Heat - Die Macht der Hitze

25.07.2011 - 08:53 Uhr
Aktion Lieblingsfilm: Heat
Warner Bros./moviepilot
Aktion Lieblingsfilm: Heat
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In der Aktion Lieblingsfilm schreiben moviepilot User über ihre Lieblingsfilme und wie sie zu diesen wurden. Der folgende Text erklärt, warum Heat diesen Titel verdient hat.

Los Angeles ist auch bekannt als die Stadt der Engel. Eine Metropole, die niemals schläft. Am Tag sowie in der Nacht.

Diese Weltstadt bietet den Schauplatz für einen jungen Klassiker des Thrillergenres Heat von Regisseur Michael Mann. Erstmals sind die zwei Schauspiellegenden Al Pacino und Robert De Niro gemeinsam vor der Kamera zu sehen. Zwar waren beide ein Teil des Mafia Epos Der Pate 2, hatten dort aber keinen gemeinsamen Auftritt. Im Jahre 1995 war es dann soweit. Michael Mann gab Pacino die Rolle des Vincent Hanna, ein von seinem Beruf besessener Cop. De Niro hauchte Neil McCauley, den Kopf einer Verbrecherbande, Leben ein. Eins kann man vorwegnehmen, die beiden Hollywoodgrößen legen eine brillante Leistung hin, der Film pulsiert mit seinen beiden Protagonisten.

Die beiden Hauptfiguren bilden eines der Kernelemente von Heat. Auch wenn bis zum ersten Aufeinandertreffen einige Zeit vergeht, bewegen sich der Gesetzteshüter und der Kriminelle von Anfang an aufeinander zu. Vincent Hanna untersucht einen Überfall auf einen Geldtransporter, der von McCauley und seiner Gang begangen wurde. Imponiert von der Präzision und Durchführung der Aktion, setzt Hanna Himmel und Hölle in Bewegung um herauszufinden, wer dahinter steckt. Schritt für Schritt nähert er sich seinem Gegenüber. McCauley wird vor Hanna gewarnt und stellt ebenfalls Untersuchungen über seinen Gegner an. Bis es zum ersten Showdown kommt: Ein Gespräch zwischen den beiden Kontrahenten in einem Diner.

Bei diesem Gespräch bemerkt man, wieviel Wucht und Leinwandpräsenz Pacino und de Niro haben. Bei vielen anderen Schauspielern und Filmen kann so etwas schnell lächerlich wirken: Der Gute und der Böse verabreden sich zum Kaffee, um sich zu beschnuppern. Doch Michael Mann setzt diese Konversation gekonnt in Szene, die Kameraarbeit sowie die Dialoge sind wirklich großes Kino. In dieser beeindruckenden Unterhaltung merken beide, dass sie sich sehr ähnlich sind, dass einzige, was sie unterscheidet, ist auf welcher Seite des Gesetzes sie stehen. Beide respektieren sich, stellen ihre Standpunkte klar. Für mich persönlich einer der großen Momente der Filmgeschichte.

Doch es steht nicht nur die Geschichte der beiden Hauptpersonen im Rampenlicht. Auch deren Freunde und Familie werden beleuchtet, man sieht Hanna und McCauley auch abseits ihres “Berufes”. Auch das macht den Reiz des Films aus, Mann will alle Hintergründe beleuchten, er will das auf die Handlungen und Aussagen von Hanna und McCauley näher eingegangen wird und diese auch verstanden werden. So etwas gibt es vor allem heutzutage nur noch selten. Viele Filme gleichen Genres sind nach dem gleichen, oberflächlichen Helden und Schurken Schema aufgebaut, mangelnde Charakterzeichnungen und fehlender Tiefgang sind die Folge. Mann nimmt sich Zeit für seine Figuren, so ergibt sich auch die Laufzeit von knapp 3 Stunden.

Nach der Lobhudelei für die Hauptdarsteller lohnt es sich, auch einen Blick auf den restlichen Cast zu werfen. Und der ist nicht von schlechten Eltern: Val Kilmer, Jon Voight, Tom Sizemore, Ashley Judd, Danny Trejo, Natalie Portman, William Fichtner und und und. Alles mehr oder minder bekannte Namen und alle haben mit ihrer Leistung zu dem heutigen Stellenwert von Heat beigetragen.

Auf einen weiteren Nebendarsteller möchte ich aber noch kurz eingehen: Los Angeles. Michael Mann hat L.A. nicht zufällig gewählt. Er verzichtete komplett auf Studioaufnahmen und drehte an 95 verschiedenen Originalschauplätzen. Das verleiht Heat eine noch größere Authentizität. Auch visuell blieb Mann nicht untätig: Er taucht L.A. in ein tiefes Blau, dass immer wieder ins Auge sticht. Einzelne Kamerabilder sowie Kamerafahrten nehmen einen den Atem, sei es der Flug mit dem Hubschrauber oder die Aufnahmen vom Los Angeles Airport, wo bei vollem Flugverkehr gedreht werden durfte.

Dort endet Heat auch: am Flughafen von Los Angeles kommt es zum Showdown. Nach knapp 180 Minuten Spielzeit. Nach fulminanten Bildern, untermalt mit einem fantastischen Soundtrack, mit grandiosen Darstellerleistungen. Knappe 180 Minuten, die ich immer wieder gerne in das Werk von Michael Mann investieren werde.


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