzweit die Gemüter mit einer politisch ganz und gar nicht korrekten Hauptfigur, die mit Rassismus und Frauenfeindlichkeit nur so um sich wirft.

Nachdem sich Kevin James vor kurzem mit Der Kaufhaus Cop als sympathischer Möchtegernpolizist auf der Kinoleinwand versuchte, legt sein Kollege Seth Rogen mit Shopping-Center King nach. Und Ronnie Barnhardt ist so etwas wie der böse, unlustige Zwilling von Paul Blart – so bezeichnet ihn zumindest eine Kritikerin aus den USA.

Im Einkaufszentrum Forest Ridge regiert Wachdienstleiter Ronnie Barnhardt (Seth Rogen) mit eiserner Faust: Auf Patrouille überwindet er im Nahkampf Skateboarder, Ladendiebe und manchmal auch aufmüpfige Kunden. Und er träumt davon, eines Tages die Taschenlampe gegen Dienstmarke und Schusswaffe einzutauschen.

Ronnies Größenwahn wird auf eine harte Probe gestellt, als ein Exhibitionist im Einkaufszentrum sein Unwesen treibt. Als Freund und Helfer der Kunden ist es Ronnies Pflicht, das Zentrum zu schützen – also nutzt er diese Chance, seine brachliegenden Fähigkeiten als Gesetzeshüter in großem Stil einzusetzen: Insgeheim hofft er, durch die Lösung des Falls einen der begehrten Plätze in der Police Academy und damit auch das Herz seiner Traumfrau Brandi (Anna Faris) aus der Kosmetikabteilung zu gewinnen. Denn die behandelt ihn bisher, als ob er Luft wäre.

Durch Ronnies unerbittliche Ruhmsucht kommt es zum Grabenkrieg mit dem ähnlich ehrgeizigen Detective Harrison (Ray Liotta) von der Conway Police: Ronnie muss also nicht nur den Flitzer schnappen, sondern dabei auch den echten Cops ein Schnippchen schlagen.

Die Figur des Ronnie spaltet die Gemüter. Manche können über diese politisch höchst unkorrekte Charakterstudie lachen, andere nicht. So hat sich das Tomatometer auf rottenomatoes.com auf unentschlossenen 51 % eingependelt. Jeweils gleich viele Kritiker bewerten den Film positiv wie negativ. Ein paar Beispiele haben wir für Euch herausgesucht:

“Wenn Shopping-Center King lustig ist, dann auf schockierende Art und Weise. Die Charaktere können fies und egozentrisch sein, haben aber doch einen Hauch von Süße”, resümiert Claudia Puig für USA Today.

“Der Film soll satirisch sein. Aber Satire erfordert Intelligenz, um zu funktionieren. Der Shopping-Center-King hat einen idiotischen Sinn für Humor und versprüht an jeder Ecke Rassismus, Sexismus, Profanitäten und Gewalt”, meint Peter Howell vom Toronto Star.

“Ronnie geht seine uniformierte Autorität über alles, er ist ein so aggressiver wie pedantischer Rechthaber und Waffennarr mit Allmachtsfantasien, dem das Drehbuch statt treffender Dialog-Pointen rassistische Tiraden in den Mund legt. Die Frage, wie man um Gottes Willen mit so einer Figur eine Komödie drehen soll, beantwortet Shopping-Center King nicht im Geringsten”, schreibt Thorsten Funke für critic.de. “In Wahrheit ist sein Film ebenso misogyn, rassistisch und selbstgewiss wie seine Hauptfigur. … Nach der Ehrenrettung der Nerds soll die Ehrenrettung der Soziopathen, Rednecks, Rassisten und potenziellen Amokläufer versucht werden. … Ronnie und wie er die Welt sieht – das ist einfach kein Spaß.”

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