Strategiewechsel: Netflix-Filme werden bald so groß wie Herr der Ringe & das MCU

23.08.2018 - 11:00 Uhr
Stranger Things
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Netflix möchte seine Marke neu definieren. So stehen im Film-Bereich diverse bedeutende Neuerungen und Änderungen an, Qualität statt Quantität heißt die Marschroute.

Während es zuletzt eher um neu hinzugefügte Ärgernisse ging, ist nun von Insidern zu hören, dass der VoD-Dienst Netflix seinen Content erweitern möchte. So wolle Netflix nicht nur im Serienbereich, sondern auch in der Filmlandschaft für Aufsehen sorgen. Als Maßstab dienten hier Größen wie die Filme des Marvel Cinematic Universe oder die Der Herr der Ringe-Trilogie. Das berichtet The Hollywood Reporter .

Netflix möchte vor allem ausgewählte Filme produzieren - Qualität statt Quantität

Ab sofort solle weniger die Quantität als die Qualität das Filmangebot von Netflix bestimmen. Dies sei der Plan von Scott Stuber, dem Chef der Filmabteilung des Streaming-Dienstes, so Insider gegenüber dem Hollywood Reporter. Der Streaming-Dienst werde also nicht mehr wie zuvor im großen Stil Filme produzieren oder kaufen, die von anderen Studios (aus gutem Grund) unberührt geblieben sind oder abgestoßen wurden wie zuletzt die Dschungelbuch-Verfilmung Mogli. Stattdessen werde er sich vermehrt auf einzelne Projekte beschränken, wobei Netflix das eigens eingerichtete Studio helfen wird.

Der Herr der Ringe


Diesen Großproduktionen solle dann aber auch die volle Aufmerksamkeit des VoD-Anbieters zuteil werden, sodass Produktionen in der Größenordnung der MCU-Filme oder der Herr der Ringe-Trilogie realisiert werden können. Während Netflix mit den Serienproduktionen den Alltag eines jeden Netflix-Users definiert, ist ihm das bei Filmen noch nicht gelungen. Die Reaktionen, die die Serien auslösen, sollen nun auch die Filme mit sich bringen. So möchte Netflix mit seinen Filmen auch noch wochenlang nach Veröffentlichung Gesprächsthema unter Filmliebhabern bleiben.

Netflix möchte auch bei Kritikern im Ansehen steigen

Im Filmbereich hinkt Netflix im Gegensatz zum Serienbereich noch stark im Ansehen der Kritiker hinterher. Bei Preisverleihungen bestimmen schon lange Netflix-Originalserien die Nominiertenliste, die Filme hingegen erhielten nicht den kritischen Zuspruch, den sie sich erhoffen. Das soll sich von nun an ändern. So möchte der Streaming-Dienst in den nächsten Jahren hochkarätige Filmemacher an sich binden.

Einer der kleinen Netflix-Filme: Extinction

Den ersten Schritt hierfür machte Netflix etwa mit Alfonso Cuarón. Für das beim VoD-Anbieter erscheinende Drama Roma fungierte er als Drehbuchautor und Regisseur. Auf dem Filmfestival von Venedig, das nächste Woche startet, feiert der Film seine Premiere und hat dort die Aufgabe, die Kritiker von sich und von Netflix zu überzeugen. Sollte ihm das nicht gelingen, so ein Insider, der den Film bereits zu Gesicht bekommen hat, besteht die Gefahr, dass sich Filmemacher und andere bedeutende Parteien von Netflix abwenden.

Insofern stellt der Film eine Möglichkeit für Netflix dar, mit anderen Produktionsstudios in einer Liga zu spielen und ernst genommen zu werden. Hier könnte Netflix beweisen, dass es tatsächlich eine neue Ära anstrebt. Es bleibt abzuwarten, ob Netflix dieser Image-Wandel gelingen wird. Dafür ist ein Umdenken auch in anderen Gebieten vonnöten. Eine Hinwendung zum Film-Nerd- und Kritiker stellt deshalb wohl auch die Bereitschaft dar, Roma zumindest in ausgewählten Kinos zu zeigen und nicht nur auf der Streaming-Plattform zu veröffentlichen.

Was haltet ihr von den Zukunftsplänen von Netflix?

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