Will Smith gehört seit heute auch zu jenen Menschen, die eine 4 im Alter vor sich hertragen. Damit zählt er eigentlich schon zur gestandenen, wenn nicht gar alten Garde der Hollywoodianer. Da er seit seinem 12. Lebensjahr rappt und mit 18 Jahren seine erste Millionen als Musiker verdient hat, seitdem auch vor der Kamera steht und seit Mitte der 1990er Jahre einen Blockbuster nach dem nächsten hinlegt, können wir ihn mit ruhigem Gewissen als alten Hasen im Filmbusiness bezeichnen.
Will Smith ist ein Allround-Talent. Mit seinem unverwechselbaren Charme und seinem Witz hat er es trotz (oder wegen) seiner abstehenden Ohren zum Mega-Star gebracht. Erste Erfolge feiert er in der beliebten NBC Comedy Familienserie “Der Prinz von Bel Air”. Für den Musiker, der sich in der Serie selbst spielt und damit zum TV-Star avisiert, ist dies die Eintrittskarte nach Hollywood. Zunächst sind es kleinere Rollen als Komiker, aber mit der Darstellung des homosexuellen Straßenstrichers Paul, der sich als Sidney Poitier s Sohn ausgibt in Das Leben – ein Sechserpack (1993) von Fred Schepisi beweist er, dass er mehr kann als nur Sprüche klopfen.
Aber es ist die Sprüche-Klopferei, die Will Smith dann zum großen Erfolg verhilft. Sein Potential für kassenträchtige Filme wird entdeckt. Er ist der coole, playboyhafte Polizist Mike Lowrey in Bad Boys – Harte Jungs (1995), spielt den coolen Kampfpilot Captain David Hiller in Independence day (1996), jagt ganz cool Aliens in Men in Black (1997) und wird als cooler Der Staatsfeind Nr. 1 (1997) selbst gejagt. Will Smith ist zu Mitte der 1990er Jahre einfach cool. Mit allen vier Filme, die zu den erfolgreichsten ihrer Jahre zählen, legt Will Smith den Grundstein für eine beispiellose Blockbuster-Karriere. Im letzten Jahr hat er 80 Millionen Dollar verdient und stand damit an der Spitze der Forbes-Liste.
Aus seiner Coolness schält sich irgendwann der Familiensinn heraus. Seine Musik kommt entgegen dem Rapper-Klischee ganz ohne Schimpfwörter und Gangsta-Rap aus, auch seine Filme sind überaus familientauglich und propagieren den amerikanischen Traum. Höhepunkt ist Das Streben nach Glück (2004), wo er einen allein erziehenden Vater spielt, der sich von ganz unten wieder nach oben kämpft. Dazwischen rettet Will Smith gern die Welt. Besonders die Rolle des coolen sympathischen Helden, der immer einen witzigen Spruch parat hat oder eben die ganze Welt rettet, beherrscht der Schauspieler mit Leichtigkeit. In I, Robot muss er als Polizist mit einer leicht paranoiden Technophobie gegen einen Roboter ermitteln, in I Am Legend spielt er den letzten Menschen auf Erden, der es mit Vampiren aufnehmen muss. Als Hancock ist er ein etwas anderer Superheld, der überaus unsympathisch ist, aber natürlich das Publikum auf seiner Seite hat.
Es ist eben ein ganz cooler Sympathischer, der heute 40 Jahre alt wird. Gratulation!