Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
Hin und wieder schaue ich mir solche bodenständigen Dramen ganz gerne an und "Causeway" fällt definitiv auch in diese Kategorie.
Zwar finde ich das Thema PTBS in Folge von Verletzungen bei US-Army-Einsätzen mittlerweile auch schon ein wenig ausgelutscht und der Film kann dem ganzen auch nicht gerade eine frische Note verpassen, die Umsetzung ist aber recht ansehnlich gelungen. Das Drama fokussiert sich auf die zwei etwas verlorenen Seelen Lynsey (Jennifer Lawrence) und James (Brian Tyree Henry), die sich nach Lynsey's Heimkehr zufällig begegnen und gegenseitig ihre Probleme dem jeweils anderen anvertrauen.
Der Film ist sehr dialoglastig, insgesamt aber dennoch eher ruhig gehalten. Man könnte sagen es passiert nicht viel, aber gewissermaßen ist die Dynamik zwischen den beiden Figuren schon interessant genug um am Ball zu bleiben. Besonders gefallen hat mir Brian Tyree Henry, den ich letztens noch als albernen Kasperkopf in "Bullet Train" sah, der hier aber sein schauspielerisches Talent voll ausspielt und dabei Jennifer Lawrence sogar alt aussehen lässt. Sie ist für mich auch ein bisschen der Schwachpunkt, denn sie konnte mich in ihrer Figur leider nicht komplett überzeugen, was bei so einem Film natürlich blöd ist.
"Causeway" ist ein handwerklich manierliches Regiedebüt von Lila Neugebauer, aber für eine klare Drama-Empfehlung war mir das Drehbuch dann doch etwas oberflächlich und konnte mich nicht komplett mitreißen.
Da ich bisher so gut wie keine Samurai-Filme kenne, fällt mir eine Bewertung von "Geom-gaek", zumindest hinsichtlich der Umsetzung der Schwertkampfszenen, nicht leicht. Da das hier dann noch ein Actionfilm ist, liegt darauf natürlich auch der Fokus. Ich kann somit nur sagen, dass ich jetzt nicht gerade aus den Socken gehauen wurde, die Fights aber schon ganz nett anzusehen sind.
Leider gibt der Film darüber hinaus nicht so viel her. Die Story ist dünn und erinnert an Liam Neesons "Taken", denn die Tochter des Protagonisten wird von Sklavenhändlern entführt und er muss sie retten. Nur eben spielt das ganze in einem historischen Setting, das eher so mäßig dargestellt wurde und mich nicht so in die Zeit zurückversetzen konnte. Ich verstehe nicht, warum in den modernen Filmen oft so übertriebene Filter übers Bild gelegt werden. Sicherlich kaschiert das irgendwelche billig aussehenden Sets oder CGI-Effekte, aber es stört mich einfach in der Immersion.
Für einen netten Action-Abend kann man sich "Geom-gaek" durchaus anschauen. Der erhoffte Geheimtipp war es für mich jedoch nicht, vor allem eben auch da die Charaktere sehr blass wirken und man das alles schon mal besser gesehen hat.
"Rocky IV" ist schon ein recht sonderbarer Film, aber definitiv ein weiterer unterhaltsamer Eintrag ins Rocky-Franchise. Diesmal steht der Kalte Krieg im Fokus, wenn Rocky es mit dem sowjetischen Boxer Ivan Drago (Dolph Lundgren) zu tun bekommt und im Laufe der Handlung sogar nach Russland reisen darf.
Die zwei Boxer fungieren somit als Repräsentanten zweier konkurrierender Systeme und die Stimmung ist folglich sehr angespannt, was dem Film aber gut tut, weil man als Zuschauer das Gefühl hat, dass viel auf dem Spiel steht. Verrückterweise hat das ganze Thema ja leider heutzutage sogar wieder eine gewisse Aktualität, auch wenn es sich "Rocky IV" natürlich sehr leicht macht und vor stereotypen Darstellungen nicht zurückschreckt.
Sowieso wirkt der Film diesmal schon wie ein halbes Musikvideo und besteht gefühlt zur Hälfte aus Trainings- oder Fightmontagen. Der Soundtrack ist aber definitiv sehr gut ausgewählt und bringt einen netten 80er Jahre Vibe ins Wohnzimmer. Für mich persönlich ist "Burning Heart" dabei sogar ein cooleres Rocky-Lied als "Eye of the Tiger".
Insgesamt war "Rocky IV" für mich irgendwie der erinnerungswürdigste Teil, einfach weil er so einzigartige Szenen beinhaltet und an einigen Stellen auch sehr übertrieben ist. Gerade das lässt ihn aber aus heutiger Sicht auch relativ trashig wirken, was dem Unterhaltungsfaktor jedoch letztlich nicht groß schadet.
Es geht doch! "Rocky III" ist genau der Film, den ich mir vorgestellt habe, wenn ich den Begriff Rocky höre. Endlich wird mal an der Unterhaltungsschraube gedreht und statt relativ uninteressanten Passagen aus Rocky's Privatleben zu verfolgen, geht es nun öfters in den Ring und es gibt eine Menge Action zu bestaunen. Gleich zu Beginn die legendäre Montage zu "Eye of the Tiger" sorgt für gute Laune und auch die Laufzeit wurde etwas gestutzt, der Film fühlt sich dadurch insgesamt viel kurzweiliger an.
Klar, "Rocky III" ist extrem klischeehaft und vorhersehbar, aber das waren die beiden Vorgänger für mich auch schon, nur haben diese sich eben noch ernst genommen. Hier wird nun alles übertriebener und Mr. T darf als Antagonist "Clubber Lang" mal richtig den Wahnsinnigen raus hängen lassen. Auch Hulk Hogan lässt sich nicht lumpen und sorgt für einen trashigen Gastauftritt.
Aber der Film ist nicht nur übertriebener, spaßiger Quatsch, sondern erzählt im Kern sogar noch eine verdammt gute Geschichte. Die Beziehung zwischen Rocky und seinem alten Rivalen Apollo Creed hat man richtig gekonnt ausgebaut. Und hier funktioniert auch mal der gesamte Spannungsbogen, sodass man mit Rocky mitfiebert und sich in ihn herein versetzen kann, wie er mal wieder einen richtigen Gegner hat, nach all den arrangierten Kämpfen zu Beginn. Erwähnenswert wäre dabei auch, dass Stallone ab dem dritten Teil eher sich selbst spielt, was Rocky auch nochmal viel sympathischer macht für mich.
"Rocky III" ist für mich eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorgängern und gleichzeitig der beste Teil der originalen Rocky-Filme. Der Film sorgt für absolut gelungene Unterhaltung im Stile der 80er Jahre.
"Rocky II" befindet sich im selben Fahrwasser wie der erste Teil, aber immerhin wirkt der Film etwas lebendiger, was wahrscheinlich dem weitaus höheren Budget geschuldet ist. Außerdem steht diesmal nicht mehr die Romanze im Vordergrund, sondern eher der Charakter Rocky selbst, der zwar nun eine gewisse Bekanntheit erlangt hat, aber gleichzeitig auch ein wenig von Selbstzweifeln geplagt ist und seine Boxer-Karriere beenden möchte.
Etwas mehr Spaß als noch der erste Film machte mir Teil 2 definitiv. Es ist schon interessant zu sehen, wie sich die ganzen Charaktere weiterentwickeln und weiter ausgebaut werden. Da liegt auch die Stärke des Films - Man lernt Rocky besser kennen und auch Nebencharaktere wie Apollo Creed oder Mickey werden menschlicher.
Dabei geht mir der Film auch wieder etwas zu lang, vor allem in der ersten Stunde gibt es einige Szenen, die eigentlich nicht wirklich relevant sind. Das letzte Drittel ist dann fast ein Remake vom ersten Film, Trainingsmontage und Fight sind auch wieder das Highlight der Story.
"Rocky II" ist jetzt auch nicht der Film, der mich zum Fan der Reihe machen würde, aber hat mir persönlich dennoch etwas besser gefallen als Teil 1. Bei kaum einer Filmreihe kann man so stark eine Veränderung des Zeitgeistes sehen wie bei Rocky. Teil 2 steht auf der Schwelle zu den 80ern, das Jahrzehnt, wo für mich dann die besten Rocky's gedreht wurden.
Obwohl ich Sylvester Stallone ja richtig gerne sehe, bin ich leider einfach kein Fan von "Rocky", zumindest von diesem ersten Teil. Der originale Rocky aus 1976 ist für mich einfach so ein tristes 70er-Jahre Kino, das überhaupt keinen Spaß macht. Es gibt hier auch viele Sachen, die mir nicht gefallen, aber hauptsächlich eigentlich 2 Gründe, warum der Film für mich nicht funktioniert.
Der eine ist der Charakter Rocky Balboa, den ich einfach unsympathisch gezeichnet finde und der mir mit seiner Egozentrik auf den Zeiger geht. Der Typ ist eine Labertasche und hört anderen Leuten gar nicht zu. Dabei sind die Dialoge wirklich schlecht und egal mit wem er sich unterhält, immer geht es nur um ihn, seine Probleme oder sein Boxen. Maximal gibt er noch anderen einen Ratschlag, weil er ja sowieso alles besser weiß. Zugegeben, die deutsche Synchro hat wahrscheinlich auch wieder ihren Anteil daran, aber dennoch finde ich Rocky teilweise unerträglich.
Das zweite ist die Figur von Adrian und die Romanze, die für mich einfach gar nicht funktioniert und die ich auch überhaupt nicht ernst nehmen konnte. Man, die beiden passen, so wie es dargestellt wird, einfach nicht zusammen und richtig altertümlich "erobert" Rocky natürlich seine Herzdame. Dabei ist die eine Szene, in der Rocky Adrian in seiner Wohnung bedrängt und sie aber mehrmals sagt, dass sie nach Hause möchte, ja extrem unangenehm. Danach nimmt Adrian auch eine 180 Grad Wendung und ist plötzlich eine ganz andere Person, die total extrovertiert ist?
Und das Problem ist eben, dass zwei Drittel des Filmes sich um diese Romanze und um Rockys Alltagsprobleme drehen. Dazu kommen einige Nebencharaktere, die auch irgendwie unsympathisch sind, allen voran Paulie oder aber auch Mickey, der mich von seinem Auftreten an einen Piraten erinnert. Das ganze spielt dann zudem in einem richtig hässlichen, dreckigen und verlassen Sozialviertel in Philadelphia, wo alles entweder grau oder braun ist, sodass einen der Film, der ja irgendwo inspirierend sein will, einfach nur runterzieht.
Immerhin rettet die letzte halbe Stunde den Film dann noch ein bisschen. Endlich passiert mal etwas und es geht ums Boxen. Und auch wenn mich Boxen eher wenig interessiert und ich nicht genau weiß, warum Creed nun ausgerechnet Rocky für diesen Kampf ausgewählt hat (außer, dass sein Spitzname "Italian Stallion" ist), ist der Kampf an sich ganz gekonnt inszeniert. Nicht zu vergessen natürlich die Trainingsmontage vorher, die ohne Zweifel das Highlight des Films darstellt.
Mir ist schon klar, dass viele das alles ganz anders sehen und meine Meinung nicht teilen werden, was ja auch in Ordnung ist. Und natürlich ist "Rocky" ein Stück Filmgeschichte und machte die Underdog-Story und auch den Sportfilm damals berühmt. Der Film ist meiner Meinung nach aber nicht gut gealtert, hat ein sehr mieses Pacing und hat mich leider sogar über weite Strecken ziemlich genervt. Ich hatte wirklich mit mir zu kämpfen, bis zum Ende dran zu bleiben...
Zum Glück kommen viele meiner Kritikpunkte in den Fortsetzungen jedoch nicht mehr zum Tragen, weil sich die Charaktere stark verändern und die Filme dann mehr auf lockere Unterhaltung aus sind. Für mich wird die Reihe also nur besser, zum ersten "Rocky" werde ich in Zukunft aber wohl nicht zurückkehren.
Nachdem ich kürzlich den originalen "War of the Worlds" aus den 50ern gesehen habe, war es nun also auch endlich mal an der Zeit, dem Remake mit Tom Cruise, von Großmeister Steven Spielberg, eine Chance zu geben.
Und ja, es handelt sich auf jeden Fall um ein sehr intensives Filmerlebnis, das auch über weite Strecken eine richtig gute Spannungskurve bietet. Spielberg hält sich gar nicht lange damit auf, eine Ausgangslage zu erklären, sondern legt sobald mit der Alien-Invasion los. Dabei ist es gerade interessant, dass sich der Film nur an dem Schicksal dieser einen Familie aufhängt und irgendwelche politischen Konflikte, wie sie in vielen anderen Filmen ähnlicher Art vorkommen, komplett außen vor lässt.
Dabei sind die Figuren eher oberflächlich und auch nicht frei davon, die ein oder andere dämliche Entscheidung zu treffen (gerade der Sohn war manchmal etwas nervig), trotzdem lassen einen die Charaktere aber nicht unbedingt kalt. Der Film bietet einige wirklich emotionale Szenen und gerade Dakota Fanning spielt hier ihre Rolle verdammt stark, hat eine tolle Chemie mit Tom Cruise.
Erwähnenswert wären da auch noch die Effekte, die ich für das Jahr 2005 wirklich sehr gut finde und die mir von der Art oftmals sogar besser gefallen als die heutigen, völlig überladenen CGI-Effekte. Durch gekonntes Spiel mit Licht und Schatten und einer relativ verwackelten, aber eben immersiven Kameraführung, werden die manchmal nicht ganz sauberen Effekte geschickt kaschiert und bieten unterm Strich eine gelungene Optik. Zudem wirken auch die Soundeffekte der riesigen Invasoren absolut großartig im Heimkino.
"War of the Worlds" bietet typisches Blockbuster-Kino, das für mich als Science Fiction Fan sehr intensiv daherkam. Lediglich das letzte Drittel, und vor allem das Ende, das genau wie im originalen Film aus den 50ern leider sehr abrupt abgefrühstückt wird, trübt den Gesamteindruck dann ein wenig und kann das Spektakel nicht ganz gekonnt über die Ziellinie bringen.
Dafür, dass "Snakes on a Plane" ja im Grunde genommen purer Unfug ist, hat man hier wirklich noch das Maximum raus geholt und einen enorm unterhaltsamen Trash-Film erschaffen, den ich auf seine Art sogar richtig gut fand.
Der Schlüsselfaktor ist natürlich, dass die Hauptrolle von keinem Geringeren als Samuel L. Jackson gespielt wird, der mal wieder richtig Laune macht und so einen Film dann eben total aufwertet. Er trifft genau den richtigen Ton und spielt seine Rolle einigermaßen ernst, was wirklich ein grandioser Gegenpol zu der Menge relativ unbeholfener Schauspieler ist, die natürlich die klischeehaftesten Fluggäste spielen, die man sich überhaupt nur vorstellen kann.
Zudem punktet der Film mit einigen humorvollen, zitierwürdigen Dialogen und sogar ein paar brutaleren Szenen, was dann eben diese spannende Mischung von "Snakes on a Plane" ergibt. Gewürzt wird das Ganze noch mit einer Herde billig aussehender CGI-Schlangen, was bei so einem Film dann aber eher zur Nebensache wird. Das Pacing ist sehr hoch und der Film kommt nie zur Ruhe, sodass für rund 100 Minuten bestes Entertainment gesorgt wird. So sollte Trash für mich aussehen!
"The Blob" ist ein weiterer Science-Fiction "Horror" Klassiker aus den 50ern. Ja, die Streifen haben doch immer ihren Charme und machen auch irgendwie Spaß, aber so wirklich ernst nehmen kann man auch diesen Film heute nicht mehr.
Das größte Problem ist hier für mich noch, dass das Ganze nun wirklich sehr spannungsarm daherkommt und sich die Handlung viel zu viel an Nebenschauplätzen aufhält. Die circa 80 Minuten sind eben mindestens zur Hälfte mit uninteressantem Teenie-Gelaber gefüllt und das lässt den Blob leider zur Nebenattraktion werden. Ganz davon abgesehen, dass Steve McQueen, der damals schon 28 Jahre alt war und gut und gerne als Mittdreißiger durchgehen könnte, hier die Hauptperson, einen Teenager spielt, was schon recht witzig ist.
Für Liebhaber dieser gewiss charmanten 50er Jahre Monsterfilme ist "The Blob" dennoch sicher einen Blick wert und man kann dem Film auch nicht böse sein, denn die Idee ist toll und die Effekte gehen völlig in Ordnung. Demnächst werde ich mir noch das 80er Jahre Remake anschauen, von dem ich mir allerdings etwas mehr Horror erhoffe.
Natürlich muss man bei einem Adam Sandler Film auch immer das Schlimmste befürchten, denn in der Vergangenheit hat er ja einige fürchterliche Filme gedreht, aber generell finde ich ihn als Schauspieler gar nicht so verkehrt.
Letztendlich möchte ich bei einem Adam Sandler Film einfach nur leicht unterhalten werden und genau das schaffte "Murder Mystery" auch recht ordentlich. Die Whodunit-Komödie hält sich eher zurück, wenn es um Humor unter der Gürtelline geht und liefert eigentlich meist einen sympathischen Humor, wenn Sandler und seine Film-Frau Jennifer Aniston gemeinsam einen Mordfall aufklären dürfen.
Trotz dessen, dass sich der Film inszenatorisch eher auf TV-Film Niveau bewegt und mich die Handlung jetzt nie so wirklich interessierte (ich war aber an dem Abend auch sehr müde), machte das Ganze noch relativ viel Spaß und ich würde mir, wenn er demnächst erscheint, sogar noch den zweiten "Murder Mystery" anschauen.
Das Regiedebüt von Franka Potente "Home" ist wirklich ein sehr ruhiges Drama, das sich mit Themen wie Schuld, Vergebung oder auch Perspektivlosigkeit auseinander setzt.
Es geht um Marvin (Jake McLaughlin), der nach 17 Jahren in Haft entlassen wird und wieder zurück in sein kleines Heimatstädtchen in Kalifornien kommt. Er muss erkennen, dass ihn dort nicht alle vermisst haben und dass sich in diesen 17 Jahren natürlich auch viel verändert hat. So muss er sich nun zum Beispiel auch um seine kranke Mutter (Kathy Bates) kümmern.
Eine tragische Geschichte wie sie aus dem Leben gegriffen ist, die aber auch irgendwie Hoffnung vermittelt und die vor allem durch ihre sympathischen Charaktere und guten Dialoge getragen wird. Auch handwerklich ist der Film durchaus ordentlich, vor allem die Atmosphäre in diesem kleinen, ärmlichen Kaff ist wie ich finde sehr gut eingefangen. Und auch die Schauspieler machen durch die Bank weg einen sehr guten Eindruck.
Für Freunde von solchen entschleunigenden und bodenständigen Dramen kann man "Home" absolut empfehlen.
"Jugeodo Doeneun Ai" ist ein südkoreanischer Actionfilm, der noch durch seine gut choreographierten Actionszenen überzeugt, davon abgesehen aber nicht wirklich viel zu bieten hat. Letztendlich ist es ein weiterer John Wick Klon, nur eben darf diesmal Jang Hyuk den kompromisslosen, scheinbar unbesiegbaren Killer spielen.
Die Story ist natürlich wieder absolut banal und auch relativ uninteressant, weswegen der Film auch anfangs nur schwer in die Gänge kommen will. Später gibt es dann zum Glück immer mehr Action, die auch ganz ordentlich inszeniert, dabei aber auch manchmal etwas zu viel am Computer nachbearbeitet ist.
Der Film kommt zwar nicht ganz so pseudocool oder gar lächerlich daher, wie diese Art von Actionfilmen aus Hollywood (z.B. zuletzt "Bullet Train"), für meinen Geschmack war die Emotionslosigkeit der Beteiligten aber dennoch hin und wieder etwas zu übertrieben und aufgesetzt.
Für Genrefans sollte "Jugeodo Doeneun Ai" zumindest passable Unterhaltung bieten, mir persönlich reicht es so langsam aber auch mit diesen Kloppern im Neon-Gewand und es dürfte gerne öfters mal wieder etwas ernster zur Sache gehen.
"Resident Evil: Welcome to Raccoon City" war sogar noch eine positive Überraschung für mich und als Videospielverfilmung finde ich den Streifen sogar ziemlich gelungen!
Die Erwartungshaltung sollte man im Vorhinein aber dennoch besser nicht zu hoch schrauben, denn im Endeffekt handelt es sich um einen klassischen B-Horrorfilm. Man fragt sich teilweise, was die Produzenten hier schon wieder mit dem Budget von 25 Mio. $ gemacht haben, außer vielleicht die Rechte an "Resident Evil" erworben.
Man bekommt hier wirklich in vielen Szenen eine relativ unschöne Optik und eine Menge leicht trashige B-Movie Vibes. Auch schauspielerisch kann der Film nicht wirklich überzeugen, sodass hier rein handwerklich nicht unbedingt von einem sehenswerten Film die Rede sein kann.
Für Fans der Videospiele hingegen, die ich auch von früher noch kenne, lohnt sich der Film aber absolut. Sehr viele Anspielungen und Easter-Eggs haben ihren Weg hier herein gefunden, sodass man schon das Gefühl hat, dass hier, trotz der begrenzten filmischen Qualitäten, eine Menge Herzblut drin steckt. Die Handlung ist an die ersten beiden RE-Spiele angelehnt und adaptiert diese recht gekonnt. Und auch atmosphärisch macht der Horror-Streifen, trotz seiner gelegentlichen Billo-Optik, durchaus vieles richtig.
"Resident Evil: Welcome to Raccoon City" ist ein wirklich netter Action-Horrorfilm geworden, der die Magie der Videospiele auf seine etwas trashige Art sehr gut einfängt und auf die Leinwand bringt. Kein Überflieger, aber entgegen meiner Befürchtungen durchaus gute Unterhaltung!
"Spencer" habe ich doch eine ganze Weile vor mir hergeschoben, vor allem eben auch, weil mich das britische Königshaus nicht wirklich interessiert. Dennoch wollte ich den Film unbedingt noch sehen, schon alleine wegen Kristen Stewarts "One-Man-Show" als Lady Diana. Und nach wenigen Minuten merkte ich schon, dass dieser Film mal wieder etwas ganz Besonderes ist.
Nicht nur nimmt Stewart ab der ersten Szene den Bildschirm für sich ein, was sich auch bis zum Ende des Films nicht mehr ändern wird, sondern auch die Art und Weise wie Pablo Larraín hier inszenierte, ist mehr als beeindruckend. Der Film ist wahrlich ein Kunstwerk, bei dem man in jeder Einstellung verdammt viel entdecken kann. Kommt es einem anfangs noch etwas komisch vor, dass der Film im 5:3 Format gedreht wurde oder er die ganze Zeit so ein wenig weichgezeichnet ist, machen diese technischen Entscheidungen im späteren Verlauf total Sinn.
Wir als Zuschauer erleben mit Lady Diana das Weihnachtsfest 1991 über 3 Tage, aus ihrer Sicht und in einer Art Fiebertraum, und genau so wird es von Larraín dargestellt. Die Geschichte wird nur aus ihrer Perspektive betrachtet und wir erhalten einen Einblick in ihre Psyche. Dabei könnte man den Film im Entfernten sicher auch in ein Genre wie Psycho-Horror einordnen, denn man weiß ja nie genau, welche Elemente nun real sind und was sich nur in Diana's Kopf abspielt.
Und das beste an dem Film ist ja eigentlich noch, dass man keinerlei Vorkenntnisse über die Person Diana oder das britische Königshaus benötigt. Der Film ist kein klassisches Biopic, er funktioniert als Charakter-Drama allein für sich und spielt eben nur vor diesem Hintergrund. Die Kulissen, unter anderem auch Schloss Nordkirchen oder Schloss Marquardt in Deutschland, sind dabei extrem sehenswert in Szene gesetzt und sorgen für die nötige und dichte Atmosphäre.
Zwar hat "Spencer" jetzt nicht die komplexeste Handlung und kommt für viele Zuschauer sicher auch nicht ohne Längen daher, aber der Streifen ist einfach mal wieder ein Erlebnis, was einen Bilderrausch erzeugt, wofür sich das Medium Film ja bestens eignet. Egal ob einem hier die hervorragende Kameraarbeit, die großartige Kristen Stewart oder der tolle Soundtrack in einer Szene besonders auffällt - Man taucht eben für knapp 2 Stunden in eine andere Welt ein und saugt die Atmosphäre auf. Und manchmal reicht das doch schon aus und man hat danach wieder einen etwas bodenständigeren Blick auf die Welt und das eigene Leben.
Update: Nach der Zweitsichtung gehe ich hier mal einen Punkt nach oben auf 7 Zähler, denn nach relativ kurzer Zeit hatte ich nun schon wieder Lust auf diesen Streifen, der mittlerweile auch seinen Weg in meine Blu-Ray Sammlung gefunden hat. Einfach ein geiler 80er Actioner, so wie ich sie mag mit einem saucoolen Stallone in seiner legendären Rolle als Maria Cobretti!
Ach ja, das 80er Jahre Trash-Kino. Dafür ist "Cobra" natürlich wieder mal ein Paradebeispiel und der Film ist wirklich auch noch richtig mies gealtert, aber irgendwie hat das doch trotzdem immer seinen ganz speziellen Charme.
Dieser Stallone-Streifen hat sogar noch Argumente, die relativ objektiv für ihn sprechen und den Film schon unterhaltsamer machen als die schlechten Filme von heute. Da wäre natürlich die Action, die sogar größtenteils überzeugend ist. Die handgemachte Action von früher macht eben immer was her und die Stunts hier sind nicht zu unterschätzen. Und noch dazu schafft es dieser Film eben auch, eine ziemlich düstere Atmosphäre aufzubauen. Die Schurken sind schön eklig und auch genügend Brutalität ist vorhanden, sodass es ja schon ein wenig Spaß macht, wenn Lieutenant Cobretti seine Medizin verteilt.
Für genügend Fremdschäm-Momente sorgen zwischendurch die schlechten Dialoge und One-Liner, sowie das Overacting und speziell die etwas irritierende Performance von Brigitte Nielsen, die sich natürlich noch in Stallone verlieben darf.
Ein guter Film ist "Cobra" sicherlich nicht, aber für lustige Action-Unterhaltung sorgt der Film noch und ist mit seinen nicht mal 90 Minuten extrem kurzweilig. Außerdem mag ich einfach diese 80er Jahre Film-Soundtracks und auch hier ist vor allem der Credits-Song "Voice of America's Sons" wieder eine richtig geile Nummer.
Einerseits bekommt man ja mit "White House Down" irgendwo auch das was man bestellt, nämlich einen Emmerich-typischen Blockbuster, doch auf der anderen Seite enttäuscht dieses Werk doch schon ziemlich und ist für mich definitiv einer der schlechteren Filme des schwäbischen Regisseurs.
Es handelt sich eigentlich schon um Big-Budget Trash, der vor allem optisch leider überhaupt nicht überzeugen kann. Das CGI bei einigen Explosionen sieht ja beschämend aus und auch die Greenscreen Aufnahmen, bei denen im Hintergrund dann das weiße Haus eingeblendet wurde, sind eindeutig als solche zu identifizieren. Das alles sorgt stellenweise für einen billigen B-Movie Flair, der durch das schwache Schauspiel der meisten Darsteller noch verstärkt wird. Joey King mag ich einfach nicht ertragen und auch Channing Tatum finde ich fehlbesetzt für so einen Film.
Von der unsinnigen Story braucht man natürlich nicht zu reden, aber das würde ich jetzt weniger kritisieren, denn von so einem Film mit dieser Prämisse habe ich nicht viel Logik erwartet. Die erste Hälfte fand ich rein von der Handlung sogar noch ziemlich brauchbar, danach wird es aber zunehmend übertrieben und jeglicher Realismus geht verloren, was etwas schade ist.
Was soll "White House Down" dann eigentlich für ein Film sein? Die FSK 12-Action haut nicht wirklich rein und Katastrophenfilme gibt es viele bessere, da braucht man nur in die Filmographie von Emmerich schauen. Als reine "Hirn aus" Unterhaltung ist der Streifen vielleicht noch annehmbar, für mich aber deutlich zu wenig.
Aktuell habe ich irgendwie vermehrt Lust auf diese älteren 50er-Jahre Streifen und der originale "The War of the Worlds", von dem ja später ein Quasi-Remake mit Tom Cruise erschien, hatte mich als Science-Fiction-Fan schon immer interessiert.
Leider muss man zugeben, dass der Film nicht sonderlich gut gealtert und mitunter schon sehr trashig ist. Damit meine ich jetzt nicht mal die etwas in die Jahre gekommenen Effekte, von denen man sich vielleicht noch vorstellen kann, dass diese für damalige Zeiten bahnbrechend gewesen sein sollen, sondern eher die teilweise sehr schwachsinnige Handlung und Aufmachung des Ganzen.
Wenn hier dann Leute aus geschätzt einem Kilometer Entfernung beobachten, wie eine Atombombe explodiert oder wie auch sonst gewisse Figuren auf Situationen reagieren, ist schon manchmal schwer zu ertragen. Außerdem ist der Film zum großen Teil fast schon mehr ein Kriegsfilm als ein Science Fiction Film, denn die ach so starke Armee der USA nimmt es mit dem neuen Feind kämpferisch auf. Dass das Ende dann wieder ganz anders daherkommt, fand ich zwar schon ganz lustig, letztendlich war das dann aber auch sehr abrupt und wirkte auch wieder unpassend.
Trotz all der Unsinnigkeiten und den daraus entstehenden unfreiwilligen Lachern, kann man "The War of the Worlds" eine gewisse Faszination dennoch nicht absprechen und ich fühlte mich zumindest noch solide unterhalten. Von einem guten Film, der auch heute noch funktioniert oder sehenswert erscheint, würde ich aber keinesfalls sprechen.
Es ist schon sehr interessant zu sehen, wie sich Thomas Vinterberg in "Druk" mit dem Thema Alkohol auseinandersetzt. Ohne Partei zu beziehen, zeigt der Film die Wirkung und die Stellung in der Gesellschaft von Alkohol.
Im Fokus steht dabei eine Gruppe von vier Freunden, die an einer Schule unterrichten und die alle so ein wenig mit ihren eigenen Problemen, sei es im Job oder in der Familie, zu kämpfen haben. Bei einem gemeinsamen Abendessen kommt dann die Idee auf, eine Theorie des norwegischen Wissenschaftlers Finn Skarderud nachzugehen, dass der Mensch mit 0,5 Promille zu geringem Blutalkohol geboren wird und dieses Defizit im Alltag eben auszugleichen.
Und ich denke fast jeder, der selbst gerne mal etwas trinkt, wozu ich mich auch dazuzählen muss, findet diese Prämisse wahrscheinlich relativ genial und gar nicht so weit hergeholt. Schließlich kennt man es ja, wenn nach 1-2 Bierchen einiges viel leichter von der Hand geht. Dass es dabei dann selten bleibt und man die diese Hochphase früher oder später eben über- oder wieder unterschreitet, ist im wahren Leben genauso sicher wie auch in diesem Film.
Deswegen wird der Film im weiteren Verlauf auch immer dramatischer. Was erst noch als lockeres Treiben beginnt, fast schon eine Komödie, die aber ihren Humor aus sehr subtilen Situationen erschafft, gestaltet sich später als Spirale in immer extremere Situationen. Und selbst wenn einige Entwicklungen der Story hier dann für meinen Geschmack schon wieder etwas aus der Klischee-Kiste gekramt und sicherlich übertrieben dargestellt sind, so ist es doch auf seine Art fesselnd und spannend präsentiert.
Von seinem Thema abgesehen, überzeugt "Druk" dann auch noch durch seine stimmige Inszenierung, die, typisch für das skandinavische Kino, teilweise etwas melancholisch angehaucht und eher ruhig und kühl daherkommt. Dazu liefert Mads Mikkelsen mal wieder eine grandiose Leistung ab, einfach ein richtig toller Schauspieler! Für mich war der Film im späteren Verlauf der Handlung zwar nicht der ganz große Wurf, aber unterm Strich definitiv interessant und einfach mal wieder etwas ganz anderes.
"The Iceman" ist ein routiniert inszenierter Gangster-Thriller, der an die wahre Geschichte um den Killer und Familienvater Richard Kuklinski angelehnt ist, der hier von Michael Shannon verkörpert wird.
Und ja, Michael Shannon spielt diesen Mann mit den zwei Gesichtern richtig gut und es macht Spaß seiner One-Man-Show zuzuschauen. Gleichzeitig ist der restliche Cast durchaus prominent besetzt, mit Namen wie Ray Liotta, Winona Ryder oder einem meiner Favoriten Chris Evans, der hier auch wieder ein kleines Highlight darstellt mit seinem Charakter.
Leider täuscht das nicht darüber hinweg, dass der relativ episodisch erzählte Film lange Zeit nicht so recht in die Gänge kommen will. Als Zuschauer verfolgt man die Handlung ziemlich distanziert, was primär an den zahlreichen Zeitsprüngen liegt, die dem Film meiner Meinung nach nicht wirklich gut tun. Für eine Charakterstudie bleibt die Hauptfigur doch erstaunlich blass und es fällt schwer, sich in Kuklinski ansatzweise hineinzudenken oder geschweige denn seine Handlungen nachzuvollziehen.
Unterm Strich liefert "The Iceman" noch solide Krimi-Unterhaltung und weiß stellenweise durch seine eiskalte und kompromisslose Darstellung der Gewalt bzw. der Morde von Kuklinski zu überzeugen. Gleichzeitig bleibt aber mächtig Potential auf der Strecke und man hätte sich ein besseres Drehbuch gewünscht.
Über die dämliche Prämisse von "Ready or Not" muss man natürlich hinwegsehen können um dem Film überhaupt eine Chance zu geben. Aber selbst dann war ich nicht gerade sonderlich überzeugt von dieser Horrorkomödie.
Der Film ist mir einfach schon zu trashig, aber nicht gerade auf eine gute Art. Größtenteils störte mich der Humor, den ich überhaupt nicht witzig, sondern eher sehr erzwungen und dämlich fand. Auch das Skript ist relativ schlecht, denn zu viele dumme Zufälle, Logikfehler und schwachsinnige Szenen oder Dialoge lassen nie auch nur im Ansatz Spannung aufkommen, sodass sich bei mir leider relativ schnell Desinteresse an dem Geschehen einstellte.
Inszenatorisch bewegt sich der Film zudem ebenfalls auf einem eher schwachen Niveau, was vor allem bei der unübersichtlichen Kameraführung, speziell in den Actionszenen, negativ auffällt. Die Leistungen der Schauspieler, abgesehen vielleicht von Samara Weaving, die es noch ganz gut macht, sind teilweise schockierend schlecht. Es wird so viel Overacting betrieben, dass die Charaktere zu comichaften Karikaturen verkommen, die überhaupt nicht greifbar sind.
"Ready or Not" war für meinen Geschmack einfach zu drüber und funktionierte für mich somit weder als Horror/Thriller noch als Komödie. Lediglich das Setting in dieser Mansion gefiel mir noch ganz gut, darüber hinaus konnte ich mit diesem Trash aber nicht viel anfangen.
"The Wonder" ist ein Film, der sicher nicht die breite Masse anspricht, weswegen er bei Netflix wahrscheinlich auch etwas untergegangen ist. Das eher ruhige Mystery-Drama entpuppt sich aber als sehr atmosphärisch und handwerklich versiert umgesetzt, sodass der Film mich richtig in seinen Bann ziehen konnte.
Im 19. Jahrhundert wird ein Mädchen in einem irischen Dorf zur Attraktion, als heraus kommt, dass sie scheinbar seit 4 Monaten nichts gegessen hat und nie Hunger hat. Um dieses "Wunder" zu überprüfen, wird die Krankenschwester Lib Wright (Florence Pugh) einberufen, die, zusammen mit einer Nonne, das Mädchen nun für 2 Wochen rund um die Uhr beobachten soll.
Neben den großartigen schauspielerischen Leistungen, allen voran von Florence Pugh, die hier eine extreme Präsenz an den Tag legt, muss ich vor allem das Produktionsdesign positiv hervorheben. In modernen Filmen kritisiere ich oft, dass ich mich einfach nicht in die Zeit, in der ein Film spielt, zurückversetzt fühle. In Sebastián Lelio's "The Wonder" ist das Gegenteil der Fall. Das Irland im Jahre 1862 ist wahnsinnig greifbar inszeniert, die wunderschönen Landschaften stehen im Kontrast zu dreckigen, schlammigen Straßen und unsauberen Kleidern.
Durch seinen mystischen Soundtrack und die teilweise sehr bedächtlich vorgetragenen Dialoge, sowie eine langsame Kameraführung, die aber einige sehr tolle Einstellungen liefert, entwickelt "The Wonder" einfach so einen fast schon hypnotischen Sog, der einen in die Welt des Films eintauchen lässt. Ein wirklich sehenswerter Streifen, den man Fans von ruhigeren Dramen nur empfehlen kann.
Obwohl ich sonst eher weniger ein Fan von historischen Filmen bin, konnte mich "Master and Commander: The Far Side of the World" doch relativ schnell überzeugen und ich habe den Film am Ende sogar sehr genossen.
Die Geschichte um die Crew eines englischen Schiffes, angeführt von Captain Jack Aubrey (Russell Crowe), deren Mission es ist, ein feindliches, französisches Schiff kampfunfähig zu machen, braucht noch erst ein gutes Film-Drittel um Fahrt aufzunehmen, macht im weiteren Verlauf dann aber immer mehr Laune. Zu Beginn wirkt der Film nämlich noch etwas unfokussiert und es werden einem sehr viele Figuren vorgestellt, die ich aber nur schwer auseinanderhalten konnte.
Erst wenn dann Russell Crowe's und Paul Bettany's Charaktere, zusammen mit einigen anderen Nebenfiguren, immer mehr ins Zentrum rücken und weitere Tiefe bekommen, kommt Wind in die Segel und man fiebert richtig mit. Apropos Russell Crowe, er spielt hier mal wieder richtig stark und verkörpert den harten, aber fairen Captain der HMS Surprise mit Bravour.
Handwerklich agiert der Film von Peter Weir in der obersten Liga, ist hervorragend inszeniert und bietet so ziemlich alles, was man sich von so einem Schiffs-Abenteuer Film wünschen würde. Die Abwechslung zwischen epischen Actionsequenzen (hervorzuheben wäre definitiv gleich die Eröffnungsszene oder auch das Unwetter) und ruhigeren Passagen, die der Figurenzeichnung dienen oder einen gewissen wissenschaftlichen Entdeckerdrang fördern, ist wirklich ausgezeichnet gelungen und das Pacing stimmt einfach. Zudem gefiel mir auch der Soundtrack und allgemein das Sounddesign hier richtig gut.
"Master and Commander: The Far Side of the World" ist ein kompetenter und unterhaltsamer Abenteuerfilm, der sehr immersiv daherkommt. Kleine Abstriche muss man zwar in der Handlung machen, die mir teilweise ein wenig zu episodisch erzählt wurde, insgesamt konnte mich der Film aber dennoch auf sehr hohem Niveau unterhalten.
In den 50er Jahren war die Angst vor den unbekannten Folgen der Atomwissenschaft allgegenwärtig und filmhistorisch spendierte uns das einige frühe Horrorklassiker. Während in Japan zum Beispiel "Godzilla" sein Unwesen trieb, brachte Warner Bros 1954 den Tierhorror "Them!" heraus, in dem Riesenameisen als Folge von Atombombentests in der Wüste entstanden.
Es handelt sich um einen richtig schönen Grusel-Streifen in schwarz-weiß. Der Film versteht es definitiv Spannung aufzubauen, die erste Hälfte finde ich sogar extrem unterhaltsam. Leider verliert der Film hinten heraus ein wenig seinen Drive und es gibt einige Szenen und Dialoge, die aus heutiger Sicht nicht mehr ganz so gut funktionieren, weil sie eben sehr naiv und konstruiert wirken.
Die Effekte und Actionszenen sind aber für die damalige Zeit richtig gut umgesetzt, was auch in einer Oscar-Nominierung 1955 für die besten Special Effects resultierte. Und auch die Story mit ihrer Prämisse hat natürlich nicht viel von ihrer Faszination eingebüßt. Wer mit Tierhorror etwas anfangen kann, für den kann man "Them!" definitiv als Pflichtprogramm deklarieren. Ich hatte jedenfalls eine Menge Spaß!
Den Film habe ich mir nur wegen Harrison Ford angeschaut und war dementsprechend natürlich enttäuscht, dass er eigentlich erst in der zweiten Hälfte so richtig auftritt. Die eigentliche Hauptfigur von "The Call of the Wild" ist nämlich der CGI-Hund namens Buck, zu dem ich aber nie eine Bindung aufbauen konnte.
Solche Filme können für mich nicht funktionieren, man hätte entweder gleich einen Animationsfilm daraus gemacht oder mit einem realen Hund gedreht. Dieser Film hier nimmt natürlich den einfachen Weg mit dem CGI-Hund, der nur dazu dient, diesen Hund extrem zu vermenschlichen und komplett unrealistische Szenen darzustellen. Dabei bedient der Film so ziemlich jedes Klischee und ist teilweise auch unerträglich kitschig. Die ganze Geschichte um den "Schurken" setzt dem Ganzen noch die Krone auf.
Zwar liefert "The Call of the Wild" noch ein paar nette Landschaftsaufnahmen und auch Harrison Ford und vorher Omar Sy spielen ihre Rollen sympathisch, aber insgesamt war der Streifen eine Enttäuschung und eher ein Kinderfilm. Für mich wäre es interessanter gewesen, hätte sich der Film mehr auf die Figur von Harrison Ford konzentriert und seine Beziehung zu dem Hund, statt auf den Hund selbst und dessen unrealistischen Abenteuern.
"Finding Nemo" war damals einer der ersten Filme, die ich als Kind im Kino gesehen habe und an die ich mich noch ganz gut erinnern konnte. Ich weiß noch, dass ich früher begeistert war von der Qualität der Animationen, sowie den sympathischen Fischen und anderen Meeresbewohnern, die hier als Charaktere dienen.
Nun habe ich den Film also kürzlich nochmal aufgefrischt und er hat mir auch immer noch ganz gut gefallen. Aber wie das manchmal so ist, war "Finding Nemo" in meiner Kindheitserinnerung dann doch noch etwas besser, als ich ihn letztendlich heute fand.
Die Handlung funktioniert natürlich immernoch sehr gut und die Vater-Sohn Beziehung, die im Zentrum steht, ist absolut herzerwärmend. Der Film hat auch in den Nebenrollen tolle Charaktere, wie Dorie oder den Rochen-Lehrer, die einfach total niedlich sind. Da hat Pixar schon richtig gute Arbeit geleistet, so ein lebendiges Unterwasser-Universum zu erschaffen, welches man gern erkunden will. Dabei ist die Qualität der Animationen zweifelsohne etwas in die Jahre gekommen, schließlich handelt es sich hier noch um einen der ersten 3D-Animationsfilme, das Gesamtbild wirkt aber dennoch stimmig.
Trotz dieser ganzen positiven Aspekte, wollte der Funke aber leider nicht komplett überspringen und ich war jetzt nie so wirklich gefesselt, sodass der Film im Endeffekt dann eher so nebenbei lief und ich etwas zweifelte, ob es denn eine gute Entscheidung war, diesen Film zu starten. Vielleicht liegt es aber auch an mir, denn ich merke, dass Animationsfilme bei mir aktuell nicht mehr so hoch im Kurs stehen und ich mich in anderen Genres wohler fühle.
Zumindest ist "Finding Nemo" ein Animationsfilm, der nicht so überdreht ist wie viele der heutigen Vertreter und der das Herz am rechten Fleck trägt. Wahrscheinlich wäre er aber für mich persönlich in der Erinnerung dennoch besser aufgehoben gewesen...