Es ist ja nicht so, dass in US-amerikanischen Filmen aus der Nachkriegszeit stets nur Jubel und Heiterkeit herrschte, schließlich gab es auch jede Menge Dramen. Trotzdem sorgte die allgemeine gesellschaftliche Stimmung sowie insbesondere der Production Code dafür, dass bestimmte Themen zumeist bestenfalls angedeutet werden konnten. Todd Haynes' Drama Dem Himmel so fern aus dem Jahre 2002 kann dementgegen aus dem Vollen schöpfen und zahlreiche soziale und persönliche Konflikte offen aussprechen, die die Menschen in den 1950er-Jahren plagten, im Hollywood-Kino damals aber nicht offen thematisiert wurden.
In Dem Himmel so fern spielt Julianne Moore die Hausfrau Cathy Whitaker, die mit ihrem Mann Frank (Dennis Quaid) scheinbar eine Musterehe führt. Als sie ihn eines Abends aber aus dem Polizeigewahrsam abholen muss, ist dies nur der erste für sie zunächst unerklärliche Vorfall, dem später die Erkenntnis folgt, dass ihre Ehe wenig Zukunft hat. Nicht nur deswegen fühlt sie sich zu Raymond Deagan (Dennis Haysbert) hingezogen, dem Sohn ihres verstorbenen schwarzen Gärtners. Eine Verbindung, die damals vollkommen undenkbar war.
Angelehnt an Was der Himmel erlaubt von Melodram-König Douglas Sirk, verbindet Dem Himmel so fern seinen gediegenen 50er-Jahre-Look ebenso effektiv wie ergreifend mit den äußerst gegenwärtig geschilderten Sorgen und Nöten seiner Figuren. Dabei steht Julianne Moores Cathy zwar als Heldin und Sympathieträgerin im Mittelpunkt, Dennis Quaids Frank leidet aber nicht weniger unter den Umständen der Zeit, die es nicht nur ihnen unmöglich machen, ihr Leben so zu leben, wie sie es wollen.
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Heute im TV: Dem Himmel so fern
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Sender: 3sat
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Zeit: 20:15 Uhr