Jeden Wochenanfang schreibe ich hier die News zum Box Office und bin so manchen Montag erstaunt, wer auf dem 1. Platz der Charts landet. Da machen kleine Filme wie Paranormal Activity Kasse, von denen niemand erwartet hat, dass sie überhaupt 1 Millionen Dollar erspielen würden. Oder große Filme mit großen Stars wie Surrogates – Mein zweites Ich fallen beim Publikum sang- und klanglos durch. Auf slashfilm wurde eine kleine Grafik veröffentlicht, die zeigt, wie das Verhältnis von geschauten Trailern und Kinobesuchen ist. Es gab in der Redaktion ein raunendes Erstaunen am Morgen, denn die Diskrepanz ist bei manchen Filmen enorm.
Trailer-Macher sollten nach dieser kleinen Analyse in sich gehen. Der Kinotrailer ist und bleibt eines der Schlüsselelemente für jede Filmwerbekampagne und wenn er derart versagt, dann sollten sie sich fragen, warum. Bei moviepilot gibt es in vielen Fällen Diskussionen, dass zu viel von der Geschichte bereits verraten wird. Warum sollte ich in einen Film gehen, bei dem ich das Gefühl habe, bereits alles schon woanders gesehen zu haben? Selten will ich wissen, was den Figuren noch passieren wird, weil bereits im Trailer klar wird, wohin die Geschichte läuft. Auch werden wir mit derart vielen kleinen Filmschnipsel überflutet, so dass – wenn ich sie zusammensetze – häufig schon der ganze Film bzw. seine wichtigsten Szenen erzählt sind. Anders wäre es, wenn – wie in den früheren Jahren – Fragen offen bleiben und mich neugierig auf einen Film machen. Neugierde als Trieb für den Kinobesuch scheint heute nicht mehr angesagt bei den Trailer-Experten.
Ehrlich gesagt: Mich freut dieses Bild ungemein. Der Kinobesucher bleibt ein unerklärliches Wesen. Er entscheidet sich nach Gutdünken. Es ist nicht nur die teure Marketingmaschinerie, die ihn ins Kino lockt, sondern auch die Empfehlung eines Freundes oder die Geschichte, die ihn an irgendetwas erinnert, die er sehen will, weil sie ihn interessiert. Und das ist auch gut so.