Mit der elften Folge Sunset nähern wir uns dem Ende der fünften Staffel von True Blood. In den letzten Wochen bescherte uns diese Season hauptsächlich reichlich Höhepunkte und in der vorletzten Episode ist es nicht anders. Wir können erahnen, dass sich ein großes Finale anbahnt, auch wenn einige Charaktere nur im Subplot auftauchen, um uns zu versichern, dass sie noch existieren. Abgesehen davon bereitet uns Sunset gekonnt auf den Abschluss einer der besten True Blood-Staffeln der letzten Jahre vor.
Was passiert: Auch diese Woche geht das freudige Halluzinieren munter weiter. Denn so blutig die göttliche Lilith aussieht, so clever ist sie. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Autoritätsmitglieder gegeneinander auszuspielen, indem sie jeden als den Auserwählten bezeichnet. Der fanatische Bill (Stephen Moyer) kann das jedoch nicht auf sich sitzen lassen, sieht er sich selbst doch als auserkoren. So muss kurzerhand ein weiteres Mitglied der Autorität dran glauben. Bill zieht seine doktrinäre Sanguinista-Nummer eben wirklich durch. Er fängt sogar an, seinem eigenen Abkömmling Jessica zu misstrauen und drängt sie dazu, Jason ebenfalls in einen Vampir zu verwandeln. Es gelingt ihr aber, Bills Wache zu täuschen und von Jason aus dem Weg räumen zu lassen. Im Fangtasia findet sie vorläufig Schutz, bis sie zusammen mit Pam von Bills Wachen abgeholt und zurück zur Autorität geführt wird. Langsam wirds wirklich kuschlig in der unterirdischen Basis, denn auch Sam und Luna treiben jetzt im Geheimversteck als Mäuschen ihr Unwesen. Zumindest bis sie geschnappt und zu den anderen Gefangenen als Vampirsnack gesperrt werden. Wenigstens gibt es hinter Gittern eine Familienzusammenführung mit dem knuffigen Hündchen Emma.
Und während Bill sich weiter als König der blutschlürfenden und hirnlosen Vampirgott-Anbeter betrachtet, erhält Eric (Alexander Skarsgård) die Einsicht. Außerdem gelingt es ihm endlich, Nora auf seine Seite zu ziehen. Nachdem er zur Tarnung dem Senator den Hals umdreht, als dieser gerade die Autorität erpressen will, kann er mit Nora unter einem Vorwand den Untergrund verlassen und fliehen. Wie einst Neo in Matrix erhebt sich das Geschwisterpaar in die Lüfte und lässt den Stress der vergangenen Wochen hinter sich. Muss das große Finale etwa ohne die beiden auskommen?
Außerdem noch in der Episode: Alcide, der mit seinem Papi (Robert Patrick) ihre Vater-Sohn-Beziehung aufarbeitet, inklusive Bierchen zischen, Holz hacken und Vampire töten. Terry und Arlene, die Andy Bellefleur Beziehungstipps geben, der sich wiederum von einer schwangeren Elfe sagen lassen muss, dass das Kind von ihm ist. Und auch Lafayette hat seinen Auftritt in der vorletzten Episode. Wenn auch nur, um kurz tuckig durchs Bild zu flanieren und eine einzige Zeile von sich zu geben. I’m a bitch, not a snitch.. Na hoffentlich bekommt er in der letzten Folge noch ein, zwei Sätze mehr.
Round 2: Fairies vs. Vampires
Russel ist immernoch von dem Gedanken besessen, in der Sonne wandeln zu können und macht sich mit seinem Toyboy Steve Newlin auf, die dazu benötigten Elfen aufzuspüren. Mithilfe einer kleinen Bezirzung führt unser Trottel vom Dienst, Jason, die beiden Vampire zum Versteck in der Elfenkneipe. Doch die cleveren Feen haben damit schon gerechnet. Mit Sookie (Anna Paquin) als Führerin planen sie einen Angriff auf die Vampire, die nach ihrem köstlichen Blut trachten. Erwartet uns im großen Finale etwa ein epischer Kampf zwischen Vampiren und Elfen? Der Weg dafür ist auf jeden Fall geebnet. Doch haben unsere kleinen, zartbeseiteten Feenfreunde überhaupt eine Chance gegen den mächtigsten Vampir in Town? Immerhin hat Russel im Sonnenrausch bereits die Elfenälteste verputzt, obwohl sich diese mit ihren Lichthänden tapfer geschlagen hat. Da muss sich die kleine Feenarmee schon etwas besseres einfallen lassen.
Der Pina-Gedächtnispreis: Die kleine hartnäckige Sookie ist auch in Sunset immer noch klein und hartnäckig und begibt sich weiterhin auf Spurensuche nach dem Mörder ihrer Eltern. Dabei wird ihr die Ehre zu Teil, der Elfenältesten gegenüber zu treten und ihr Fragen zu stellen. Doch anstatt in einem Licht durchfluteten Raum findet Sookie die weise Fee auf der Bühne vor, wo sie ihre ganz eigenen Ballettkünste präsentiert. Dabei hat sie auch noch genug Energie, um Sookie nach ihren Lieblingskünstern auszufragen. Lieber Kesha oder Boys to Men? So hat sich Sookie die weiseste und älteste aller Elfen sicher nicht vorgestellt.
Team Pam: Dass Pam rockt, wissen wir alle. Mit ihren abgeklärten Sprüchen und ihrer oft miesepetrigen Art ist sie wohl einer der beliebtesten Charaktere von True Blood. Doch unter ihrer harten Schale verbirgt sich ein weicher Kern. Auch wenn sie es niemals zugeben würde, wird ihre Beziehung zu ihrem Abkömmling Tara immer stärker. Und selbst die ehemailge Zimtzicke verteidigt ihren Macher, wenn andere schlecht von Pam reden. In der neuesten Folge nimmt Pam nun die Schuld für etwas auf sich, was eigentlich auf das Konto von Tara geht: Den Mord an dem (kurzzeitigen) Sheriff Elijah. Dass er ihr auf die Nerven gegangen ist, reicht der Autorität nicht als Grund und so wird Pam aus dem Fangtasia abgeführt und eingesperrt. So viel Rückgrat in einem Miederkorsett gab es schon lange nicht mehr.
Zitat des Tages:
Russel und Steve besuchen Jason: Oh look, we got ourselves a hunk sandwich! Schade schade, dass daraus nichts geworden ist. Der ein oder andere hätte das sicherlich gerne gesehen.
Weitere True Blood-Recaps:
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