Sogar Verstorbene müssen Oscar-Kampagne bestreiten

13.02.2013 - 15:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Ehrt die Verstorbenen.
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Ehrt die Verstorbenen.
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Die Academy ehrt auch jüngst verstorbene Hollywood-Größen. Doch oftmals bleiben einige Kandidaten vernachlässigt und vergessen zurück. Ihr sagt, das klingt wie die Vergabe der Oscars? Recht habt ihr!

Seit 1994 zählt das In Memoriam-Segment zum festen Prozedere der jährlichen Academy Awards. Dabei stehen jüngst verstorbene Persönlichkeiten aus der amerikanischen Unterhaltungsindustrie im Fokus. Die ungefähr dreiminütige Collage widmet sich sowohl berühmten als auch unbekannteren Akteuren des Showgeschäfts. Während der diesjährigen Oscar-Verleihung werden die Veranstalter unter anderem Ernest Borgnine, Charles Durning, Nora Ephron, Tony Scott, Richard D. Zanuck und Marvin Hamlisch die letzte Ehre erweisen. Die restlichen Namen auf der Liste bleiben wie gewohnt unveröffentlicht. Laut eines Berichts der New York Times benötigt jeder potenzielle Kandidat im Vorfeld eine aufwendige Werbekampagne, wie sie für die Oscar-Nominierungen bereits Usus ist.

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Dass der In Memoriam-Teil der Oscar -Verleihung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, dürfte niemanden verwundern. Nichtsdestotrotz ruft die Auswahl des geheimen Komitees durchaus Verwunderung hervor. Aufmerksame Beobachter fragen sich, nach welchen Kriterien hier die Wichtigkeit einer Person bemessen wird. Beispielsweise löste der Ausschluss der Schauspielerin und Sängerin Eartha Kitt im Jahr 2009 heftige Kontroversen in der Industrie aus. Kitts Pressesprecher ging so weit und beschuldigte die Verantwortlichen, die letzten 60 Jahre unter einem Stein gelebt zu haben.

Vielerlei Aspekte wirken sich auf die Wahl der Persönlichkeiten aus. Selbstverständlich sollte das Komitee im Idealfall die Möglichkeit besitzen, objektive und unvoreingenommene Entscheidungen zu fällen. Das derlei Umstände nicht gegeben sind, räumte Ric Robertson von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences ein: Es herrscht kein Mangel an Einflüssen aus der Community. Anscheinend wird aber nicht jeder Stimme Gehör geschenkt. Gegenwärtig bahnt sich ein erneuter Eklat an. Pressesprecher Sheldon Roskin stieß auf taube Ohren, als er seinen PR-Kollegen Tommy Culla für die Ehrung vorschlug. Doch spielen nicht nur Einflüsse von außerhalb eine Rolle. Denn an der Würdigung des jüngst verstorbenen Academy-Präsidenten Frank Pierson dürfte keinerlei Zweifel bestehen. Um den Vorwürfen dieses Jahr entgegenzukommen, wollen die Veranstalter auf ihrer Homepage Oscars.com eine vollständige Liste veröffentlichen. Wir dürfen gespannt sein, ob dies kritische Stimmen zum Schweigen bringt.

Was haltet ihr von der Absicht, eine vollständige In Memoriam-Liste auf Oscars.com zu veröffentlichen? Ist das in euren Augen Würdigung genug?

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