Die Einreichungen für die Oscar-Verleihung im Februar 2009 trudeln langsam ein und schon gibt es einen ersten Aufschrei in der Fangemeinde: Der Score von The Dark Knight, dem erfolgreichsten Film des Jahres, ist disqualifiziert worden. Natürlich fragt sich jeder warum und hier kommt die Antwort: Angeblich zeichnen nicht nur Hans Zimmer und James Newton Howard für die Musik verantwortlich, sondern noch drei weitere Komponisten – Alec Wilson, Mel Wesson und Lorne Balfe – die auf einer Music Cue Sheet von Warner beim Film von The Dark Knight aufgelistet sind.
Warner und Hans Zimmer meinen nun, dass die drei nur genannt worden sind, damit sie finanziell beteiligt werden, denn solche Auflistungen dienen zur Ausschüttung der Tantiemen. Als Musiker waren aber wirklich nur Hans Zimmer und James Newton Howard tätig. Natürlich fragt sich da die Academy zu Recht, warum dann drei weitere Personen Geld bekommen sollen. Nach einigen Diskussionen hat das Academy-Komitee den Film aus der Liste für die Beste Filmmusik gestrichen.
Solche Streits gibt es schon immer: Schon Batman Begins, ebenfalls mit der Musik von Hans Zimmer und James Newton Howard, wurde 2005 disqualifiziert. Regelrecht absurd wird das Ganze bei den nicht-englischsprachigen Filmen, kurz beim Auslands-Oscar. So wurde zum Beispiel 2007 Gefahr und Begierde von Ang Lee als taiwanesischer Beitrag nicht anerkannt, weil dort englisch gesprochen wurde. Ein Jahr vorher hatte Michael Haneke mit Caché keine Chance, weil in einem österreichischen Film nicht französisch gesprochen werden darf. Wogegen Letters from Iwo Jima von Clint Eastwood – eine rein amerikanische Produktion – “nur” für den Auslands-Oscar nominiert wurde, da Japaner nunmal Japanisch sprechen. Verkehrte Welt, aber es gibt eben Regel. Punkt!