Heute Abend läuft Harry Potter und der Orden des Phönix um 20:15 Uhr bei Sat.1 im Fernsehen. Der dickste Roman der Reihe von J.K. Rowling wurde zum zweitkürzesten Film adaptiert. Dabei musste notwendigerweise vieles weggekürzt werden.
Bei manchen Ereignissen und Erkenntnissen des 5. Buches ist es jedoch wirklich schade, dass sie es von der Vorlage nicht bis in den Film geschafft haben.
- Schon gelesen? Johnny Depp laut Gerücht nicht in Tierwesen 3
Nachdem wir euch zuletzt schon verraten haben, wie stark Harry Potter 4 verändert wurde, werfen wir nun einen Blick auf Harry Potter 5 und stellen euch die 9 wichtigsten Dinge, die der Film weggelassen hat, vor.
St. Mungo - Das Zauberer-Krankenhaus in Harry Potter
Hogwarts hat zwar einen Krankenflügel, doch in Harry Potter und der Orden des Phönix betritt Harry eigentlich erstmals das St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen. Hier eröffnet sich nach Zaubererschulen und Zaubereiministerien noch einmal eine völlig neue Ebene der Zaubererwelt, als die Weasleys mit Harry (Daniel Radcliffe) den verletzten Mr. Weasley besuchen.
Indem der Film das magische Krankenhaus ausspart, wird auch ein im Buch vorhandenes Wiedersehen mit Gilderoy Lockart (Kenneth Branagh) weggelassen und eine ausführliche Erklärung zu Nevilles in den Wahnsinn gefolterten Eltern nie gebracht.
Die Petze in Dumbledores Armee: Marietta Edgecombe
In der Buchvorlage zu Harry Potter und der Feuerkelch tritt eine weitaus größere Anzahl von Schülern "Dumbledores Armee" bei. Eine davon ist Marietta Edgecombe, die in der Verfilmung nie auftaucht. Sie ist deshalb wichtig, weil sie eine gute Freundin von Cho Chang (Katie Leung) ist und am Ende die DA an Dolores Umbridge verrät.
Hermines (Emma Watson) Verräter-Fluch, dem alle DA-Mitglieder sich durch die Unterzeichnung eines Geheimhaltungsvertrags unwissentlich aussetzen, zaubert Marietta daraufhin das Wort "Petze" auf die Stirn. Im Film wird Mariettas Fehlen mit Cho Chang persönlich ausgeglichen, die von Umbridge mit Veritaserum ausgepresst wird.
Wahrsagen mit Zentauren
J.K. Rowlings Harry Potter-Bücher leben nicht zuletzt von ihren wiederkehrenden Figuren. In den Filmen fallen solche Wiedersehen hingegen häufig weg. Das betrifft in Teil 5 nicht nur den ausgeklammerten Dobby, sondern auch den Zentauren Firenze, der filmisch nach Harry Potter und der Stein der Weisen nie wieder in der Reihe zu sehen ist.
Im 5. Buch bekleidet er allerdings eine nicht unbedeutende Rolle, denn als Professor Trelawney von Umbridge gefeuert wird, übernimmt er den Posten als Wahrsagen-Professor. Damit stiftet er zugleich einen komplexe Zentauren-Streit, weil seine Artgenossen im (Logikloch-behafteten) Verbotenen Wald glauben, dass er sich durch die Lehrerstelle in Hogwarts in menschliche Knechtschaft begibt.
Rita Kimmkorn: Eine erpresste Reporterin
Auch die Reporterin Rita Kimmkorn (Miranda Richardson) taucht in Harry Potter und der Orden des Phönix eigentlich erneut auf. Aber da den Filmzuschauern schon im vorangegangenen Teil vorenthalten wurde, dass sie ein illegaler Animagus ist, kann darauf nun nicht zurückgegriffen werden.
Andernfalls hätten wir auch in der Verfilmung sehen können, wie Hermine Rita mit diesem Wissen zu einem Artikel über Harry erpresst, der ihn in einem besseren Licht dastehen lässt, als viele ihn für einen Lügner (bezüglich Voldemorts Rückkehr) halten.
Harry Potter: Karriere-Entscheidungen
Im Buch Harry Potter und der Orden des Phönix besucht jeder Fünftklässler eine Beratungsstunde zur eigenen Zaubererkarriere. Die Hogwarts-Schüler müssen sich zum ersten Mal darüber Gedanken machen, was sie nach der Schule gern tun würden.
Harry will gerne Auror werden, also Jäger schwarzer Magier. Das entdeckt er während seiner persönlichen Karriere-Beratung. Auf diese Entscheidung aufbauend, wählt er überhaupt erst seine Kurse für das nächste Jahr und muss fünf exzellente UTZ-Abschlüsse erreichen. Dadurch ergibt auch im nächsten Buch/Film erst Sinn, dass er weiterhin Zaubertränke belegt, obwohl er Snape und das Fach eigentlich hasst.
Ein Orden des Phönix ohne Mundungus Fletcher
Mundungus Fletcher (Andy Linden) ist eines der unlauteren Mitglieder des Orden des Phönix. Ständig in zwielichtige Machenschaften verwickelt, hat er seinen ersten richtigen Auftritt im 5. Buch. Umso interessanter ist es, dass seine Einführung als Dieb im 5. Film ausgelassen wird, nur um sie in den darauffolgenden zwei Filmen doch noch nachzureichen. Schließlich wird er später noch eine wichtige Figur, wenn Harry Potter Slytherins Medaillon sucht.
Eine wahrhaft geheimnisvolle Mysteriumsabteilung
Im Film scheint die im Zaubereriministerium angesiedelte Mysteriumsabteilung nur aus einem langen schwarzgekachelten Flur, einer Halle voller Prophezeiungen und dem Amphitheater samt Steinbogen zu bestehen. Im Buch ist dieser Ort jedoch deutlich größer und bietet zahlreiche ungelöste Harry Potter-Geheimnisse. Es ist ein Labyrinth absonderlicher Räume, die Harry Potter und seine Freunde durchqueren müssen.
Im Roman gibt es Zimmer, die sich experimentell ewigen Menschheitsgeheimnissen zu Themen wie Tod, Raum, Zeit, Gedanken und Liebe widmen:
- Der sich drehende Eingangsbereich besitzt bewegliche Türen, wo Aus- und Eingang schwer von Orten zu unterscheiden ist, an denen man schon gewesen ist.
- Im Gehirn-Raum befinden sich unter anderem schwimmende Hirne, die auch schon mal aggressiv einen armen Ron Weasley (Rupert Grint) angreifen können.
- Die Halle der Prophezeiungen sammelt magische Vorhersagen in gläsernen Kugeln.
- Die Halle des Todes besitzt einen schwarzen Schleier zwischen der Welt der Lebenden und der Toten, der Sirius zum Verhängnis wird.
- Der Raum der Liebe lässt sich nicht öffnen.
- Im Raum der Planeten ist die Schwerkraft aufgehoben und in der Schwärze schweben Himmelskörper wie Pluto.
- Im Raum der Zeit befinden sich Uhren, temporale Messgeräte und Zeitumkehrer. Eine Zeitglocke lässt hier einen Todesser in Schleife immer wieder die Entwicklung vom Erwachsenen zum Baby durchlaufen.
Harry Potter: Eine unvollständig auserzählte Prophezeiung
Harry Potter hört die Prophezeiung zu sich und Voldemort im Film zwar, doch im Buch erhält sie noch mehr Facetten: Hier verklingt sie zunächst im Kampflärm der Mysteriumsabteilung ungehört, woraufhin Dumbledore sie Harry in seinen Gedanken zeigt. So erfahren wir, dass Trelawney diese Vision vor Dumbledore hatte.
Außerdem wird offengelegt, dass die Prophezeiung auch noch auf einen zweiten Jungen hätte zutreffen können, der einen Tag vor Harry geboren wurde: Neville Longbottom (Matthew Lewis). Dass Voldemort Neville ein Schicksal wie das von Harry Potter ersparte, indem er sich für das andere Baby entschied, wird in den Filmen nie thematisiert.
Umbridges Dementoren-Enthüllung
Die Dementoren, die am Anfang Harry und Dudley im Ligusterweg auflauern, kommen im Film zwar vor, ihre Anwesenheit wird jedoch nie ganz aufgeklärt. Im Buch hingegen gibt es eine entscheidende Szene, in der Umbridge (Imelda Staunton) zugibt, die Dementoren geschickt zu haben.
Die Seelenfresser kamen auf ihre Anweisung hin zu Harry Potter nach Hause, um ihn und seine "Lügen" noch vor Beginn des Schuljahrs in Verruf zu bringen und Harry durch seine Patronus-Zauber-Notwehr vielleicht sogar der Schule zu verweisen.
Was fehlt euch aus dem Buch Harry Potter und der Orden des Phönix im Film?