Ob vor der Kamera oder hinter der Kamera, ob als Schauspieler, Drehbuchautor, Cutter, Produzent oder Regisseur: Til Schweiger vereint alle Funktionen und ist aktuell der wohl bedeutenste, wenn gar einzige deutsche Filmstar von Rang. In 1 1/2 Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde ist er trotz alberner Perücke eine Autoritätsperson, die Regieanweisungen gibt und den Schnitt kontrolliert.
Um ihm parallel zum Dreh auch die Arbeit am Schnitt zu ermöglichen, stand 50 Meter von der Kamera entfernt ein Bus, in den man ein Schnittstudio eingebaut hatte. Damit er die vielen Funktionen am Set gleichzeitig bewältigen kann, setzt er auf sein bewährtes Team von erstklassigen Mitarbeitern, auf die er sich hundertprozentig verlassen kann. Bereits das Casting wurde in wochenlangen Vorarbeiten vom Team so vorbereitet, dass Til Schweiger die Auswahl schnell treffen konnte, als er dazukam – 95 Prozent bestätigte er, der Rest wurde geändert.
Bei den Dreharbeiten wird der Filmemacher von zwei Co-Regisseuren unterstützt: Torsten Künstler und Kameramann Christof Wahl – beide drehen bereits den vierten Film mit ihm und wissen sehr genau, was ihm vorschwebt. “Beim Inszenieren der Komparsen kann ich mich auf die Unterstützung meiner Co-Regisseure, der ersten und zweiten Regieassistenten verlassen, denn ich kann nicht alles gleichzeitig machen”, sagt Til Schweiger. “Das klappt in der Regel sehr gut, nur in Ausnahmefällen muss ich den Komparsen selbst Regieanweisungen geben.”
Und wenn Til Schweiger wegen eines Umbaus eine halbe Stunde oder auch nur 20 Minuten unterbrechen musste, schaute er sich im Bus an, was der Cutter bereits geschnitten hatte. Und in der Mittagspause oder abends nach Drehschluss überarbeitete er selbst den Schnitt. So entstand eine Schnittfassung schon während des Drehs – drei Tage nach Drehschluss lag bereits eine komplette Arbeitsfassung vor.
Über seinen Einsatz in mehreren Funktionen sagt Til Schweiger: “Es ist entspannter, Regie zu führen, wenn man nicht selbst spielt. Die Aufteilung ist anstrengend und erfordert ungeheure Konzentration. Aber manche Rolle möchte ich eben gern spielen – außerdem ist mein Name als Schauspieler auch das Aushängeschild der Produktion, auch deshalb stehe ich vor der Kamera. Der Vorteil, gleichzeitig zu produzieren, zu inszenieren und zu spielen, entsteht natürlich dadurch, dass man Grabenkämpfe vermeidet. Manche Regisseure kümmern sich nicht um das finanzielle Risiko, das allein der Produzent trägt; manche Produzenten denken nur an ihr Konto und wollen schon beim Drehen Geld verdienen, weil sie im Grunde gar nicht an den Film glauben. Da kommt man nicht zusammen. Aber es gibt natürlich auch Fälle, in denen man den Weg gemeinsam geht – Tom Tykwer und Bernd Eichinger sind dafür gute Beispiele: Bernd Eichinger tut alles, um seine Filme so perfekt wie möglich zu machen.”
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