Akte X - Monster, UFOs & Verschwörungstheorien

13.03.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Mein Herz für Serie: Akte X
Fox Television
Mein Herz für Serie: Akte X
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Heute geht es bei Mein Herz für Serie um eine Sendung, die als Mitbegründer moderner Mystery-Serien angesehen werden muss. In Akte X waren die FBI-Agenten Mulder und Scully in den 90er Jahren so manch übernatürlichem Phänomen auf der Spur.

Ich liebe Fernsehserien. Bei der Menge an hochqualitativen Sendungen, die momentan besonders aus amerikanischen Gefilden kommen, müsste sich jeder Fan episch erzählter Geschichten eigentlich wünschen, der Tag möge doch die doppelte Anzahl an Stunden haben. Dabei bevorzuge ich besonders Dramaserien, deren Geschichten möglichst fest in der Realität verankert sind, wie beispielsweise in den Shows von Fernsehautor David Simon (The Wire, Treme). Sobald eine Serie übersinnliche Phänomene zu stark in ihren Mittelpunkt stellt, muss sie sich im DVD Stapel vorerst mit einem Platz weiter unten begnügen. Obwohl ich zugeben muss, dass ich trotzdem jede einzelne Staffel der Mysteryserie Lost verschlungen habe… bis zum bitteren Ende. Irgendwo tief in mir drin existiert also doch noch ein Faible für das Übersinnliche und Paranormale. Kein Wunder, wurde meine Kindheit doch besonders von einer Fernsehserie geprägt, die heute vielfach als Mutter aller moderner Mysteryserien bezeichnet wird. Mein Herz für Serien widmet sich deshalb diesmal der absoluten Kultsendung für UFO-Gläubige: Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI.

Von Monstern der Woche und Verschwörungstheorien
Jahrelang war der Montagabend bei mir für die aktuelle Akte-X Folge reserviert. Obwohl mir bereits während der ikonischen Titelmusik der kalte Schweiß ausbrach, war die Neugier nach dem, was die unheimlichen Fälle des FBIs wohl diesmal zu bieten haben mögen, stärker als meine kindliche Angst vor dem Unbekannten. Wenn die beiden Spezialagenten Fox Mulder und Dana Scully sich daran machten, mal wieder ein übernatürliches Phänomen aufzudecken, saß ich eine Stunde lang wie paralysiert vor dem Fernseher, als wäre ich selbst von einem außerirdischen Traktorstrahl umhüllt. Für diejenigen, die die 90er verschlafen haben, sei hier noch einmal kurz zusammen gefasst, um was es bei Akte X überhaupt ging:

Fox Mulder, ehemaliger FBI Profiler, wird auf Grund seiner außerordentlichen Fähigkeiten in eine neue Abteilung versetzt, die sich mit paranormalen Begebenheiten beschäftigt. Damit mit dem Anhänger von Verschwörungstheorien und UFO-Gläubigen nicht die Pferde durch gehen, bekommt er die deutlich rationaler denkende Agentin Dana Scully an die Seite gestellt. Die Pathologieexpertin ist dafür verantwortlich, besagte Fälle wissenschaftlich zu untersuchen und stellt deshalb Mulders wilde Theorien immer wieder in Frage.

Etwa zwei Drittel der Serie bestehen aus weitestgehend abgeschlossenen Einzelfolgen, die sich mit dem so genannten “Monster der Woche” beschäftigen. Die Geschichten reichen von seltsamen Mensch-/Fisch-Parasiten, die in den Abwasserkanälen von New Jersey ihr Unwesen treiben, bis zu einem Mann, der sich ausschließlich von Krebs-Tumoren ernährt. Waren diese Folgen schon für sich genommen im wahrsten Sinne des Wortes unheimlich spannend, war es besonders die staffelübergreifenden Geschichte rund um eine Alien-Verschwörung, die mich jahrelang an den Fernseher fesselte. Mit der Story rund um “das Syndikat”, einer geheimen Organisation, die offenbar in Kontakt mit außerirdischen Lebewesen stand und womöglich für die Entführung von Mulders kleiner Schwester Samantha verantwortlich war, setzte Akte X neue Akzente, was serielle Erzählweisen im Fernsehen anging. Zwar wurde die Geschichte gegen Ende dann doch etwas diffus, aber trotz allem stand für mich jahrelang fest: I WANT TO BELIEVE!

Mulder und Scully – Traumpaar mit Meinungsverschiedenheiten
Neben der faszinierenden staffelübergreifenden Geschichte bot Akte X vor allem interessante und vielschichtige Hauptfiguren. Allen voran ging für mich selbstverständlich David Duchovny als Verschwörungstheoretiker Fox Mulder. Er motivierte mich als Jungspund dazu, Bücher über angebliche UFO-Sichtungen zu verschlingen und das obligatorische Untertassenposter durfte natürlich auch in meinem Kinderzimmer nicht fehlen. Seine Schlaflosigkeit und Paranoia habe ich damals nicht als etwas Negatives Angesehen, sondern war ebenso wie die Figur der festen Überzeugung, dass es nur durch extreme Methoden möglich sein wird, das große Ganze aufzulösen. Als ich dann einmal in den australischen Fox-Studios in Mulders Bürostuhl Platz nehmen durfte, ging für mich ein Kindheitstraum in Erfüllung.

Die gewisse Ironie, die Duchovny stets in seine Darstellung einfließen lies, sorgte dafür, dass auch der Humor in Akte X nie zu kurz kam. Ein wenig aus seiner Californication Figur Hank Moody schien hier bereits hindurch und dies nicht nur auf Grund der Pornoheftchen, die der aufmerksame Zuschauer in Mulders Wohnung erspähen konnte. Besonders evident wurde der angesprochene Humor außerdem in den Diskussionen zwischen Mulder und der Skeptikerin Dana Scully, gespielt von Gillian Anderson. Letztere bildete das perfekte Gegenstück zu ihrem zynischen Partner. Und wenn etwas in Akte X besonders stimmig war, dann war dies die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern. “Was sich liebt, das neckt sich”, lautet ein bekanntest Sprichwort, welches die Beziehung zwischen Mulder und Scully wohl ziemlich genau auf den Punkt bringt. Keine Folge ging vorbei, in der sich die Figuren nicht gegenseitig Besessenheit oder absurde Theorien vorwarfen. Dabei blieb jedoch stets klar, dass Mulder und Scully trotz verschiedener Ansichten irgendwie zusammen gehören. Deshalb bleiben die beiden für mich auch eines der interessantesten Duos der bisherigen Fernsehgeschichte.

I want to believe! Ihr auch? – Welche Erinnerungen habt ihr an die unheimlichen Fälle des FBI?

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