Unter Tränen hatte Mariah Carey ihren neuesten Film Precious – Das Leben ist kostbar in der Reihe Un Certain Regard in Cannes vorgestellt, welcher bereits auf dem letzten Sundance Festival mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet worden war. Nun gibt es den Trailer, der erste Bilder aus dem Sozialdrama zeigt, welches von einem unterprivilegierten afroamerikanischen 16jährigen Mädchen erzählt. Die Sängerin spielt in der Oprah Winfrey – Produktion eine afroamerikanische Sozialarbeiterin, die sich dem Wohl von Precious verschrieben hat (kaum zu erkennen: Mariah Carey im Schlabberlook!). Ein Foto von der Premiere in Cannes ist im Tagesspiegel erschienen.
Hier der Trailer
Mariah Carey, die in Precious eine Sozialarbeiterin spielt, und Lenny Kravitz, der eine kleine Nebenrolle als Krankenpfleger hat, ließen sich mit Regisseur Lee Daniels minutenlang vom begeisterten Publikum mit Standing Ovations feiern. Die Euphorie galt jedoch vor allem Gabourey Sidibe, der übergewichtigen Jugendlichen, welche eindrucksvoll die Rolle der misshandelten Precious gab. Das Drama erzählt auf bedrückende Weise vom Leben der dicken 16-jährigen Precious im New Yorker Stadtteil Harlem. Gewalt und Hass gehören ohnehin zum Alltag, Precious muss jedoch darüber hinaus mit den Misshandlungen und den Vergewaltigungen klarkommen.
“Ohne Gabourey Sidibe würde dieser Film überhaupt nicht existieren”, schreibt Le Monde. Die 24jährige Darstellerin habe auf eindrucksvolle Weise die vergewaltigte Analphabetin dargestellt, die gerade zum zweiten Mal schwanger von ihrem eigenen Vater sei. Keine andere hätte die Romanfigur, die Sapphire entwickelte, um auf die Missstände in der modernen US-Gesellschaft aufmerksam zu machen, spielen können. Ihre imposante Figur, ihre zurückgezogene Körperhaltung, die Angst in ihrem Wesen – dies alles habe Gabourey Sidibe einfangen können.
Aber auch die Nebendarsteller spielten sehr gut, meint die Huffington Post. Besonders lobenswert: die Darstellung der Sozialarbeiterin durch Mariah Carey und der Mutter durch Mo’Nique. Der Regisseur habe es verstanden, die Mutter nicht als Monster zu inszenieren, sondern als menschliches Wesen mit – zugegebenerweise – ziemlich groben Makeln.
Ein Kinostart steht noch nicht fest, jedoch wohl das Rating in den USA. Aufgrund expliziter unflätiger Sprache wird Precious – Das Leben ist kostbar dort wohl erst ab 18 zu sehen sein und somit nur limitiert anlaufen.