Ich mache das, was ich am liebsten in meinem Blog mache und stelle einen Film vor, von dem kaum einer gehört hat.
Wie auch. Was für ein Flop. Den einzigen Rekord, den folgender Film hält, ist der für das Musical mit den meisten geplanten Musikstücken.
Ja, ihr habt richtig gehört. Ein Musical. Ich steh auf so’n Scheiß. Genau genommen ist es sogar eine Rock-Oper und wenn man sich den Film anschaut, dann doch eher eine Goth-Oper, aber wie auch immer.
Regie führte Darren Lyn Bousman, bekannt für Saw II, Saw III und Saw IV (arg viel mehr hat er auch nicht gemacht, aber das kennt zumindest jeder.) Der restlich Cast des Films ist auch nicht gerade gewöhnlich, aber später mehr dazu.
Erst einmal der Titel: Repo! The genetic Opera
[Wem Repo bekannt vorkommt, dann wahrscheinlich von Repo Men mit Jude Law (ebenfalls ein Flop).]
Repo! spielt in der nahen Zukunft, zählt zu den Sci-Fi-Filmen und nimmt in einer grausamen Utopie Platz. Die Menschheit leidet unter Organversagen und daraufhin kommt es zu einem Boom von Transplantationen. Ein großer Konzern hat natürlich alles in der Hand und regiert über eine Welt gefüllt mit Leichen mit eiserner Hand bzw. Skalpell.
Der ganze Film ist ausgesprochen düster. Die Handlung, die Plätze, die Kostüme, die Musik. Alle Figuren könnten genauso gut auf dem WGT herumlaufen und es würde niemanden stören.
Nun zum Cast (für mich immer wichtig).
Die erste Überraschung ist ein Kinderstar. Wir kennen sie aus Spy Kids und dessen Teilen und sie war die toughe kleine Agentin. Alexa Vega ist auch im Film tough und kann einmal eine andere Seite zeigen, auch wenn man sie nicht wirklich erkennt.
Ihr Vater wird von einem eher unbekannten Herren gespielt, Anthony Head, bekannt aus Buffy, tauchte auch mal in Doctor Who auf.
Eine echte Opernsängerin ist mit Sarah Brightman vertreten, was der musikalischen Qualität echt gut tut.
Last but not least: Paris Hilton.
Ja, ihr habt richtig gehört. Paris Fucking Hilton. Ich konnts ja auch nicht glauben. Ich habe das ja erst rausgefunden, als ich den Trailer geteilt habe, da habe ich den halben Film schon gesehen und hab sie nicht erkannt. Schauspielerische Leistung war echt in Ordnung, sie bekommt keinen Pfahl durch irgendein Körperteil und ihr Gesang, naja, passt zur Rolle. Ich war sehr überrascht, wie das Blondchen sich als Goth macht und eigentlich kann ich gar nicht wirklich etwas schlechtes über sie sagen. Es spricht sogar für den Film, denn es ist interessant Paris Hilton mal nicht als Paris Hilton zu sehen.
Ich schätze, dass der Film einst als Kultfilm gehandelt wird. Man kann zwar der Handlung nachsagen, dass sie vorhersehbar und ein wenig flach ist, aber das macht meiner Meinung nach die ganze Aufmachung wieder wett. Der Film versucht ein wenig in die Abgründe der Menschheit zu schauen, geht dabei aber nicht sonderlich viel, sondern klatscht lieber ein wenig Extravaganz drauf. Die Musik ist vielseitig, hat gute Texte und ist eingängig. (Drei Tage Ohrwurm folgt.) Fazit: Neuer Lieblingsfilm.
Hier noch Amber Sweet (Paris Hilton), Shilo (Alexa Vega) und der Graverobber (Terrance Zdunich) in “Zydrate Anatomy”
Der Film ist sehenswert für Goth- und Musicalfans, das Video ist aber quasi verpflichtend.