Sie drehte einen der besten Filme 2023 und kehrt jetzt mit Dakota Johnson & Pedro Pascal zurück: So gut ist Materialists geworden

29.07.2025 - 18:00 UhrVor 15 Stunden aktualisiert
Was ist Liebe wert - Materialists
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Was ist Liebe wert - Materialists
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Nach ihrem Überraschungs-Hit Past Lives widmet sich Celine Song wieder dem Thema Liebe und versammelt dafür die Marvel-Stars Dakota Johnson, Pedro Pascal und Chris Evans vor der Kamera. Doch lohnt sich Was ist Liebe wert - Materialists?

Mit ihrem Regiedebüt Past Lives - In einem anderen Leben hat Celine Song einen der besten und bewegendsten Filme des Jahres 2023 abgeliefert. Darin wurde das geregelte Leben der verheirateten Protagonistin vom Auftauchen ihrer Jugendliebe unterbrochen. Selten hat ein Film diesen Zwiespalt so nachfühlbar vermittelt. In ihrem zweiten Film Was ist Liebe wert - Materialists wagt sie sich erneut an das Thema Liebe und lässt wieder eine Frau zwischen zwei Männern stehen.

Dafür bittet sie das Marvel-Trio Dakota Johnson (Madame Web), Pedro Pascal (Fantastic Four: First Steps) und Chris Evans (Captain America) in einem flammenden Dreieck auf die Leinwand. Während Song dabei einmal mehr die Genrekonventionen der romantischen Komödie auf den Kopf stellt, verliert sich Materialists in zu konstruierten Botschaften.

Dakota Johnson handelt in Materialists mit Liebe: Darum geht's in der etwas anderen RomCom

Für Lucy (Dakota Johnson) ist Liebe nicht nur ein Beruf, sondern ein Geschäft: Als erfolgreiche Verkupplerin bei einer großen Partnervermittlung in New York City verhilft sie Singles zu Dates und Beziehungen – ganze neun Hochzeiten hatte sie in ihrer Karriere schon zu verantworten. Sie selbst hat dem Datingleben eiskalt abgeschworen und sich auf einen einsamen Lebensabend eingestellt – es sei denn ein stinkreicher Mann kommt um die Ecke, der ihr all ihre Wünsche von den Lippen abliest.

Als sie auf der Hochzeit einer ihrer Klient:innen den gutaussehenden und charmanten wie wohlhabenden Harry (Pedro Pascal) trifft, scheint sie zufällig doch das perfekte Match für sich gefunden zu haben. Wäre da nicht ihr Ex-Freund John (Chris Evans), der sich als mittelloser Schauspieler nach und nach zurück in Lucys Leben schleicht ...

Was ist Liebe wert: Materialists - Trailer (Deutsch) HD
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Materialists wirft uns in der allerersten Szene in die Steinzeit zurück, wo ein Mann einer in einer Höhle wartenden Frau einen Strauß Blumen mitbringt. So einfach verkauft uns Song bereits von Anfang an das Thema Liebe: als Anziehung zwischen zwei Menschen, die man zwar nicht so richtig erklären muss, die jedoch immer auch mit Transaktionen verbunden ist. Ein Blumenstrauß für ein Lächeln, ein wenig mehr Zuneigung und ein Ring für ein "Ja, ich will".

Damit stellt sie die Weichen für den Rest ihres Films, in dem Protagonistin Lucy Liebe in kategorisierbare Eigenschaften, materielle Gesten und transaktionale Währungen aufwiegt: Alter, Größe, Hautfarbe und Einkommen werden für sie zum Verkaufsmittel und bemessen so den Wert anderer Menschen wie ihren eigenen. Als sie Harry trifft, kann sie so gar nicht glauben, dass dieser "perfekte Mann" etwas für sie übrig hat. Ebenso wie bei ihrem Ex John, dem sie in ihrer verflossenen Beziehung nichts als oberflächliche Kritik an den Kopf zu werfen wusste.

Materialists sieht verdammt gut aus – aber verliert sich in einer überkonstruierten Story

In langsamen und makellosen Einstellungen führt uns Song durch die Wirrungen in Lucys Leben und ihren Zwiespalt, die stets Raum lassen für den Kontext, in dem sich die junge New Yorkerin bewegt: Hochglanzrestaurants, Penthouses, angesagte Partys; oder zu volle Straßen, dreckige Wohngemeinschaften und klapprige Autos voller Erinnerungen. Hier wird jeder Fan Songs Handschrift wiedererkennen, die sie bereits in Past Lives auf visueller Ebene so eindrücklich kultiviert hat.

Doch wollen das ruhige Pacing, die etwas zu lang ausgespielten Szenen und die in sich kreisenden Dialoge hier nicht so gut zünden wie im Vorgänger und führen vermehrt zu einer Überkonstruktion des gesamten Themas. Während Song die einfache RomCom-Prämisse einer Entscheidung zwischen Arm und Reich bzw. Kopf und Herz nimmt und diese zunächst mit frischen Twists versieht, wird jedes Bild und jedes Wort mit so viel Bedeutung aufgeladen, dass nach der zwanzigsten Wiederholung nicht mehr viel davon übrig bleibt als leere Hüllen.

So bleibt Materialists am Ende doch genauso sehr an jener Oberfläche, die der Film ursprünglich mal kritisieren wollte. Als Parabel für das moderne Datingleben zwischen Torschlusspanik und dem nächsten Swipe fällt Materialists trotz guter Ideen so leider hinter seinen Erwartungen zurück. Etwas Schlimmeres vorstellen als Dakota Johnson, Pedro Pascal und Chris Evans in einem verdammt gutaussehenden Film beim Dating zuzuschauen, kann man sich dennoch allemal.

Was ist Liebe wert - Materialists startet am 21. August 2025 in den deutschen Kinos.

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