Trotz Star Trek Discovery: Bitte lasst die Kinofilme mit Chris Pine nicht sterben

13.11.2020 - 14:50 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Chris Pine als Captain Kirk in Star Trek BeyondParamount
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Star Trek: Discovery hat einer neuen Ära an Star Trek-Serien den Weg geebnet. Doch bitte, bitte lasst die Kinofilme deswegen nicht sterben. Chris Pines Crew ist viel zu wertvoll, um sie gehen zu lassen.

Star Trek floriert im Fernsehen. Angeführt von Discovery entsteht eine neue Serienflotte, die sich vom nostalgiegeschwängerten Picard-Revival bis zum selbstreferenziellen Animationsabenteuer Lower Decks erstreckt. Weitere Projekte stehen in den Startlöchern, doch Moment, was ist eigentlich aus den Kinofilmen geworden?

Das vergebliche Warten auf Star Trek 4

2009 konnte J.J. Abrams das Franchise mit Star Trek erfolgreich auf der großen Leinwand wiederbeleben. Die letzte Mission der U.S.S. Enterprise unter dem Kommando von Chris Pines Captain Kirk liegt inzwischen aber vier Jahre zurück, eine Unendlichkeit in einer Zeit, in der Marvel für gewöhnlich drei neue Blockbuster pro Jahr ins Kino bringt. Der nächste Star Trek-Film kommt allerdings nicht in die Gänge.

  • Falls ihr die neuen Star Trek-Filme noch nicht gesehen habt oder nochmal schauen wollt: ProSieben zeigt heute Abend ab 20:15 Uhr Teil 1 und Teil 3. Morgen folgt Teil 2, ebenfalls um 20:15 Uhr. Alternativ gibt es eine Blu-ray-Box bei Amazon *.

Jedes Mal, wenn ich ein neues Update aus der Produktionshölle von Star Trek 4 lese, verdrücke ich eine Träne und wünsche mir nichts sehnlicher als die Rückkehr dieser famosen Crew. Selbst einen enttäuschenden Franchise-Eintrag wie Into Darkness verwandelt das Team rund um Chris Pine, Zoe Saldana und Zachary Quinto in einen aufregenden Science-Fiction-Trip.

Schon im Trailer wird die Dynamik des Teams deutlich:

Star Trek Into Darkness - International Trailer (Deutsch) HD
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Drei Star Trek-Serien habe ich bisher angefangen. Mit keiner bin ich glücklich geworden. Beim Kino-Reboot machte es aber sofort Klick: Mehr als das tolle Ensemble und die atemberaubende Musik von Michael Giacchino waren nicht notwendig, um mich in die unendlichen Weiten des Weltraums hineinzusaugen. Die Kelvin-Timeline ist mein Head-Kanon, was Star Trek angeht.

Die Crew ist das Herzstück des Star Trek-Reboots

Die neuen Filme versprühen eine ansteckende Begeisterung für gefährliche Abenteuer in fantastischen Welten. Planeten stürzen in sich zusammen und Raumschiffe werden zerfetzt: Eine Steilvorlage für spektakuläre Bilder, besonders in Verbindung mit den fetzigen Klängen der Beastie Boys. Was mich aber immer wieder zurückbringt, ist die Crew der Enterprise und wie sie zusammenspielt.

Bevor uns J.J. Abrams die nächste Generation an Sternenkrieger/innen vorstellte, etablierte er in Star Trek einen jungen Cast, der die eine aufregende Mischung aus Neugier, Leichtsinn und Rivalität mit sich brachte. Kirk, Spock und Co. sind zu Beginn dieser Reise keine Freunde und erst recht kein eingespieltes Team. Umso mehr Spaß macht es, ihnen dabei zu folgen, wie sie sich kennenlernen.

Die Crew der U.S.S. Enterprise rund um Chris Pine

Unermüdlich necken sie sich, versuchen das Gegenüber mit Erfahrung und Wissen zu übertreffen. Sie wollen sich auf keinen Fall eingestehen, dass sie gemeinsam am schnellsten ihr Ziel erreichen. Die mitreißenden Dialogschlachten betreffen nicht nur das zentrale Dreieck Kirk (Chris Pine), Spock (Zachary Quinto) und Uhura (Zoe Saldana), sondern weiten sich bis in die fabelhaft besetzten Nebenrollen aus.

Das Star Trek-Reboot begeistert bis in die Nebenrollen

Jeder pessimistische Einwurf von Pille (Karl Urban vor seinem The Boys-Ruhm) ist ein Geschenk, genauso wie der unerschütterliche Optimismus, der aus Chekovs (Anton Yelchin) hastigen Lageberichten hervorgeht. Wer an der Autorität von Admiral Pike zweifelt, zittert spätestens dann vor Ehrfurcht, wenn Bruce Greenwood den Raum betritt. Und dann wären da noch der Simon Peggs liebenswürdiger Scotty und der lässiger Sulu, gespielt von John Cho.

Selbst der kurze Auftritt von Thor-Darsteller Chris Hemsworth im Prolog des Star Trek-Reboots hinterlässt bleibenden Eindruck. Dramatisch blickt er als Kirks Vater seinem Untergang entgegen mit dem Wissen, dass er durch sein Opfer seine Familie und zahlreiche Leben rettet. Es ist ein Bild von solch starker Strahlkraft, dass ich mich bis heute daran erinnere. In Star Trek 4 sollte es erneut aufgegriffen werden.

Chris Hemsworth gibt alles in den ersten Minuten des Star Trek-Reboots

Nachdem Kirks Crew zusammengefunden hat, mit einer Gefahr aus den eigenen Reihen konfrontiert wurde und zersplittert auf einem unbekannten Planeten ums Überleben kämpfte, hätte der vierte Teil mit der Rückkehr von Chris Hemsworth den Bogen zum Beginn der Geschichte geschlagen. Hier versteckt sich viel Potential für Charakterentwicklung, aber auch einige Probleme.

Rettet Star Trek 4 aus der Produktionshölle

Abseits des enttäuschenden Einspielergebnisses von Star Trek Beyond brachten die Vertragsverhandlungen von Chris Pine und Chris Hemsworth die Arbeit an einem neuen Star Trek-Films ins Stocken. Später berichtete Hemsworth, dass ihn das Drehbuch nicht überzeugte. Star Trek 4 wurde inzwischen zwei Mal auf Eis gelegt, einmal unter der Regie der serienerfahrenen S.J. Clarkson und einmal von Fargo-Schöpfer Noah Hawley.

Star Trek 4 steckt in der Produktionshölle fest, da brauchen wir uns nichts vormachen. Allein der Gedanke, die fabelhaften Schauspieler/innen nie wieder in dieser Konstellation auf der Leinwand zu sehen, schmerzt. Das nächste Reboot scheint aktuell wahrscheinlicher als die erneute Zusammenführung der Kelvin-Crew. Nicht zuletzt sind die einzelnen Mitglieder inzwischen weit in Hollywood verstreut.

Karl Urban ist nicht glücklich über den Status quo von Star Trek 4

Die Hoffnung will ich aber nicht aufgeben, noch einmal zu Michael Giacchinos aufbrausender Filmmusik durch die Gänge der Enterprise zu sausen und den Wortgefechten zwischen Kirk, Spock und Uhura zu lauschen. Auch eine traurige Note hätte dieser vierte Teil, denn es wäre der erste ohne Anton Yelchin. Hier kann sich Star Trek mit einer bewegenden Geste von Chekov verabschieden.

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Wollt ihr Star Trek 4 mit der Chris Pine-Crew sehen?

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