Die Filmanalyse zu Breaking Dawn – Teil 2

26.11.2012 - 00:00 Uhr
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Auch in dieser Woche analysiert unser kritischer Denker und Filmexperte Wolfgang M. Schmitt Jun. einen Neustart: Der finale Teil von Twilight wird genaustens unter die Lupe genommen.

Mit Twilight 4: Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht – Teil 2 hat das Elend nun ein Ende. Die unglaublich langweilige, brave und an Einfalt kaum zu überbietende Vampir-Saga ist vorbei. Ein letztes Mal präsentiert sich Taylor Lautner oben ohne, Robert Pattinson blickt uns noch einmal somnambul an und zum letzten Mal sind wir von Kristen Stewart nichts als gelangweilt.

Vom ersten Film an war der Pfad für die Rezeption vorgezeichnet. Es schien auch so einfach: Die Autorin (von Schriftstellerin kann man beim besten Willen nicht sprechen) dieses Machwerks, Stephenie Meyer, gehört der Glaubensrichtung der Mormonen an und deshalb versucht sie jetzt der ganzen Jugend und den nicht erwachsen Gewordenen die konservative Ideologie der Mormonen in Vampirverkleidung unterzujubeln.

Das heißt, kein Sex bzw. kein Biß vor der Ehe für Edward und Bella. Aber das ist auch das Einzige Indiz für den Verdacht. Denn der letzte Film der Reihe offenbart, daß Meyer eine ziemlich gegenwärtige und äußerst liberale Vorstellung von Liebe, Sex und Familie propagiert. Auch wenn man sich die LeserInnen und ZuschauerInnen der Twilight-Saga ansieht, denkt man nicht wirklich an ewige Treueschwüre, Enthaltsamkeit und Disziplin. Was Meyer und die filmischen Vollstrecker (besonders der Regisseur Bill Condon) uns darbieten, ist die Ideologie des Lust-Konsums.

Denn durch den Biß gehört Bella jetzt zu einer Gemeinschaft, die ungeheuer potent ist, die es über Jahre hinweg ununterbrochen in den Betten treiben kann. Hier wird sich nicht für ewige Liebe, sondern vor allem für ewige Lust entschieden. Mit dem Biß erfüllt sich der überall gegenwärtige Traum, daß die Lust und das Begehren in einer Beziehung von Ewigkeit sein sollen – sonst trennt man sich eben. Die Gefahr besteht für Bella und Edward nicht. Auch für ihr Kind wird gesorgt. Entweder kümmert sich die Vampir-Kommune darum oder das proletarische Personal, also der Werwolf Jacob. Und die Lust ist auch nicht mehr von diesen fürchterlichen Anfeindungen durch das Alter gefährdet, die wir einfachen Menschen noch mit der Schönheitschirurgie bekämpfen müssen. Bella und Edward bleiben forever young, ewig sexy. In ihnen fließt kein Blut mehr, sie sind Produkt geworden.

Erfahrt mehr dazu in der Filmanalyse mit Wolfgang M. Schmitt jun.!

Hier geht es zum YouTube-Kanal der Filmanalyse.

www.die-filmanalyse.de

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