Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Mit "Gladiator" hauchte Ridley Scott im Jahre 2000 dem Sandalen-, Monumental- und Historienkino ein neues Leben ein, nachdem die letzten großen Filme dieses Genres, die ein Massenpublikum erreichen konnten, im Grunde schon Jahrzehnte zurücklagen... Letztlich ein Film zu dem sicherlich schon alles mögliche sehr oft gesagt wurde, da er eben so beliebt und, auch meiner Ansicht nach, wirklich hervorragend umgesetzt ist. Die Laufzeit von (im Extended Cut) knapp drei Stunden, vergeht jedenfalls in kaum einem Film so schnell wie hier.

    Mein Lieblingsteil des Films ist tatsächlich so der Mittelteil, wenn Maximus (großartig, Russell Crowe) nach Nordafrika kommt und da seine ersten Gefechte in der Gladiatoren-Arena bestreitet, sich einen Namen macht unter den Kämpfern von Proximo (Oliver Reed). Ab dort nimmt der Rache-Plot halt so richtig Fahrt auf, es gibt viele epische Momente ("Are you not entertained?") und man ist emotional voll dabei.
    Die Atmosphäre und Kulissen vor allem in dieser Passage sind ebenfalls atemberaubend und auch die Fights sind richtig wuchtig inszeniert. Obwohl ich beim ersten Anschauen die teilweise Zeitlupen-Aufnahmen in den Actionszenen etwas ungewöhnlich fand, fügen auch diese sich in die Ästhetik doch gut ein. Sowieso finde ich, zieht sich durch den ganzen Streifen eine richtig tolle Atmo, einen großen Anteil daran trägt sicher auch der überragende Score von Hans Zimmer.

    Unterm Strich wirklich Blockbuster-Kino in seiner besten Form, die Balance zwischen einer simplen Handlung und doch einem gewissen Anspruch, bekommt "Gladiator" für mich hervorragend hin. Obwohl das Spektakel im Fokus steht, trotzdem im Kern ein menschlicher Film mit sehr guten und erinnerungswürdigen Charakteren.
    Was seine Optik und Bildgewalt angeht, ist der Film außerdem zu einer perfekten Zeit entstanden, heute würden die Kulissen usw. vermutlich viel künstlicher aussehen, da man einfach immer diese sehr cleane Optik haben will. Der Cast ist bis in die kleinsten Nebenrollen super besetzt und jeder Schauspieler, zwischen alten Legenden (Oliver Reed oder Richard Harris) bis damals noch eher Newcomern (Joaquin Phoenix oder Connie Nielsen) machen einen sehr guten Job.
    Klasse Film, den ich jetzt innerhalb kurzer Zeit gleich zwei Mal gesehen habe und der sicherlich noch des Öfteren in meinem Player landen wird...

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    • 4
      über Breathe

      Sci-Fi/Endzeitfilm im Low Budget Gewand, der einige ganz gute Ideen hat, im Endeffekt aber nicht wirklich überzeugen kann...

      Hatte hier zu später Stunde mal reingeschaut und der Film ging sogar ziemlich gut los, weswegen ich auch dran geblieben bin. Das kleine Familiendrama im Zentrum wirkt erstmal sympathisch und auch die Endzeitatmosphäre, wenngleich das bei den Außenaufnahmen natürlich etwas billig aussieht mit dem orangenen Farbfilter und CGI-Backgrounds, gefiel mir eigentlich ganz gut. Das Worldbuilding und Set-Design in dem Bunker wirken in Ansätzen greifbar und auch sonst mochte ich die Inszenierung von Stefon Bristol, die z.B. mit 1-2 kleinen Montagen etwas Energie hereinbringt.

      Leider gehen dem Film, nach dem vielversprechenden Einstieg, aber die guten Ideen sobald aus und das Ganze wird auf der Handlungsebene sehr klischeehaft und teils auch ziemlich unlogisch. Auch die Performances der Schauspieler, fand ich später nicht mehr überzeugend. Milla Jovovich und Sam Worthington, die ja eigentlich die beiden größten Namen im Cast darstellen, sind beide am Overacten - in so einem klein wirkenden Film, müsste das alles etwas ruhiger und subtiler wirken. Der Film wird mir allgemein etwas zu hektisch und eben auch unsinnig hinten heraus.

      Schade um die guten Ideen, am Ende wirkt das Gesamtbild doch viel zu oberflächlich und kann das anfängliche Potential nicht ausschöpfen. Empfehlen würde ich den Film jedenfalls nicht, ist halt so ein typischer Streaming B-Movie, von denen es im Endzeit-Genre in den letzten Jahren sehr viele gab.

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      • 7
        Der_Ryan_M 21.08.2025, 18:05 Geändert 21.08.2025, 18:07

        Kommt zwar eher selten vor, aber zuletzt hatte ich mal wieder spontan Lust auf einen Animationsfilm - die Wahl fiel dann auf "Kung Fu Panda", den ich früher gern mochte, doch wo die letzte Sichtung auch schon mindestens 12-14 Jahre her sein dürfte. Umso schöner, dass der Streifen auch heute noch zu gefallen weiß und insgesamt einfach sympathisch anmutet...

        Anfangs wirkt das zwar alles noch recht formelhaft, aber spätestens sobald die Ausbildung losgeht und Panda Po (im Deutschen gesprochen von Hape Kerkeling) sich wirklich in sein Element kämpft, ganz nebenbei etliche Kung-Fu- und Martial-Arts-(Film-)Klischees mit einem Augenzwinkern gefeiert werden, wird es doch richtig unterhaltsam.
        Auch die spirituell angehauchten Elemente des Films, nach dem Motto "Es gibt keine Zufälle" und "Du musst nicht wie die anderen sein" finde ich doch sehr gelungen. Der Kniff mit der Schriftrolle ist sogar regelrecht genial, tolle Botschaft für Klein und Groß in meinen Augen.

        Zudem sind gerade die Nebenfiguren und auch der Schurke Tai Lung, erinnerungswürdig und für so einen Film wirklich toll gestaltet. Da weiterhin auch die Optik und der passende Hans Zimmer Score eine positive und angenehme Atmosphäre aufbauen, kann man insgesamt auf jeden Fall von einem sehenswerten Animations-Abenteuer sprechen.

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        • 6

          Ryan und Yggi schauen ... #12 RIVALEN UNTER ROTER SONNE

          Ein französischer Western gedreht in Spanien, unter der Regie von James Bond Veteran Terence Young, wo es um einen japanischen Samurai geht, der in den Wilden Westen der USA kommt, mit einem bunt gemischten, internationalen Cast - also viel verrückter geht es eigentlich kaum noch.
          Der Cast bietet dabei sicherlich ein Highlight. Ich wollte den Film allen voran wegen Alain Delon sehen, aber mit Charles Bronson, Toshiro Mifune und Ursula Andress bekommt man noch einige weitere große Namen der damaligen Zeit. Alain Delon hier als Schurke unterwegs, gefiel mir soweit ganz gut, aber hat auch leider nicht gerade die größte Screentime.

          Allgemein muss ich sagen, hätte ich mir vielleicht etwas mehr vom Film versprochen, auch wenn er insgesamt durchaus einen soliden Eindruck hinterlässt.
          Handlungsmäßig fand ich die erste Hälfte aber schon ein wenig zäh. Lange Zeit begleitet man Charles Bronson und Toshiro Mifune wie sie durch die Wüste stapfen und der Film dabei eben diese Kulturen aus amerikanischen Westernheld und Samurai aufeinander prallen lässt, woraus dann ein wenig Humor gewonnen wird. In der zweiten Hälfte, wenn Ursula Andress auf die Bühne kommt, findet dann etwas mehr Schwung Einzug in die Handlung und der Film weiß u.A. auch mit etlichen Actionszenen und spritzigeren Dialogen gut zu unterhalten.

          Was mir leider insgesamt nicht so zusagte, war die Atmosphäre des Films, weswegen natürlich auch solche Längen dann immer etwas eher spürbar werden. Eine wirklich schöne Western-Atmosphäre und Bildgewalt, kommt meiner Meinung nach nicht wirklich auf, dafür ist die Farbgebung irgendwie sehr blass und auch die Drehorte wirken eher austauschbar. Zudem gefiel mir der Score von Maurice Jarre weniger, finde ich machte so ein 0815 Gedudel Eindruck, jedenfalls hätte das Ganze hätte mit einem richtig atmosphärischen Western- oder Eastern-Score viel stärker gewirkt.

          Unterm Strich ein ganz guter Film, den man vor allem als Kuriosum und aufgrund der starken Besetzung jedem Western-Fan einmal empfehlen kann. So ganz wollte der Funke bei mir aber leider nicht überspringen, obwohl mir die zweite Hälfte wie gesagt um einiges besser gefiel als der Anfang. Vielleicht mit diesem Vorwissen auch irgendwann nochmal ein Kandidat für eine Zweitsichtung... Bin gespannt was Souli hier zückt, ich tippe mal, dass er doch noch etwas höher geht.

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          • 2
            Der_Ryan_M 18.08.2025, 10:59 Geändert 18.08.2025, 11:02
            über Alarum

            Tja, wie soll man diesen Streifen wieder bewerten, unmögliche Aufgabe für mich... "Alarum" hat eigentlich gar nichts, was einen guten Film ausmacht, das Ganze wirkt leider einfach nur billig und wie eine lieblose Auftragsarbeit. Dass dieser Film ein Budget von 20 Mio. $ gehabt haben soll, kann ich z.B. in Anbetracht der ultra billigen CGI-Effekte bei Blutspritzern oder Mündungsfeuer einfach nicht glauben, optisch sieht der Film aus wie ein C-Movie. Das ganze Geld ist anscheinend in die Besetzung geflossen, die natürlich an sich alles andere als verkehrt ist, letztlich hier aber auch nichts wirklich raus reißen kann.

            Die Atmosphäre in Polen ist trist und wirkt leer, der ganze Film ist grau und macht eigentlich zu keinem Zeitpunkt Spaß. Die Handlung ist oberflächlich und noch schlimmer, es werden immer wieder Handlungsstränge aufgemacht, die dann aber nie wieder zur Sprache kommen und ins Nichts führen. Also es gibt hier zig offene Enden von irgendwelchen Figuren, nichts wirkt durchdacht, sondern wie "on the fly" geschrieben und gleich abgedreht. Das Finale mit der Drohne, ist im Grunde ein schlechter Witz und sieht auch lächerlich aus. Dass man dann mit dem Ende noch eine Fortsetzung anteasert, setzt dem Ganzen eigentlich die Krone auf...

            Ansonsten ja, hat man natürlich Stallone, weswegen ich den Film auch geschaut habe. Er hat wie erwartet nicht viel zu tun, aber wertet seine Szenen natürlich dennoch irgendwo auf. Ich sehe auch Scott Eastwood wirklich gern, würde ihn zu gerne mal öfters in einem hochwertigen Umfeld erleben, weil ich denke der kann was. Willa Fitzgerald und Mike Colter sind auch nicht verkehrt, aber die Charaktere sind einfach so blass geschrieben, da ist es letztlich fast egal wer diese verkörpert.

            Im Grunde habe ich ja nichts erwartet, aber trotzdem noch weniger bekommen. Der Film als solches ist von technischer Seite eigentlich keinen einzigen Punkt wert, eine absolute Vollkatastrophe, selbst im B-Actioner Maßstab. Wobei, Action gibt es eigentlich sogar ausreichend, sie sieht aber eben scheiße aus durch die miesen Effekte und alles drumherum ist so langweilig, dass es keiner Rede wert ist. Naja, Eastwood und vor allem Stallone, sorgen halt dennoch für minimale Unterhaltung. Ich denke die meisten werden sowieso wegen Sly zugreifen... Insofern ja, kann man schon mal gucken, aber für solche Filme wurden niedrige Wertungen halt erfunden.

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              Der_Ryan_M 17.08.2025, 12:00 Geändert 17.08.2025, 12:09

              Das zweigeteilte Twilight-Finale "Breaking Dawn", Teil 2...

              Hier hat man sich wohl den kompletten Entertainment-Faktor für den zweiten Teil des Finales aufgehoben, denn nach dem doch relativ langatmigen 4. Teil, bekommt man hier wieder ein richtig unterhaltsames Vampir-Fest aufgetischt... Nach dem ersten Film, ist das hier für mich definitiv der beste Teil der Reihe!

              Dieser Streifen ist im Grunde so eine Art Fantasy-Showdown im Superhelden-Stil, mit jeder Menge Effekten, Vampir-Power-Fantasy und ja, wieder diesem wunderbaren, etwas selbstironischen Augenzwinkern was ich im total ernsten vorherigen Film doch so vermisst habe. Einfach witzig, wie man hier gefühlt sämtliche Vampir-Außenseiter der Welt zusammentrommelt, die alle unterschiedliche Fähigkeiten haben. Und auch Bella macht hier richtig Laune mit ihren neu erlangten Skills, auch da hat man sich für ihr "Training" ein paar echt lustige Sachen ausgedacht. Am Ende bekommt man noch einen netten Twist, den ich so auch nicht habe kommen sehen.

              Für das Finale hat man hier auch nochmal sämtliche Charaktere (plus neue) vor die Kamera gezogen, weswegen das hier gefühlt ein riesiger Cast mit vielen mehr oder weniger bekannten Gesichtern ist. Und ja, besonders gefallen hat mir am Ende auch nochmal der Rückblick auf die ganzen Figuren mit Szenen aus allen 5 Filmen, auch die Liebesgeschichte hat man nochmal Revue passieren lassen.
              Unterm Strich hat es sich für mich definitiv gelohnt, der Twilight-Reihe trotz des schlechten Rufs eine Chance zu geben. Klar gibt es zwischendrin Höhen und Tiefen, aber gerade der erste und letzte Film spannen einen tollen Bogen und insgesamt war diese Teenie-Romance-Fantasy-Saga doch unterhaltsam.

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                Der_Ryan_M 17.08.2025, 11:59 Geändert 17.08.2025, 12:01

                Das zweigeteilte Twilight-Finale "Breaking Dawn", Teil 1...

                Puh, für mich tatsächlich der schwächste Film der Reihe, ich fand ihn dann doch ziemlich einschläfernd diesmal. Das Merkwürdigste für mich ist, dass man hier gefühlt einen radikal anderen Ton anschlägt, der Film möchte auf einmal so erwachsen wirken und lässt dieses überhöhte und trashige Augenzwinkern, was ich bisher dann doch oft sehr mochte, leider ein wenig vermissen.

                Die Hochzeit zu Beginn ist optisch ansprechend inszeniert, aber wirkt doch etwas in die Länge gezogen. Am wenigsten gefielen mir die Szenen auf der Tropeninsel, hier tritt der Plot dann wirklich auf der Stelle und auch atmosphärisch gefiel mir das alles irgendwie nicht so. Hinten heraus bzw. in der zweiten Filmhälfte wird es zumindest nochmal etwas spannender, sogar ein sanfter Bodyhorror-Aspekt findet Einzug und auch sonst fand ich, dass gerade Bella und mein sonst bisher als nervig angesehener Jacob, hier recht interessante Charakterwandlungen durchgehen.

                Unterm Strich ein komischer Film, dem ein wenig seine Identität fehlt. Er will "erwachsen" sein, aber nicht zu düster. Sexy, aber nicht zu explizit. Dramatisch, aber ohne seine jugendliche Fanbase zu verschrecken. Das erzeugt eine komische Tonalität, die (besonders in der Mitte) den Unterhaltungswert, den die bisherigen Filme für mich trotz ihres Trashfaktors immer auf ihrer Seite hatten, nach unten zieht. Komischerweise oder besser gesagt, zum Glück, wird es im zweiten Teil des Finales wieder ganz anders und viel besser...

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                  Der_Ryan_M 15.08.2025, 09:40 Geändert 15.08.2025, 09:50

                  Ab und an mag ich solche arthousemäßigen Filme wie "Little Joe", die sich einfach total anders anfühlen und viel herumexperimentieren. Viele Aspekte hier sind schon sehr gewöhnungsbedürftig, vor allem natürlich der schrille Score, der einem die komischsten Töne auf die Ohren legt, während man z.B. die leeren Gänge dieser Gewächshäuser zu sehen bekommt. Aber gerade durch solche inszenatorischen Entscheidungen bleibt der Film im Kopf - und mich hat Jessica Hausner auf dieser Ebene wirklich beeindruckt.

                  Wenn man sich darauf einlassen kann, was mir in den ersten Minuten noch nicht so leicht fiel, aber im Verlauf besser wurde, schafft es der Film meiner Meinung nach sehr gut, so eine kühle und klinische Paranoia Stimmung aufzubauen. Die futuristisch angehauchten Sets, die mal sehr steril und dann wieder farbenfroh wirken, sind richtig schön hergerichtet. Zusammen mit der ruhigen und bedachten Kameraführung, die sehr viele lange Einstellungen bemüht, ergibt sich irgendwie eine tolle Atmo. Die Handlung erinnert, ohne näher darauf einzugehen, etwas an "Die Körperfresser kommen", auch wenn das Ganze mit den Blumen nochmal eine andere Note bekommt.

                  Auf symbolischer Ebene kann man, wenn man Lust hat und länger darüber nachdenken möchte, hier natürlich wieder ganz viel herein interpretieren. Meiner Ansicht nach, ist der Film eigentlich kein Film über eine Pflanze, sondern über uns Menschen. Die Blumen, welche uns glücklich machen sollen und unser Wesen verändern, kann man fast genauso gut z.B. durch Social Media oder KI ersetzen. Diese Themen rund um Kontrollverlust durch Technologie und Wissenschaft oder auch die fortschreitende emotionale Entfremdung der Menschen (gerade hier auch mit der Mutter-Sohn-Beziehung), werden hier auf sehr interessante und subtile Weise ergründet, ohne dem Zuschauer dabei eine Sichtweise aufzudrücken.

                  Letztlich war "Little Joe" für mich ein absolut sehenswerter Film, der an der ein oder anderen Stelle vielleicht ein wenig mechanisch und künstlich wirkt, aber vor allem audiovisuell ein besonderes Erlebnis darstellt. Am besten funktioniert er für mich eigentlich auf einer Meta-Ebene als Gesellschaftskritik, wo es um eine (unsere) Welt geht, in der Natürlichkeit, Emotion und Authentizität nach und nach ersetzt werden durch etwas, das wie Echtheit aussieht, aber in Wahrheit völlig leer ist...

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                    Der_Ryan_M 13.08.2025, 18:48 Geändert 13.08.2025, 18:56

                    Weiter geht es mit dem dritten Teil der Twilight-Saga, der den Titel "Eclipse" bzw. im Deutschen natürlich "Biss zum Abend(b)rot" trägt... ;))

                    Also ab hier habe ich gemerkt, dass sich die Geschichte dann doch gewissermaßen wiederholt bzw. einfach etwas "gestreckt" wird. Hier zaubert man auch wieder eine neue Bedrohung aus dem Hut, welche unser Liebespaar bzw. den Cullen-Clan bedroht. "Eclipse" kommt dabei generell auch etwas actionreicher daher als die vorherigen zwei Filme, gerade der größere Kampf am Ende sieht auch gar nicht so schlecht aus, ist für so einen Film fast unerwartet brutal und wuchtig.

                    Ansonsten kann ich eigentlich nicht so viel schreiben, da mein persönliches Fazit bei jedem Teil ca. gleich ausfällt: Die tolle Atmosphäre und kleinere Coming of Age -, sowie romantische Momente bieten alle Teile, den Rest nehme ich dann halt so mit. Hier gab es jetzt zusätzlich noch ein paar Rückblenden um die Nebencharaktere besser zu charakterisieren, was ich ebenfalls ganz nett umgesetzt fand, zumal ich die meisten Leute in der Familie mittlerweile sympathisch finde.

                    Ist natürlich über weite Strecken nicht die höchste Film- und Schauspielkunst, aber ich fühle mich im Rahmen so einer Teenie-Fantasy Geschichte weiterhin ganz ordentlich unterhalten und freue mich auch auf das zweiteilige Finale...

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                      Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum...

                      --- #16 AVENGERS: AGE OF ULTRON (2015) ---

                      Die Vorfreude auf den zweiten "Avengers"-Teil hielt sich bei mir ehrlich gesagt in Grenzen, den ersten Teil fand ich zwar unterm Strich dann doch unterhaltsam, aber so richtig sagen mir diese Ensemble-Filme normalerweise ja nicht zu, da sie sich einfach ziemlich überladen anfühlen mit all diesen Figuren.

                      Umso schöner fand ich es, dass Joss Whedon hier im zweiten Teil, immer mal wieder Zeit für ein paar ruhigere Töne oder nette Charakter-Momente findet. So Szenen wie die Party am Anfang oder auch später auf der Farm von Hawkeye, geben den Helden mehr Tiefe und rücken ihre Menschlichkeit in den Fokus, was mir natürlich immer gut gefällt und hier auch sehr gut funktioniert. Vielleicht hat es mir auch geholfen, dass man die ganzen Helden jetzt durch die vielen Einzelfilme eh schon wieder noch besser kennenlernen konnte und sich somit auf so ein Zusammentreffen wie hier mehr freut.
                      Die Story um Ultron finde ich eigentlich ebenfalls recht gelungen. Klar, irgendwo wieder einmal der klassische KI-Schurke, den man (seitdem) so ähnlich auch schon 100x gesehen hat, aber ich mag es, dass er letztlich ein Produkt aus Tony Starks Angst ist und auch seinen zynischen Humor fand ich doch sehr unterhaltsam.

                      Andererseits hatte ich aber auch hier wieder das Gefühl, dass es irgendwann im Verlauf dann doch zu viele Charaktere waren und alles irgendwie überladen wirkt. Gerade die neuen Figuren, wie Wanda und ihr Bruder, bleiben hier leider sehr blass. Auch mit Hulk z.B. kann ich immer wenig anfangen, seine romantischen Andeutungen mit Natasha, sind aber immerhin ganz nett.
                      Das groß angelegte Finale erinnert natürlich dann auch wieder an den ersten "Avengers"-Teil, kann rein von der Action oder Bildgewalt aber nicht ganz das Niveau erreichen. Die ganze Geschichte mit dieser osteuropäischen Stadt, die man dort evakuieren soll, bleibt einfach etwas nichtssagend und auch optisch nicht so cool wie die Schlacht von New York, die da doch schon etwas mehr Laune machte. Oder selbst hier fand ich die Actionszene Hulk vs. riesiger, fetter Iron Man lustiger. ;) Trotzdem scheppert es natürlich ordentlich und der epische Score von Brian Tyler und Danny Elfman peitscht einen förmlich durch die nicht enden wollenden Fights...

                      Unterm Strich schon ein unterhaltsamer, kurzweiliger Superhelden-Film, den ich besser fand als ich es vorher befürchtet hatte. So langsam habe ich mich warm geschaut an diesen Filmen und kann sie ganz gut einschätzen glaube ich. Dieser verspieltere, lebendigere und bunte Stil von Joss Whedon gefiel mir hier, der Film trifft für mich im Groben einen tollen Ton zwischen humorvoll und etwas ernster. Zumal ich eben auch finde, dass die Charaktere, also gerade die Avengers, hier schön gemanaged werden, sich gegenseitig etwas aufziehen und letztlich an ihren Aufgaben wachsen. Hat mir schon Laune gemacht, ich hoffe Souli auch... ;)

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                        Der_Ryan_M 11.08.2025, 11:42 Geändert 11.08.2025, 11:49
                        über Platoon

                        Oliver Stones ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Vietnamkrieg, den er als Veteran auch selbst erlebt hat, ist wirklich ein richtiges Brett von Film! "Platoon" kommt auf der einen Seite dabei fast schon dokumentarisch und eher unaufgeregt daher, auf der anderen Seite ist es für mich aber gerade der Cast an klasse Darstellern, der hier heraussticht...

                        Vor allem Tom Berenger und Willem Dafoe sind hier einfach nur richtig stark. Der moralisch wirklich spürbare Konflikt zwischen diesen beiden, trägt, neben den wirklich emotional heftigen Szenen, den Film für mich vor allem im Mittelteil auf ein enorm hohes Niveau. Dafoe fand ich schon immer klasse, aber für Berenger ist das wirklich so ein Film, wo er sich bei mir komplett aufs Radar gespielt hat - richtig tolle Präsenz. Er spielt ja auch keinen klassischen "Bad Guy", sondern jemand, der komplett durch die Umstände deformiert wurde. Und diese spezielle Mischung aus cool, gefährlich und verstörend bleibt wie ich finde dann echt nachhaltig hängen.

                        Mittendrin findet sich natürlich noch Charlie Sheen, der ja auch irgendwo der eigentliche Haupt-Protagonist ist und dem wir in der, sonst eher episodisch anmutenden Handlung, folgen. In den Nebenrollen sonst auch noch sehr viele bekannte Gesichter, hier war gefühlt halb Hollywood versammelt. Herausheben könnte man sicher noch Forest Whitaker und John C. McGinley, die etwas mehr Screentime haben und mir ebenfalls sehr gut gefielen.

                        Davon abgesehen ist "Platoon" aber kein Film, der mit einem klassischen Spannungsbogen arbeitet, sondern eher wie ein Erfahrungsbericht aus dem Krieg wirkt, weswegen manche sicherlich auch etwas Probleme mit der Erzählung haben könnten. Man erlebt hier eben gewisse Höhen und Tiefen dieser Einheit, inklusive Warten und Schlafen, dann wieder Stress und plötzliche Gewalt, und am Ende die Wirkung des Ganzen auf Körper und Psyche jedes Soldaten, vornehmlich wie erwähnt eben Rekrut Taylor (Charlie Sheen), der sich sogar freiwillig meldete. Gerade dieses, vor allem anfangs, teilweise fast schon alltägliche Miteinander, an diesem alles andere als alltäglichen Ort, lässt diesen Film aber so realistisch wirken und ihn eben auch im Verlauf seine komplette Wirkung entfalten.

                        Das Ganze wird dabei wirklich toll bebildert, gedreht wurde, wie für solche Filme damals nicht unüblich, auf den Philippinen. Einige Shots wie der von Dafoe, wo er die Arme hochreißt, sind natürlich ikonisch und auch über den Film hinaus bekannt. Der Score, der soweit es mir auffiel, eigentlich nur so ziemlich ein Musikstück beinhaltet, welches immer wieder gespielt wird, fügt sich ebenfalls hervorragend in die dichte und gelungene Dschungel-Atmosphäre ein. Unterm Strich ein wirklich starker Antikriegs-Film von Stone. Teilweise durchaus harter Tobak, aber eben sehr interessant, bildgewaltig und überzeugend vorgetragen.

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                        • 6

                          "24"-Fernsehfilm, der vom Stil her dann aber auch "nur" wie eine Doppelfolge wirkt und eine Brücke schlägt zwischen den Staffeln 6 und 7. Jack Bauer ist hier in Afrika unterwegs, wo er zwischen die Fronten eines Bürgerkriegs gerät...

                          Etwas schwer zu bewerten, weil den kann man sich als Fan der Serie natürlich gut anschauen, irgendwie wirkt aber doch alles ein wenig unvollkommen. Als eigenständiger Film funktioniert das Teil jedenfalls nur bedingt, die Handlung ist jetzt nicht wirklich super spannend oder ausgefeilt. Das Afrika-Setting wirkt irgendwie sehr klischeehaft und passt nicht so wirklich zu Jack Bauer, meiner Meinung nach. Der andere Handlungsstrang mit der Ernennung der neuen Präsidentin, die auf Powers Boothe folgt, funktioniert dann wirklich nur als Einleitung für die nächste Staffel...

                          Insgesamt ganz okay, man bekommt die typisch kurzweilige Actionkost serviert, die Komplexität und auch das bürokratische Treiben in der CTU, vermisst man hier allerdings. Immerhin der Cast ist ganz nice, mit Robert Carlyle oder Jon Voight bekam man ein paar neue Gesichter zu sehen, während etliche andere natürlich aus der Serie zurückkehrten. Ein kleiner Zwischensnack, bevor man sich auf die nächste Staffel freuen kann.

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                          • 6

                            Nachdem wir vor einer Weile schon mal im US-Bundesstaat Maine am "Lake Placid" einem Krokodil die Zähne gezogen haben, verschlägt es die Croco-Docs Felix und mich (leider bin nur ich mit einem Bericht zurückgekommen) diesmal nach Australien, wo wieder ein riesiger Alligator sein Unwesen treibt...

                            "Rogue" ist dabei in gewisser Weise der komplette Gegensatz zu meinem jetzt rückblickend doch sehr geschätzten Spaßmacher "Lake Placid", da dieser sich komplett ernst nimmt und über weite Strecken eher wie ein echter Abenteuer-Thriller anmutet. Das Ganze soll sogar auf einer wahren Begebenheit fußen, nämlich dem Krokodil "Sweetheart", das in den 70er Jahren in Australien mehrere Fischerboote angriff (aber keinen Menschen fraß...).

                            Mir gefiel hier besonders die erste Filmhälfte, wo Regisseur Greg McLean erstmal ganz entspannt und atmosphärisch in das Geschehen hereinleitet, indem er uns die Figuren auf der Bootstour vorstellt und etliche wirklich wunderschöne Landschaften des Northern Territory Australiens präsentiert. Vom Krokodil nicht viel zu sehen, aber gerade dadurch kommt ein tolles Abenteuer-, fast schon Urlaubsfeeling auf und auch handwerklich sieht das echt schick aus, da macht sich das recht hohe Budget von 25 Mio. $ bemerkbar.

                            Und ganz nebenbei sind die Charaktere, die von einigen mehr oder weniger bekannten (vornehmlich australischen) Darstellern wie Michael Vartan, Radha Mitchell oder auch in einer kleinen Nebenrolle Mia Wasikowska, verkörpert werden, zwar klischeehaft, aber dennoch recht sympathisch. Später kommt dann sogar noch Sam Worthington dazu, der hier auch gut Laune macht, insgesamt durchaus kein schlechter Cast für so ein Creature Feature.

                            Leider muss man sagen, verläuft der Film dann hinten heraus doch wieder recht konventionell und driftet in einige sehr vorhersehbare, manchmal sogar etwas nervige, Szenen ab, die auch von den Tricks dann nicht immer toll aussehen, obwohl man schon viel probiert hat mit handgemachten Effekten zu arbeiten. Das letzte Drittel lässt dann jedenfalls einen gewissen Spannungs- und auch Spaßfaktor vermissen, was bei dem starken Beginn halt wirklich etwas schade ist.
                            Nichtsdestotrotz war "Rogue" für mich immer noch ein solider bis sogar guter Genrevertreter, der definitiv vieles richtig macht und einige Qualitäten hat - den sollte man, wenn man Tierhorrorfilme mag, schon mal gesehen haben.

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                              Ein kleiner und mit nicht einmal 80 Minuten Laufzeit sehr kurzer, aber überaus feiner Western von Budd Boetticher. Nach "Der siebente ist dran" mein zweiter Film von Budd und ich möchte hier unbedingt noch mehr sehen, weil seine Filme anscheinend eher minimalistisch sind und auf einer psychologischen und moralischen Ebene sehr gut funktionieren. Wenige Figuren, wenige Schauplätze, aber dafür interessante Ansätze für das Western Genre und wirklich gute Dialoge.

                              Auch hier übernimmt wieder Randolph Scott die Hauptrolle und ich muss schon sagen, obwohl er nie ein großer Star war, hat dieser Mann richtig Charisma und Präsenz. Tolle Rolle, die er hier auch wieder hat - irgendwo der klassische Western-Held, aber andererseits auch wieder nicht. Im Grunde ein Mann, der einfach nur seine Ruhe will, bis es nicht mehr geht und dann merkt, er hat sogar mehr mit dem Schurken gemeinsam, als er zunächst annimmt. Der Anführer der Schurkenbande wird gespielt von Richard Boone, ebenfalls ein sehr guter Auftritt. Henry Silva noch in einer Nebenrolle dabei, sehe ich ja auch immer sehr gerne.

                              Unterm Strich ein sehenswerter Western aus den 50ern, sehr kompakt erzählt (auch wenn er gegen Ende vielleicht trotzdem ein klein wenig Drive verliert) und auf seine Charaktere fokussiert, die von sehr guten Darstellern verkörpert werden. Hat fast schon etwas kammerspielartiges, daher muss man in Sachen Bildgewalt oder so natürlich Abstriche machen, aber atmosphärisch fand ich den Film trotzdem sehr gelungen, vor allem die anfänglichen Szenen gefielen mir da gleich sehr gut.

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                                Ryan und Yggi schauen ... #11 WIR WARTEN IN ASHIYA

                                Na, das ist ja wieder mal ein richtig unbekannter Streifen, den der Souli da als Mediabook ausgebuddelt hat. ;) Der Plot hörte sich aber gar nicht so verkehrt an und noch dazu Yul Brynner und Richard Widmark im Cast, na da bin ich doch gern dabei, von den beiden wollte ich eh gern noch mehr sehen...
                                Die MGM Produktion "Flight from Ashiya" war für mich am Ende aber leider kein wirklicher Geheimtipp, zumindest weiß die Handlung um diese Rettungsmission nicht unbedingt zu fesseln. Im Grunde genommen, ist das hier sogar ein Episodenfilm, wo die eigentliche Rettung der schiffbrüchigen Japaner nur den Rahmen bildet und man zwischendurch durch Rückblenden versucht, den drei Offizieren, also Brynner, Widmark und George Chakiris, Profil zu geben und ihre Charaktere zu zeichnen.

                                Was das nun miteinander zu tun hat? Tja, das erschließt sich mir auch nicht wirklich, Widmark's Figur noch am ehesten weil er einen Fremdenhass gegenüber Asiaten hat, der in der Rückblende aufgegriffen wird. Diese Episode mochte ich auch am meisten, weil mir die Lovestory und die Atmosphäre dort gefielen. Brynners Rückblende hingegen, hat aber wie ich fand gar keinen wirklichen erzählerischen Mehrwert, es ist halt auch einfach eine Liebesgeschichte in Tunesien.

                                Ich kann mir nur vorstellen, dass man hier so diverse Abenteuer und Geschichten erzählen wollte, was eben ein Mensch erlebt und wie es sein Handeln in der Gegenwart beeinflusst, was insgesamt aber leider etwas bieder präsentiert wird. Immerhin wird das Ganze durch gute Schauspieler aufgewertet, dennoch ist der Film aber recht langatmig und für 1964 Verhältnisse auch durchaus etwas altbacken wie ich finde. Zumindest wirkt die Inszenierung sehr konventionell und stellenweise etwas steif, z.B. mit den zahlreichen Aufnahmen im Helikopter-Cockpit. Der Film fühlt sich einfach sehr klein an, es überträgt sich keine wirkliche Bildgewalt oder ein Abenteuer-Feeling auf mich als Zuschauer.

                                Unterm Strich ein Film, der mich jetzt nicht wirklich überzeugen konnte und sicherlich nicht zu Unrecht etwas unters Radar gekommen ist über die Jahre. Auf letterboxd ist es sogar der Brynner-Film mit den wenigsten Bewertungen - umso erstaunlicher, dass es sogar eine recht passable deutsche Synchro davon gibt. Mit diesem Cast und Michael Anderson auf dem Regiestuhl ist ja auch kein Unbekannter, hätte hier mehr drin sein müssen, so bleibt es ein bestenfalls mittelmäßiger B-Movie mit namhaften Darstellern. Bin mal gespannt, ob Souli hier mehr für sich entdecken konnte... ;) Für mich als reiner Film eigentlich so ein Fall zwischen 4 und 5 Punkte, aber wegen der guten Schauspieler, die ich einfach gern sehe, runde ich auf.

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                                  Der_Ryan_M 02.08.2025, 12:01 Geändert 02.08.2025, 12:03

                                  Ich wusste gar nicht, wie sehr ich Bosch vermisst hatte, bevor ich nun kürzlich endlich mal die Spin-Off Serie "Legacy" hier angefangen habe...
                                  Lange Zeit habe ich mich gesträubt, weil Amazon die Serie nur bei "Freevee" veröffentlicht hat und man sie somit gezwungenermaßen mit Werbung schauen muss - für mich eine Frechheit, vor allem wenn ich nun für ein werbefreies Prime Abo sowieso nochmal einen extra Betrag monatlich zahlen muss. Aber da die Serie nun nach 3 Staffeln auch abgeschlossen ist und die 3. sogar ohne Werbung zu schauen (wow vielen Dank), wollte ich hier mal wieder eintauchen...

                                  Und ja, "Bosch Legacy" macht im Grunde da weiter, wo die Mutterserie aufgehört hat bzw. sogar wieder besser, weil die 7. Staffel dort ja leider etwas enttäuschend und (2020 sicher wegen Covid Dreharbeiten) gehetzt wirkte. Der Stil ist der gleiche, wieder gibt es auch in "Legacy" mehrere Fälle bzw. Handlungsstränge, die gleichzeitig laufen und sich hin und wieder auch mal kreuzen. Ob die Serie nun budget-technisch ein Downgrade erfahren hat, so wie ich es mehrmals gelesen habe, kann ich gar nicht so unbedingt beurteilen, da ich keinen direkten Vergleich habe. Das L.A.-Setting ist jedenfalls immer noch sehr gut inszeniert und wirkt viel vor Ort gedreht, was den Charme hier ausmacht. Und sonst ist ja "Bosch" jetzt auch keine Serie, die sich viel auf Spektakel oder Effekte stützt, ich finde auch das Spin-Off wirkt hochwertig und stilvoll, so wie wir es kennen.

                                  Harry Bosch ist jetzt natürlich nicht mehr bei der Polizei, sondern ein Privatdetektiv, was, wie ich finde, sogar noch besser zu seiner Figur und seiner eigenwilligen Art gewisse Dinge zu lösen passt. Ich genieße einfach jede Minute Screentime von Titus Welliver in dieser Rolle, seine Mimik und Gestik, seine rauchige Synchronstimme von Matthias Klie, die hier auch super passt - er ist einfach der Grund warum man hier auf seine Kosten kommt. Ansonsten hat man jetzt mit der Anwältin Honey Chandler (Mimi Rogers) und Boschs Tochter Maddie (Madison Lintz), die jetzt selbst bei der Polizei in Ausbildung ist, so gesehen noch zwei weitere Hauptcharaktere hier dabei, die ihre eigenen Fälle haben und eben auch alle mal zusammenarbeiten. Gerade mit Maddie als Cop, habe ich hier so etwas Probleme, weil ich sie einfach nicht ganz glaubwürdig finde, als Anwaltsgehilfin gefiel sie mir jedenfalls besser. Aber im Laufe der Staffel gewöhnte ich mich daran und die Vater-Tochter-Beziehung ist ansonsten natürlich eines der Highlights an dieser Serie.

                                  Unterm Strich eine gelungene erste Staffel, die sogar ein offenes Ende bietet und wo man nun gleich mit der 2. Staffel weitermachen möchte. Ein paar nette Gastauftritte von Charakteren aus der Hauptserie hat man ebenfalls eingebaut, auch sonst wieder etliche (teils unbekannte) Schauspieler an Bord, die einfach sehr gut spielen, da bei der ruhigen und bedachten Erzählweise mit tollen Dialogen, diese gut zur Geltung kommen. Wer die Hauptserie mochte, sollte hier auch ähnlich glücklich werden.

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                                    Nette Rom-Com / romantisches Drama mit Sarah Michelle Gellar und Alec Baldwin, die sich u.A. auch viel auf den Altersunterschied der beiden bezieht. Quasi so eine Geschichte, sie ist jung und möchte Karriere bei einem Verlag machen, dann trifft sie einen erfolgreichen, älteren Autor und die beiden ergänzen sich irgendwie auf einer gewissen Ebene, fangen eine Beziehung an...

                                    Der Film ist nicht unbedingt die typisch seichte 0815 Rom-Com, man schlägt zwischendurch auch immer mal ernstere und dramatischere Töne an. Die Mischung aus lustigen bzw. lockeren und etwas ernsteren Momenten, fand ich durchaus gelungen. Die Inszenierung ist recht typisch für die Zeit Ende 2000er, ein hoher Wohlfühlfaktor mit Pop Soundtrack, charmanter New York Kulisse und sicherlich auch gewissermaßen klischeehafter Figuren, die aber trotzdem noch relativ authentisch wirken. Chemie zwischen SMG und Baldwin fand ich für diese Story absolut stimmig, in Nebenrollen noch ein paar mir bekannte Gesichter wie Maggie Grace (Taken) oder Chris Carmack aus "OC California".

                                    Letztlich zeigt der Film die Beziehung zwischen diesen beiden Figuren immer auf eine neutrale Art, ohne zu werten. Es ist auch kein reines Happy End-Kitschmärchen, sondern eine glaubhafte Dynamik mit den entsprechenden Zwischentönen und Entwicklungen. Man begleitet einfach eine Phase aus dem Leben dieser beiden Charaktere, das Leben geht danach sicher seinen eigenen Weg weiter. Für das Genre ein solider bis gelungener Film, der mir gefallen hat.

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                                      Der_Ryan_M 30.07.2025, 18:11 Geändert 30.07.2025, 18:13

                                      Der zweite Teil der "Twilight"-Saga mit dem Titel "New Moon" baut vor allem die Fantasy-Welt, welche im ersten Teil noch eher etwas im Hintergrund lief, weiter aus. Übrigens finde ich die deutschen Titel "Bis(s) zur Mittagsstunde" usw. total dämlich, wer hat sich sowas denn ausgedacht? Hat eigentlich überhaupt gar keinen Sinn und auch gar nichts mit den Originaltiteln zu tun...

                                      Naja sei's drum, mir gefiel auch der zweite Film relativ gut, auch wenn ich mir hier das erste Mal unsicher war, ob ich wirklich 5 Teile von dieser Geschichte brauche. Diese Revierkämpfe zwischen Vampiren, Werwölfen und co. interessieren mich dann doch leider weniger, da bin ich zu wenig Fantasy-Fan und diese Konflikte fühlen sich oftmals auch eher konstruiert und herbeigerufen an.
                                      In diesem zweiten Teil rückt Edward bzw. Robert Pattinson und die Romanze eben leider auch eher in den Hintergrund - gerade die finde ich aber mit am besten an diesen Filmen und auch die Trennung gehört hier zu den starken Momenten. Dafür bekommen wir mehr Jacob, der als quasi Ersatz-Partner für Bella herhalten muss, doch ich finde man merkt auch, dass Taylor Lautner (gerade im Vergleich zu Pattinson) selbst für diese Verhältnisse hier, nicht wirklich gut spielt und ich finde seine Figur auch merkwürdig gezeichnet. Sowieso diese Wolf-Typen, die dann oberkörperfrei rumlaufen und sich verwandeln, boah finde ich schon ein wenig trashig muss ich sagen, aber na gut, nehmen wir eben alles mit.

                                      Am Ende des Tages mochte ich auch den zweiten Teil unterm Strich wieder gern, weil auch er vor allem in der ersten Filmhälfte erneut einige tolle romantische oder Coming of Age Momente bietet, für diese lohnt es sich für mich einfach einzuschalten. Die Bella Storyline mit ihren typischen Teenager-Momenten und ihr Eintauchen in diese Welt, spricht mich einfach an. Atmosphäre und gerade auch die Musik sind ebenfalls weiterhin einfach klasse, der Score, der diesmal von Alexandre Desplat kommt und eher in die filigrane und melancholische Märchenrichtung geht, gefiel mir sogar weitaus besser als im ersten Teil, einige richtig tolle Stücke dabei. Insgesamt wieder solide Unterhaltung, die man sich gut geben kann, am besten natürlich nur, wenn man mit dem ersten Teil etwas anfangen konnte.

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                                        Ryan und Yggi schauen ... #10 EIN HAUCH VON NERZ

                                        Doris Day war zu dieser Zeit für solche Rom-Coms wie gebucht und nachdem sie ein paar Mal mit Rock Hudson zusammen vor der Kamera stand, war 1962 also Cary Grant angesagt. Cary Grant, sehe ich mittlerweile einfach total gerne und auch er ist hier voll in seinem Element, es gibt kaum einen Schauspieler der so einen natürlichen Charme und gleichzeitig eine solche Klasse ausstrahlt.
                                        Die Rollen hier wirken ohnehin wie perfekt auf die Darsteller zugeschnitten, wenn hier anfangs der Geschäftsmann Philip Shayne mit seiner Limousine, die gute Cathy Timberlake durch eine Pfütze nass spritzt, was dann eine lange Kette von (Liebes-)Ereignissen nach sich zieht...

                                        Was mir bei "That Touch of Mink" gleich positiv auffiel, gerade auch im Vergleich zu dem relativ trockenen "Indiskret" (ebenfalls mit Cary Grant) den ich letztens sah, ist, dass der Film wirklich Schwung mitbringt und sehr leichtfüßig erzählt wird. Alles hat direkt ab Beginn so ein nettes Augenzwinkern, was dann eben für einen sehr hohen Unterhaltungswert sorgt. Da nimmt ein Cary Grant sich auch mal selbst auf die Schippe oder sogar der besagte Rock Hudson wird in einem Dialog erwähnt. Dazu kommt eine wirkliche nette sonnige Wohlfühl-Atmosphäre, die mich im Laufe des Films, wo es dann später z.B. auch noch in den Urlaub auf die Bermudas geht, richtig einnehmen konnte.

                                        Die Story bleibt natürlich stets vorhersehbar und bedient auch die Standards für dieses Genre, das ist mir bei romantischen Komödien aber egal. Wichtig ist halt, dass man Spaß an den Figuren und der Tonalität hat, sich nebenbei an der Eleganz der Kostüme und Sets erfreuen kann. Und hier, auch wenn nicht jede Szene bei mir so extrem zündete, was den Humor angeht, bekommen wir neben der Liebesgeschichte im Zentrum, beispielsweise noch so einen kleinen Nebenplot mit Gig Young und seinem Psychiater, der eigentlich sogar fast das beste bzw. lustigste an der ganzen Sache ist, für meinen Geschmack jedenfalls. ;)

                                        Am Ende ein Film, den ich doch wirklich gern geschaut habe und als er zu Ende war, hätte ich gleich wieder von vorne gucken können. Ich bin mir sicher, dass es auch nicht die letzte Sichtung für mich war und freue mich auf weitere Komödien aus dieser Zeit. Dieser spezielle Charme mit diesen typischen Rollenbildern, dazu die spritzigen Dialoge, es wirkt natürlich alles nicht unbedingt authentisch, aber es unterhält einfach auf sehr hohem Niveau und das ist doch die Hauptsache.

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                                          Der_Ryan_M 28.07.2025, 11:49 Geändert 28.07.2025, 11:55

                                          Als ich "Full Metal Jacket" kürzlich nach langer Zeit mal wieder geschaut habe, ist mir wieder eingefallen, dass ich den Film als Kind früher mal auszugsweise gesehen hatte und von der Toiletten-Szene mit Private Paula, damals echt ein wenig traumatisiert war, hatte ich dann aber über die Jahre wohl doch fast verdrängt...

                                          Stanley Kubrick's satirischer Blick auf den Vietnamkrieg ist natürlich nicht umsonst ein echter Klassiker des Antikriegskino geworden, hier sind solch intensive Szenen enthalten, die man eigentlich nie wieder vergisst, wenn man sie einmal gesehen hat und die teilweise auch länger nachwirken. Nicht zuletzt liegt das vor allem auch an den erinnerungswürdigen Charakteren, die speziell von R. Lee Ermey und Vincent D'Onofrio sehr eindringlich verkörpert werden. Aber auch Matthew Modine als Joker, der mit Peace-Abzeichen und "Born To Kill" Helm gleichzeitig in den Krieg zieht und so quasi den klassischen Mitläufer mimt, gefällt mir hier wirklich gut.

                                          Aus filmischer Sicht sicherlich auch sehr interessant, was Kubrick hier so auf den Bildschirm gezaubert hat, vor allem da der Film größtenteils in England gedreht wurde und trotzdem in den meisten Szenen eine ordentliche Vietnam-Atmo und Bildgewalt mitbringt. Die Kamera wirkt an der ein oder anderen Stelle recht verspielt, mit symmetrischen oder langen Einstellungen, dazu ein Soundtrack mit etlichen populären Songs der 60er. Der ganze Film wirkt halt so, als würde Kubrick der Gesellschaft in Bezug auf den Krieg einmal fett den Spiegel vorhalten, was in seinem grotesken Stil schon konsequent wirkt und für sich gesehen auch sehr gut funktioniert.

                                          Nichtsdestotrotz finde ich, dass der erste Akt mit der Ausbildung, plus vielleicht noch die ersten paar Szenen in Vietnam, ganz klar den Höhepunkt des Films bilden, der sich dann gegen Ende allerdings etwas mühsam ins Ziel schleppt. Die Häuserkämpfe am Ende finde ich sogar relativ langatmig und die oftmals auch eher nüchterne und dokumentarische Erzählweise, die (beabsichtigterweise) emotional natürlich auch sehr distanziert wirkt, wird spätestens da gewöhnungsbedürftig, zumindest was den Unterhaltungswert des Streifens betrifft.

                                          Unterm Strich ein Film, der in gewissen Punkten absolut genial ist und den man sicherlich mal gesehen haben sollte. Trotz der Stärken und einzigartigen Inszenierung, dennoch nicht ganz mein persönlicher Favorit, ich finde "Full Metal Jacket" da in seiner Tonalität einfach ein bisschen zu speziell und gewissermaßen sperrig, ist zumindest nichts was ich mir jetzt andauernd anschauen könnte...

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                                            Der_Ryan_M 26.07.2025, 17:40 Geändert 26.07.2025, 18:01

                                            "Vanilla Sky" war für mich ein komischer Film, konnte mich nie entscheiden ob ich ihn nun eher gut oder schlecht finden soll, es änderte sich fast in jeder Szene. Mit solchen Filmen, die viel mit surrealen Elementen arbeiten und wo man die ganze Zeit nicht so richtig weiß, was echt ist und was nicht, tue ich mich generell öfters schwer, mag es einfach nicht so wenn alles möglich erscheint und der Film mich nach Belieben an der Nase herumführen kann.

                                            Man weiß ja eigentlich auch die ganze Zeit, dass der Film auf irgendeinen Twist bzw. eine Karthasis hinarbeitet. Und wenn das am Ende dann kommt, lohnt es sich auch irgendwie, weil es schon cool gemacht und auch auf philosophischer und psychologischer Ebene durchaus interessant ist. Der Weg dahin ist aber wie gesagt etwas steinig und auch nicht immer sonderlich unterhaltsam, zumal die Figuren und vor allem der Hauptprotagonist gespielt von Tom Cruise, jetzt auch nicht unbedingt die größten Sympathieträger sind.

                                            Was man allerdings positiv hervorheben muss, ist, neben der guten schauspielerischen Leistungen des namhaften Casts (neben den beiden Cru-/-z/-ise's sind noch Cameron Diaz, Kurt Russell oder in Nebenrollen auch Michael Shannon und Jason Lee zu sehen), definitiv noch die Inszenierung von Cameron Crowe, der den Film schon sehr lebendig und dynamisch erscheinen lässt. Besonders der Soundtrack gefiel mir und sorgt für eine gute Atmosphäre.

                                            Am Ende ein schwer greifbarer Film, den ich sicherlich irgendwann erneut sehen muss um ihn auch mit der Meta-Ebene dann komplett zu erfassen. Das spanische Original "Abre los ojos" würde mich allerdings auch interessieren, ich glaube diese Geschichte könnte von so einem europäischen Arthouse-Touch profitieren.

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                                              Weiter unten schrieb ein anderer Nutzer in einem Kommentar, dass sich "Tin Soldier" wie ein "schlechter Fiebertraum" anfühlt, das ist eigentlich die perfekte Umschreibung für diesen Wirrwarr, den Brad Furman hier auf die Leinwand gebracht hat...

                                              Brad Furman, der ja mit "Der Mandant" oder "The Infiltrator" wirklich gute Filme gemacht hat, aber keine Ahnung was hier nun schief gelaufen ist. Das Problem ist, der Film fühlt sich über die meiste Zeit völlig überladen an. Die einzelnen Fragmente rund um diese PTBS-Soldaten, die dann durch den Sektenführer Bokushi (Jamie Foxx) zu einem radikalen Kult geworden sind, dann diese Rettungsmission, die Liebesgeschichte dabei... Alles rein gepackt in eine Netto-Laufzeit von ca. 80 Minuten, dazu mit vielen wirren Rückblenden und surrealen Szenen, das ist schon echt harter Tobak, wo es schwer fällt überhaupt einen Zugang zu finden.

                                              Die Actionszenen sind teilweise eigentlich gar nicht so schlecht, wirken recht hochwertig, wenn sie nicht gerade unter flackernden Lichtern (neben den surrealen und verzerrten Bildern der nächste Angriff auf die Sinne) ausgeführt werden. Die ruhigen Momente und Kulissen finde ich funktionieren auch, ebenso wie Scott Eastwood in der Hauptrolle der sich wirklich Mühe gibt. De Niro in einer kleinen Nebenrolle natürlich immer ein Gewinn, auch wenn er nicht viel zu tun hat. Jamie Foxx wirkt hingegen leider wie ein Trottel mit seiner Perücke und als dieser Sektenführer, passt nicht so wirklich in den Film herein und wirkt zu trashig...

                                              Unterm Strich ein Film, der eigentlich vielversprechende Ansätze bietet, aber spätestens in der Nachbearbeitung komplett vor die Hunde ging. Also wer diese Bildkompositionen hier durchgewunken hat, mit den Farbfiltern, verschwommenen Bildern, flackernden Bildern zwischen Rückblenden und Wirklichkeit, der wollte wohl einen Film drehen, den man nur auf einem Drogentrip konsumieren sollte... Schade um die guten Darsteller und das Budget von 45 Mio $ (!!!).

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                                                über Elektra

                                                Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum...

                                                --- #15 ELEKTRA (2005) ---

                                                Nachdem mir "Daredevil" mit Ben Affleck ja doch recht gut gefallen hat und ich die Figur Elektra, verkörpert von Jennifer Garner, dort in ihrer Nebenrolle auch relativ interessant fand, war ich sogar ein wenig gespannt auf dieses Spin-Off hier, auch wenn es natürlich (ebenfalls) keinen guten Ruf hat...

                                                Leider machte sich hier schon relativ früh eine ziemliche Ernüchterung breit, weil "Elektra" mich schon in der ersten halben Stunde eher langweilte und die Story so gar nicht in die Puschen kommt. Und das ist natürlich gerade bei so einem Superhelden Film, der eben immer über seinen Unterhaltungswert kommt und in diesem Fall ja darüber hinaus auch nur 90 Minuten Laufzeit bietet, das schlimmste, was überhaupt passieren kann.
                                                Aber wenn Elektra hier in diesem Sommerhaus quasi "Urlaub macht" und auf ihren Auftrag wartet, während ein paar traumatische Rückblenden eingespielt werden und sie Goran Visnjic und Kirsten Prout kennenlernt, die beide auch wirklich schwach schauspielen, dann ist das eben nicht gerade toll und man fragt sich, wer dieses Drehbuch so konzipiert hat.

                                                Immerhin nimmt der Film dann, ab der Hälfte oder so, noch endlich ein wenig Fahrt auf, also immerhin gibt es etwas Action und das Geschehen wird gerade durch die Präsenz von Terence Stamp nochmal aufgewertet. Trotzdem ist das verglichen mit dem dann wirklich noch tollen Cast von "Daredevil" eher ein laues Lüftchen. Jennifer Garner tat mir auch fast etwas Leid, weil sie selbst ja auch noch ihr bestes gibt, aber um sie herum einfach alles so unstimmig wirkt.
                                                Dazu gehört dann auch, dass der Film so ernst und meditativ sein will, die emotionale Tiefe aber kein bisschen ankommt und auch diese comichafte Schurkenbande auf der anderen Seite Fehl am Platz wirkt. Die Tonalität ist einfach sehr unstimmig, mal ernst, dann wieder unfreiwillig komisch und auch der Look gefiel mir nicht so richtig.

                                                Unterm Strich für mich kein guter Superhelden-Film, er wirkt unausgereift, emotional leer und leider insgesamt wie ein erzwungenes Spin-Off. Garner selbst hat später in Interviews ja auch durchblicken lassen, dass sie vertraglich verpflichtet war, ihn nach "Daredevil" zu machen, obwohl sie selbst nicht überzeugt war. Das einzige was man eventuell positiv anrechnen kann, dass er sich für einen Superhelden Film mal anders anfühlt, er geht ja ein bisschen in so eine spirituelle Richtung, was aber eben alles im Ansatz stecken bleibt. Ich konnte im Gesamtpaket leider nicht so viel damit anfangen, bei Souli lief es wohl etwas besser. ;)

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                                                  Der_Ryan_M 25.07.2025, 11:32 Geändert 25.07.2025, 11:36

                                                  Los geht es mit der Twilight-Saga, für mich ist es tatsächlich das erste Mal, dass ich mir diese Filme anschaue. Wenn man sich die Durchschnittsbewertungen der einzelnen Teile so anschaut, könnte man eigentlich denken, dass das übelste C-Movies sind oder sowas, dem ist aber natürlich überhaupt nicht der Fall.
                                                  Vielleicht wurden viele Jungs, die damit nichts anfangen können, damals ja auch von ihren Freundinnen genötigt, diese Filme mit anzuschauen. Und haben sich dann komischerweise auch noch alle Teile angesehen... Ja, wenn ihr mit Kitsch und Teenie Romanzen plus Fantasy-Anstrich so gar nichts anfangen könnt, werdet ihr hier nicht glücklich, auch nicht bei den weiteren Teilen...

                                                  Diese Buchverfilmungen sind vorrangig konzipiert für Teenie-Girls der damaligen Zeit so um 2008, die sich mit der Hauptfigur identifizieren können und wo auch Fantasy-Verfilmungen (wie z.B. Harry Potter) gerade angesagt waren. Das heißt nicht, dass man als erwachsener Mann nicht auch Spaß haben kann an diesen Filmen oder zumindest einzelnen Elementen davon, aber man muss es aber eben in diesem Kontext sehen.
                                                  Diese Filme müssen meiner Meinung nach auch so voller Pathos und etwas campy sein, d.h. wenn in Zeitlupe diese romantischen Blicke ausgetauscht werden oder sich alles eben so überhöht und überdramatisiert anfühlt, weil ansonsten wäre das einfach viel zu trocken und nicht unterhaltsam, schon gar nicht für die Zielgruppe. Dementsprechend ist das schon alles absichtlich so dargestellt und als purer Eskapismus funktioniert das wunderbar. Man sollte sich halt nur bestenfalls einfach darauf einlassen und auch den jungen Schauspielern eine faire Chance geben.

                                                  Ich wurde jedenfalls absolut positiv überrascht, vor allem von diesem ersten Teil hier. Die übernatürlichen und teilweise relativ trashig anmutenden Fantasy Aspekte, welche mir im Verlauf der Reihe später oft weniger gefallen, rücken hier noch angenehm in den Hintergrund und wir bekommen noch eine recht geerdete Coming of Age- und Liebes-Geschichte rund um Bella Swan (Kristen Stewart), die hier am Anfang der Story zu ihrem Vater nach Forks im Nordwesten der USA zieht. Dort lernt sie ihre neuen Mitschüler kennen und findet sobald heraus, dass auch Vampire und andere Wesen dort zugegen sind, darunter natürlich Edward Cullen (Robert Pattinson) - es ist Liebe auf den ersten Blick...

                                                  Was mir hier vor allem gefällt, ist die gelungene und kulissenstarke Atmosphäre, die so düster und verregnet, aber dennoch irgendwie auch gemütlich daherkommt. Die Drehorte in Oregon und co., nahe der kanadischen Grenze, werden sehr gut in Szene gesetzt. Dazu ein toller Score und netter Soundtrack (u.A. sogar mit Muse oder Linkin Park), das ergibt schon eine coole und auch eine nostalgische Atmosphäre - gerade für die Generation, die damals jung war (so wie ich) werden die Filme vermutlich besser altern als man damals dachte.
                                                  Und trotz einer gewissen Kitschigkeit, finde ich fühlen sich die Filme im Kern ehrlich genug an, dass man auch emotional gewissermaßen mit bei der Sache ist und die Figuren als Menschen bzw. Teenager mit ihren Fehlern wahrnimmt. Kristen Stewart und Robert Pattinson haben da auch eine interessante Chemie und machen das in ihrer seltsamen Intensität auch irgendwie sehr charmant. Immer wenn sich die Handlung auf die beiden konzentriert, sind das für mich die besten Momente, weil sich auch so eine Melancholie durch ihre Lovestory zieht.

                                                  Unterm Strich war "Twilight" doch ein wirklich unterhaltsamer Film, den ich leider viel zu lange vor mir hergeschoben habe. Natürlich alles nicht gerade tiefgründig, aber es ist halt einfach Fantasy-Romantik, eine Art modernes Romeo und Julia, mit hohem Wohlfühlfaktor, aber hochwertig inszeniert und mit guter Atmosphäre. Wer auf romantische Geschichten steht, sollte zumindest diesem ersten Teil definitiv mal eine Chance geben. Und wer hier schon das Verlangen hat, Hassfilm zu drücken, kann sich die weiteren Teile sparen, viel besser wird es wohl nicht. ;)

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                                                    Der_Ryan_M 22.07.2025, 11:54 Geändert 22.07.2025, 12:00

                                                    "From Dusk Till Dawn" ist eigentlich ein typisches Beispiel dafür, warum die 90er so eine geile Zeit für Filme waren. Weil man einfach das Gefühl hat, dass Quentin Tarantino und Robert Rodriguez hier machen worauf sie gerade Bock haben, ihr ganzes Herzblut reinhauen und es ihnen scheißegal ist, wie sowas beim Publikum wohl ankommen mag oder ob es an der ein oder anderen Stelle auch mal die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet. Und sowas eben auch durch Miramax produziert wurde und irgendwie seinen Weg in den Mainstream gefunden hat - heute wäre das in dieser Art unmöglich würde ich behaupten, ein Shitstorm von irgendwelchen getriggerten Minderheiten in den sozialen Medien wartet nur darauf. ;)
                                                    Ich meine alleine Tarantino's Figur, der sich hier ja lustigerweise in einer Rolle casten ließ, wo er auf die junge Juliette Lewis abfährt oder Tequila vom Bein von Salma Hayek trinkt, ist halt schon eine Kanaille. Aber es wird eben in einer überzogenen Tonalität präsentiert, wo man nicht anders kann, als darüber zu schmunzeln und es dadurch so einen verdammt hohen Unterhaltungswert besitzt...

                                                    Ansonsten ist das hier aber auch einfach ein richtig guter Film, wo mir vor allem die ersten zwei Drittel richtig gut gefallen. Tolle Roadmovie-Atmosphäre von Beginn an, den Intro-Song "Dark Night" von den Blasters finde ich schon genial. Dann natürlich ein hohes Pacing, coole Charaktere und einfach tolle Dialoge auch, die auf sehr hohem Niveau unterhalten.
                                                    Schauspielerisch profitiert der Film enorm von der Präsenz eines Harvey Keitels, ich finde er bringt die nötige Gravitas mit um das ganze hier noch irgendwo zu erden. Aber auch der tätowierte George Clooney spielt hier mal richtig abgefahren und weiß zu gefallen. Juliette Lewis sehe ich immer sehr gerne. Salma Hayek, tja was soll man zu diesem Auftritt noch sagen, sie reißt ihre Minuten an sich... ;) Hinten heraus noch Tom Savini, Danny Trejo, Cheech Marin in drei verschiedenen Rollen, Michael Parks nicht zu vergessen - ja hier fügen sich alle perfekt ein wie ich finde.

                                                    Für meinen persönlichen Geschmack wird es hinten heraus zwar ein wenig zu trashig mit der Splatter- und Vampirsause, ist einfach nicht ganz so mein Ding und ich finde es etwas weniger entertaining als alles was vorher passiert, halt so ungefähr bis zur Ankunft im Titty Twister oder Salmas Tanz.
                                                    Aber letztlich ist das hier einfach ein witziges Genre-Knallbonbon, das alles in die Waagschale wirft und sowas mag ich einfach gern. "From Dusk Till Dawn" ist so ein kleines Denkmal für kreativen Wahnsinn und künstlerische Freiheit wie es ihn nur in den 90ern geben konnte, wo diese Filmemacher wie Tarantino oder hier Rodriguez, eben bekannt wurden. Ein absoluter Kultfilm, der über die Zeit und mit weiteren Sichtungen sicherlich nur besser wird...

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