Mein Schauspieler des Jahres - Gary Oldman

24.12.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Mein Schauspieler des Jahres - Gary Oldman
Mein Schauspieler des Jahres - Gary Oldman
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Das vergangene Jahr hatte einige überragende Schauspielleistungen zu bieten, aber ein Mann stach für mich besonders heraus. Für seine Leistung in Dame König As Spion ernenne ich Gary Oldman zum Schauspieler des Jahres.

2012 war ein tolles Kinojahr mit vielen herausragenden Leistungen vor und hinter der Kamera. Da fällt es schwer, sich auf einen Schauspieler festzulegen, der eine Performance abgelegt hat, die alle seine Kollegen übertroffen hat. Aber so sind nun Mal die Regeln und nach langem Überlegen kann es für den Platz als bester Schauspieler 2012 nur einen geben: Gary Oldman.

Gemeint ist seine überragende Leistung in dem Meisterwerk Dame König As Spion, in dem er als Agent Smiley die Hauptrolle übernahm. Natürlich profitiert er auch davon, dass die Inszenierung von Tomas Alfredson gottgleich ist, was allerdings einen anderen Artikel füllen kann (und auch wird).

Es ist nicht einmal so, dass er in seiner Rolle die großen Wow-Momente hat, es ist viel mehr die erstaunlich konsequente Subtilität, die die Performance zur besten des Jahres macht. Als George Smiley redet Gary Oldman nicht besonders viel, er wirkt kühl und kontrolliert, wählt jedes Wort und jede Handlung mit Sorgfalt aus. Doch wenn er redet, hält der Zuschauer den Atem an, nahezu ehrfürchtig erstarrt er, um jeder Silbe lauschen zu können. Selten hat es so eine Leinwandpräsenz gegeben, wie die, die Gary Oldman mit jedem Frame versprüht. Niemandem sonst hätte man die schwere Vergangenheit als Agent so sehr abgenommen, wie ihm. Er verleiht seinem Charakter Facetten, die nichts mit der coolness des durchschnittlichen Klischee-Geheimagenten zu tun haben, ganz im Gegenteil: In seinem Gesicht können wir die schmerzhafte Vergangenheit, die sein Beruf ihm beschert hat, förmlich ablesen. Dabei darf aber gleichzeitig nicht vergessen werden, dass er nicht nur in irgendeinem Film herausragt, sondern in einem, der ein beachtlich namhaftes Ensemble auffährt, unter anderem bestehend aus Colin Firth, Tom Hardy, John Hurt, Toby Jones und Mark Strong. Und trotzdem gelingt es ihm mühelos, aus der Masse hervorzustechen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, den wir sicherlich nicht alle Tage bekommen.

Dennoch wurde Oldman völlig zu Unrecht und absolut unverständlich bei der Oscarverleihung übergangen. Es war mal wieder eine überaus fragwürdige Entscheidung der Academy, wobei sich der Schauspieler ansonsten nicht über zu wenig Anerkennung beklagen kann, räumte er doch ansonsten zahlreiche Preise ab, die 2012 sicherlich zu dem erfolgreichsten Jahr seiner Karriere gemacht haben, was in Anbetracht seiner langjährigen Erfahrung bemerkenswert ist. Zudem dürfen wir nicht vergessen, dass Gary Oldman dieses Jah mit einem Auftritt in The Dark Knight Rises auch aus kommerzieller Sicht verdiente Erfolge verbuchen konnte. Natürlich ist es schade, dass er seine kostbare Zeit mit der Beteiligung an solch seelenlosen Blockbustern verschwendet, aber da er dadurch dem Film ein paar sehenswerte Momente verleihen konnte, kann ihm das letzten Endes auch niemand ernsthaft verübeln. Vor allem ist das alles ohnehin vergessen, denn zum Jahresende wurde eine Fortsetzung für Dame König As Spion angekündigt, Smiley’s People, sodass wir sicher sein können, dass da mal wieder Großes auf uns zukommen wird.

2012 war ein gutes Jahr für das Kino und Gary Oldman hat einen nicht geringen Teil dazu beigetragen, sodass eine tiefe Verbeugung vor einem der besten Schauspieler unserer Zeit definitiv angebracht ist.

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