Heute vor 50 Jahren erblickte Clive Owen in der Grafschaft Coventry das kühle Grau des englischen Herbstes. Der charismatische Schauspieler mit den stahlblauen Augen hat sein Handwerk von der Pike auf erlernt und studierte an der Royal Academy of Dramatic Art in London. In mehr als 40 Filmen wirkte Clive Owen seit den 1990ern mit, auch als Bühnenschauspieler machte er sich durch seine vielseitige Leistung einen Namen. Lassen wir sieben seiner wichtigsten Rollen noch einmal chronologisch Revue passieren.
Jack Manfred in Der Croupier - Das tödliche Spiel mit dem Glück
Seine Karriere begann am Spieltisch mit einer attraktiven Profispielerin an seiner Seite. Das klingt zunächst traumhaft, allerdings hat
Jack (Clive Owen) den Job des Croupiers nur widerwillig erneut aufgenommen, um sein erfolgloses Dasein als Schriftsteller finanziell abzusichern und zwischen Black Jack Martinis nach Inspiration zu suchen. Die bekommt er stärker, als erhofft, als seine neue Flamme einen schnelleren Weg findet, die Geldsorgen aus der Welt zu schaffen. Das Spielerdrama mag vielleicht zurecht nicht in den Film-Olymp aufgestiegen sein, aber den Kritikern fiel Clive Owen positiv auf. Der Grundstein für eine wunderbare Karriere ward gelegt.
Larry in Hautnah
An der Seite von Jude Law und Natalie Portman gelang Clive Owen mit diesem Beziehungsdrama endgültig der Durchbruch. In der Rolle des betrogenen Dermatologen Larry kämpft er gegen seinen Nebenbuhler um seine Ehefrau und sein männliches Ego. In dem Wirrwarr aus Intrigen, Sex und Lügen zieht er den Kürzeren. Gewinnen konnte er damit zumindest 2005 einen Golden Globe für die beste Nebenrolle und eine Nominierung für den Oscar. Dieser Ritterschlag der Karriere steht bisher immer noch aus, aber meine Güte, der Herr ist ja auch erst 50!
Dwight McCarthy in Sin City
Tatsächlich ist es fast 10 Jahre her, dass Frank Millers Graphic Novel Sin City eine filmische Adaption erfuhr. In dem durch und durch verkommenen Sündenpfuhl mimt Clive Owen in der Episode "The Big Fat Kill" den eifersüchtigen Dwight McCarthy, der seine Freundin, die Bordsteinschwalbe Shellie, von ihrem aufdringlichen Ex Benicio del Toro befreien will. Mit Hilfe einer Horde kampffertiger Prostituierter, einer Teergrube und ein paar zündenden Ideen kann er seine Ambitionen erfolgreich in die Tat umsetzen.
Dalton Russel in Inside Man
In nur 39 Tagen war das Drama Inside Man im Kasten. Als Dalton Russel plant Clive Owen den perfekten Banküberfall, dazu will er sich in einer Bank verschanzen und sich dann unauffällig mit den Taschen voller Cash aus dem Staub machen, sobald die Polizei abgezockelt ist. Die Rechnung hat der hartgesottene Meisterdieb jedoch ohne Denzel Washington gemacht, der diese Pläne als cleverer Detective durchkreuzen will. Viele Dialoge und Szenen in dem Kassenknüller wurden von der Crew im Laufe der Dreharbeiten improvisiert.
Theo Faron in Children of Men
Im gleichen Jahr folgte mit dem dystopischen Science-Fiction-Thriller Children of Man ein weiterer Meilenstein seiner schauspielerischen Laufbahn. In einer von Gewalt und Chaos geprägten Zukunft sieht die menschliche Spezies ihrem Untergang entgegen, denn seit 18 Jahren ist kein Kind mehr geboren worden. Plötzlich taucht eine schwangere, illegale Immigrantin auf der Bildfläche auf. Um die hoffnungsvolle Erlöserin samt Leibesfrucht an einen sicheren Ort zu bringen, wird kein Geringerer als Theo (Clive Owen) auserkoren. Der depressive, desillusionierte Regierungsbeamte begibt er sich auf eine brutale Odyssee.
Louis Salinger in The International
Und wieder kämpft Clive für eine bessere Welt: Regisseur Tom Tykwer inszeniert ausgehend von Berlin eine wilde Hetzjagd rund um den Globus, bei der Clive Owen als beherzter, mit allen Wassern gewaschener Interpol-Agent eine der mächtigsten Banken der Welt zu Fall bringen will. Unerschrocken setzt er dabei mehr als einmal das eigene Leben aufs Spiel, während er die Schandtaten seines nächtigen Gegners Stück für Stück entblättert.
Jack Marcus in Words and Pictures
Jüngst zeigte sich Clive Owen von einer ungewohnt musisch-gefühlvollen Seite. Als Englischlehrer mit Leib und Seele zeigt er seine Leidenschaft für Literatur und die neue, schweigsame Kunstlehrerin Juliette Binoche, mit der er in dem romantischen Drama Words and Pictures unzählige Diskussionen und Zärtlichkeiten austauscht.
Wir sagen: Cheers, Clive! Auf die nächsten 50.
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