Til Schweiger und sein neuer Filmpreis

03.02.2009 - 08:29 Uhr
Til Schweiger in Barfuss
Buena Vista
Til Schweiger in Barfuss
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NEWS» Es soll endlich losgehen mit dem neuen Filmpreis von Til Schweiger: Im Dezember ist es soweit.

Als vor nunmehr fast einem Jahr der Film Keinohrhasen wegen einer Formalie von der Deutschen Filmakademie nicht in die engere Wahl für den Deutschen Filmpreis kam, war Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller Til Schweiger derart erbost, dass er aus der Akademie austrat und sich öffentlich über die Institution beschwerte. Immerhin war der Film mit seinen über 6 Millionen Besuchern der erfolgreichste deutsche der letzten Zeit und wurde schnöde übergangen. Zwar trat er nach kurzer Zeit kleinlaut wieder ein, aber geblieben ist das Statement: Wie wollen einen neuen Filmpreis, bei dem das Publikum entscheidet!

Osterei

Nun soll es soweit sein. Angeblich wird der neue Filmpreis, der sich von jenem der Deutschen Filmakademie absetzen will und sich als Konkurrenz versteht, im Dezember 2009 verliehen. Wo, dass ist noch unklar. Wahrscheinlich werden sich Berlin (jetziger Wohnsitz des Initiators), Hamburg (ehemaliger Wohnsitz) und München (immer dabei) darum streiten, wer den die medienwirksame und promiträchtige Veranstaltung ausrichten darf. Unklar ist ebenfalls, wie der neue Preis heißen wird. Da müssen schon einige Gehirnwindungen bewegt werden, um sich vom Emmy, Bambi, Lola, Magnet, Kamera usw. usf. abzusetzen.

Geklärt ist wohl, mit wem Til Schweiger das Projekt durchziehen will. Es ist der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF). Dem normalen Kinobesucher dürfte dieser Verein ziemlich unbekannt sein. Er kümmert sich um die Belange der Kinobetreiber, hat mehr als 650 Mitgliedsfirmen, die ca. 3.300 Leinwände repräsentieren. Also wird wohl wirklich das Publikum entscheiden bzw. die Kinobetreiber, die über Publikumsströme Auskunft geben können. Verleiher- und auch Produzenten-Organisationen sollen ebenfalls mit an Bord sein. Und modern sollen die Gewinner auch ermittelt werden, via Internet und im Kino haben die Besucher die Chance, die Preisträger zu ermitteln.

Das alles ist natürlich überaus löblich. Nur graust es mir irgendwie vor einem deutschen Publikumspreis. Eine Umfrage von blickpunktfilm hat für dieses Frühjahr ergeben, dass Männersache von Mario Barth der Film wird, auf den viele Zuschauer warten. Vielleicht wird er der Kassenerfolg des Jahres, vielleicht dann auch Sieger eines Preises, weil ihn am meisten Menschen gesehen haben. Es bleibt also anzuwarten, wie die ganze Sache gefüllt wird oder ob sich die Produzenten, Verleiher und Stars, die beim Deutschen Filmpreis leer ausgehen, sich nur ihren eigenen Preis verleihen.

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