Winchester - Die wahre Geschichte hinter dem Geisterhaus

02.03.2020 - 14:50 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
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Im Horrorfilm Winchester lädt ein reales Spukhaus zum Gruseln ein. Die Geschichte und Legende hinter dem Geisterhort könnt ihr hier nachlesen.

Update: Diesen Artikel haben wir bereits zum deutschen Kinostart 2018 geschrieben. Für den Start auf Netflix am 1. März 2020 haben wir ihn noch einmal aufbereitet und ergänzt.

In dem Horrorfilm Winchester - Das Haus der Verdammten wird ein Psychologe damit beauftragt, ein Gutachten über die Witwe Sarah Winchester (gespielt von Oscarpreisträgerin Helen Mirren) anzufertigen und herauszufinden, ob ihr riesiges Anwesen von paranormalen Erscheinungen heimgesucht wird oder ob sie lediglich geisteskrank ist.

Eine besondere Rolle spielt dabei das Haus von Sarah Winchester, welches auch in der echten Welt zu den bekanntesten Geisterhäusern der Welt gehört. Die spannende und ebenso umstrittene Geschichte hinter dem realen Winchester Mystery House im Herzen von San José, Kalifornien, wollen wir euch hier näherbringen.

Der Mythos Sarah Winchester

Sarah Winchester war die Witwe des Erfinders des Winchester-Gewehrs. Das Erbe ihres Mannes sowie ihre Anteile an der Winchester Repeating Arms Company brachten ihr ein exorbitantes Vermögen ein, das sie hauptsächlich für den Bau ihres kuriosen Eigenheims nutzte. Denn die Architektur ihres Hauses entbehrt jeglicher Logik, da sie ohne Architekten arbeitete und den Bau nach ihrem Belieben anleitete.

Von der Errichtung 1884 bis zu Sarahs Winchesters Tod im Jahr 1922 befand sich das Haus im stetigen Umbau. Um die Gründe ihres Bauvorhabens ranken sich bis heute Legenden und Gerüchte, die vor allem durch die Klatschpresse um die Jahrhundertwende und besonders nach 1906 befeuert wurden. Denn Sarah Winchester lebte sehr zurückgezogen und geheimnisvoll.

Das Winchester-Haus im Film

Dem bekanntesten Mythos nach glaubte Sarah Winchester, von den Seelen der durch das Winchester-Gewehr Getöteten heimgesucht zu sein. Deswegen erbaute sie ein riesiges Haus mit unzähligen Räumen, um den gequälten Geistern eine Heimstätte zu errichten.

Eine weitere urbane Legende, derer sich der Gruselfilm Winchester annimmt, besagt, dass Sarah Winchester das Haus erbaute, um die Geister dort einzusperren. So wurden die unzähligen Räume des siebenstöckigen Anwesens den Räumen nachempfunden, in denen die Opfer des Winchester-Gewehrs ums Leben kamen.

Winchester: Ein Haus ohne Sinn und Verstand

Das im viktorianischen Queen Anne-Stil erbaute Haus selbst befindet sich in San José im US-Bundesstaat Kalifornien. Bis heute gilt das Winchester Mystery House als Spukhaus, dessen Architektur so verwirrend wie eindrucksvoll ist. Bis zu dem historischen Erdbeben von 1906 umfasste das Winchester-Haus sieben Stockwerke, in denen angeblich 500 Räume (heute sind es noch 161) zur Behausung der Geister dienten.

Im ganzen Haus lassen sich die Zahl 13 und okkulte Zeichen finden. Das Besondere sind jedoch die vielen unlogischen Bau-Kuriositäten. So gibt es zahlreiche Geheimgänge, Treppen, die ins Nichts führen, Fenster innerhalb des Hauses oder Türen, hinter denen eine massive Wand ist.

Verschachtelte Treppen im Winchester-Film-Haus

Das Winchester-Haus zeigt eine architektonische Opulenz. So schmücken das Haus 10.000 Glasfenster (einige Buntglasfenster wurden von der Tiffany Company kreiert), 47 Kamine, 17 Schornsteine, 3 Aufzüge und 13 Badezimmer, von denen später nur eines in Betrieb war.

Wegen ihrer fortschreitenden Arthrose ließ Sarah Winchester zudem flache Serpentinentreppen bauen, die ihr das Laufen im Haus vereinfachten. Recht sprunghaft müssen ihre Baueinfälle gewesen sein, denn teilweise wurde Treppenaufgänge oder Zugänge angefangen und schließlich wieder zugebaut - getreu dem Motto "aufbauen - abreißen - wiederaufbauen".

Das Vermächtnis des Winchester-Hauses

Die Wahrheit über Sarah Winchesters Ambitionen bleibt auch heute noch ein Geheimnis, welches wohl nie entschlüsselt wird. Nach ihrem Tod im Jahr 1922 stoppen die Baumaßnahmen unverzüglich. Das Haus war nicht Bestandteil ihres Testaments, und so wurde dieses wegen seiner unfertigen Erscheinung, der unpraktischen Architektur und der teilweisen Zerstörung durch das Erdbeben bei einer Versteigerung veräußert.

Nur fünf Monate nach dem Tod der Winchester-Witwe wurde das Haus als Touristenattraktion für Besucher eröffnet. Seitdem ist das Haus ein Zuschauermagnet für Gruseltouristen und gilt als historisches Wahrzeichen von Kalifornien. Ein exaktes Bild der damaligen Innenausstattung lässt sich nicht mehr zeichnen, da ein Großteil der Einrichtung nach dem Tod von Sarah Winchester ausgeräumt wurde.

Die Wege der Sarah Winchester sind unergründlich

Auch auf die Popkultur hatte das Winchester Mystery House diverse Einflüsse. Zahlreiche Okkultisten und Geisterjäger besuchten das Haus, um hier die Präsenz vor paranormalen Erscheinungen zu belegen. Das Haus war beispielsweise Bestandteil der Dokuserien Ghost Adventures, Ghost Busters und MythBusters. Ebenso diente die Geschichte um das Winchester-Haus als Vorlage für einige Spukhäuser in Filmen und Serien.

Das beliebte Spukhaus in dem Horrorfilm Winchester - Das Haus der Verdammten könnt ihr seit dem 1. März 2020 auf Netflix besichtigen, bestaunen und euch vor seinen übernatürlichen Bewohnern gruseln. (Quellen: Winchestermysteryhouse.com ; Presseheft)

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Kanntet ihr die Geschichte des Winchester Mystery House bereits?

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