Es gibt ja viele großartige Schauspieler, die die Massen begeistern und deren Talent unbestritten ist. Aber das wissen wir ja alle schon und deswegen habe ich mich auch nicht für einen alten Hasen aus dem Filmgeschäft entschieden, sondern für ein neues Schauspieltalent, welches in nur wenigen Jahren hoch aufgestiegen ist und mich mit nur drei Filmen um den Finger gewickelt hat.
Die Rede ist von der frechen, sympathischen und immer schlagfertigen Jennifer Lawrence. Ihre Filmographie hat noch keine Überlänge, deswegen will ich hier mittels dreier Filme erklären, warum ich diese junge Frau so bewundere.
Mein erster Lawrence-Film war Die Tribute von Panem – The Hunger Games und ich gebe zu, dass dieser Film das Fass jetzt nicht zum Überlaufen gebracht hat. Sie spielte eben die Rolle des typisch starken, selbstbewussten Mädchens mit Rebellionscharakter, die für ihre Familie alles tun würde. Und unwissend, wie ich damals noch war, habe ich angenommen, dass es ihr wohl leider auch so ergehen wird, wie ihren Kollegen Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Robert Pattinson und etlichen anderen, die ihrer Rolle aus den Fantasy-Jugend-Streifen wohl nicht so schnell los werden.
Oh, wie ich mich doch geirrt habe. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass, auch wenn uns noch drei Filme aus Panem bevorstehen, Lawrence nie dieses Schicksal erleiden muss.
Als ich Anfang des Jahres den Trailer zu Silver Linings sah, konnte ich mir erst schwer vorstellen, dass die junge Jennifer in die Rolle einer verrückten Witwe passt, aber ich hatte mich mal wieder geirrt! Mit dieser Rolle hat sie sich jetzt schon von dem Charakter der Katniss reingewaschen.
Dass ich den Film seit seiner Veröffentlichung schon vier Mal gesehen habe, beweist natürlich, dass mich nicht nur Jennifer Lawrence überzeugt hat, aber ich muss schon zugeben, dass sie dem Film erst das berühmte „gewisse Etwas“ gegeben hat, was, denke ich, keine andere Schauspielerin so hätte rüber bringen können.
Wie man vielleicht merkt, habe ich ihre Filme nicht ganz in der chronologischen Reihenfolge ihres Erscheinen gesehen und so war meiner letzter Lawrence-Film ihr eigentlich erster Erfolg und Wegbereiter für ihrer Karriere. Und wenn ich so darüber nachdenke, war Winter’s Bone auch der Film, der mich von den dreien am meisten berührt hat. Diese faszinierende Kälte, die der Film ausstrahlt, konnte ich fast schon auf meinem Sofa spüren und wenn ich mir ansah, wie überzeugend Lawrence dieses unglaublich starke Mädchen in einer völlig kaputten Welt spielt, konnte ich gar nicht glauben, dass sie jemand anderes war als Ree Dolly.
Somit hat sie mich also schon jetzt mehr als genug von ihrem Schauspieltalent überzeugt, aber ich habe nichts dagegen, wenn sie das mit ihren zukünftigen Projekten auch weiterhin tut. Eine Sache ist aber noch zu erwähnen. Nachdem sie mir als Schauspielerin aufgefallen war, habe ich etwas Recherche betrieben und eine Eigenschaft entdeckt, die sie für mich zu einer der interessantesten Persönlichkeiten in Hollywood macht.
So authentisch wie sie spielt, so verhält sie sich auch in der Öffentlichkeit, was bei vielen Prominenten eine Seltenheit ist. Auch wenn ich viele Schauspieler noch so schätze und mag, so wirken viele von ihnen in Interviews oft sehr distanziert und unpersönlich auf mich. Das hat mich eigentlich nie gestört, denn mir ist bewusst, dass das irgendwie zum Showbusiness dazugehört. Aber Jennifer Lawrence hat mir gezeigt, dass es auch anders geht. Denn auch wenn sie in den letzten drei Jahren eine recht steile Karriere zurückgelegt hat, so ist sie mit ihren 22 Jahren wohl noch genauso bodenständig, wie die 14 jährige Jen aus Louisville, Kentucky. Und das ist jetzt nicht nur so daher geschrieben. Man muss sich nur einen ihrer Talk-Show-Auftritte oder das wunderbare Interview auf der diesjährigen Oscarverleihung ansehen, um zu erkennen, wie herrlich ehrlich sie ist. Sie reagiert auf Fragen einfach gerade heraus, ohne wirklich darüber nachzudenken, was ihre Antwort für ein Licht auf sie werfen könnte. Und wenn man ehrlich ist, bin auch ich der Meinung, dass dieses vollkommen vorsichtige Verhalten gegenüber der Presse oft überschätzt wird.
Man könnte jetzt natürlich behaupten, dass ihre offene und ehrliche Art auch zu ihrem Image gehört, welches sie wahren muss, aber bei allem Respekt gegenüber ihrem Schauspieltalent, so eine freche, witzige und gleichzeitig angenehme Schlagfertigkeit, die nebenbei überhaupt nicht aufgesetzt wirkt, kann wohl kaum geplant sein.
In diesem Sinne spreche ich Jennifer Lawrence all meine Achtung gegenüber ihrer Arbeit in Filmen und in der Öffentlichkeit aus. Würden sich alle Hollywood-Stars so verhalten wie sie, ließen sich diese ätzenden Promi-Sendungen viel leichter ertragen.
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