Im letzten Jahr war die Golden Globe-Verleihung alles andere als glamourös. Weil die Drehbuchautoren streikten, wurden die Gewinner in einer in einer nüchternen Pressekonferenz einfach vorgelesen und es zeigte sich, dass ohne Star-Aufgebote solche Preisverleihungen dröge und öde sind. In diesem Jahr wird alles anders: Es heißt wie jedes Jahr klotzen statt kleckern. Glanz und Gloria hält wieder Einzug in die Hallen der Hollywood Press, der handverlesenen, exklusiven Filmkritiker.
Die große Frage, die sich vor dem morgigen Öffnen der Briefumschläge stellt, ist natürlich: Wer gewinnt die Golden Globes? Wir wissen es natürlich auch nicht, können aber einige Prognosen abgegeben. Es haben sich bereits einige Favoriten herauskristalliesiert, die bei den Kritikern immer wieder auftauchen.
Da wäre Sean Penn, der unschlagbar bei fast allen Kritiker-Vereinigungen für seine Leistung in Milk als schwuler Stadtrat in San Fransisco ganz vorn liegt. Ob es wohl ein weitere Golden Globe und sein zweiter Oscar wird? Als Beste Hauptdarstellerin käme Anne Hathaway in Frage, die für Rachels Hochzeit bereits einige Auszeichnungen erhalten konnte.
Da wäre zum einen Penélope Cruz. Als Beste Nebendarstellerin in Vicky Cristina Barcelona steht sie bei allen Kritikern hoch im Kurs, konnte in New York, in Los Angeles sowie bei den Kritikern des National Board of Review punkten und jeweils die Jahrestrophäe gewinnen. Damit ist sie eine heiße Kandidatin auf den Golden Globe und auch auf den Oscar, da auch die Gilde der US-Schauspieler sie nominiert hat. Damit würde Kate Winslet ein weiteres Mal als Beste Hauptdarstellerin (Zeiten des Aufruhrs) und Beste Nebendarstellerin (Der Vorleser) leer ausgehen.
Als Bester Regisseur konnte der Brite Danny Boyle bisher am meisten Punkte sammeln. Sein Slumdog Millionär überzeugte die Kritiker in Los Angeles, Washington, San Diego, Phönix usw. Am uneinheitlichsten ist da noch die Entscheidung für den Besten Film. Da schwanken die US-Kritiker zwischen Slumdog Millionär, The Dark Knight sowie Waltz with Bashir hin und her. Alles ist also möglich.
Aber vielleicht kommt alles anders und die Filmkritiker der Hollywood Press entscheiden sich ganz anders, mal gegen den Strom. Vielleicht so…
nicht Sean Penn sondern Mickey Rourke
nicht Anne Hathaway sondern Kristin Scott Thomas
nicht Penélope Cruz sondern Marisa Tomei
nicht Heath Ledger sondern Robert Downey Jr.
statt Happy-Go-Lucky lieber bruegge-sehen-und-sterben-
Was meint Ihr?