Neuer Superhelden-Film jetzt im Kino: So sieht es aus, wenn Spider-Man zum Teenie-jagenden Killer wird

15.02.2024 - 10:18 UhrVor 2 Monaten aktualisiert
Madame WebSony
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Ab jetzt läuft der neue Marvel-Film Madame Web im Kino, der auf viele Arten misslungen ist. Trotzdem zeigt der Blockbuster, wie verstörend es wäre, wenn Peter Parker als Spider-Man zum Killer mutiert.

Nach der lächerlichen Meme-Sensation Morbius und dem abgedrehten Tom Hardy-Sequel Venom: Let There Be Carnage läuft mit Madame Web der neue Film aus Sonys kleinerem Marvel-Universum jetzt im Kino. Der Film mit Dakota Johnson (Fifty Shades of Grey) und Sydney Sweeney (Wo die Lüge hinfällt) wird dem Superhelden-Franchise aber kaum zu einem besseren Stand verhelfen.

Auch Madame Web ist ein Morbius-ähnliches Desaster, das trotz Dakota Johnson-Meme-Hype  wohl nicht einmal den Kult-Schrott-Status des Jared Leto-Flops erreichen wird. Immerhin gibt es aber eine spannende Sache an dem Film von Regisseurin S.J. Clarkson, die den Bösewicht betrifft. Wer schon immer mal sehen wollte, wie beunruhigend Spider-Man als skrupelloser Psychokiller wäre, bekommt in Madame Web einen Eindruck davon.

Regie, Drehbuch, Effekte: Madame Web ist fast ein Superhelden-Totalausfall

Der Film rund um die Marvel-Comicfigur spult sämtliche Origin-Story-Klischees ab, die wir in den letzten 20 Jahren unzählige Male im Kino vorgesetzt bekommen haben. Madame Web kommt nicht nur inhaltlich total verstaubt und aus der Zeit gefallen daher, sondern sieht auch so aus. Die CGI-Effekte sind fast schon eine Frechheit und werden selbst von unfertigen Videospiel-Technikdemos locker übertroffen.

Dazu gibt es hölzerne Dialoge, durch die sich die Stars mit teilweise sichtbarem Desinteresse quälen müssen. Inszenatorisch kommt jeder Anflug von Tempo, Bewegung und Action unübersichtlich, verwackelt oder völlig konfus zerschnitten daher. Nur Tahar Rahim (Ein Prophet) als Bösewicht Ezekiel verleiht dem Marvel-Blockbuster ab und zu eine beklemmende Ausstrahlung, die mit einem der sympathischsten Marvel-Superhelden überhaupt zusammenhängt.

Madame Web-Bösewicht wird zum Spider-Man im Psychokiller-Modus

Der Antagonist hat es auf drei Teenagerinnen abgesehen (Sydney Sweeney, Isabela Merced und Celeste O'Connor), die ihn in wiederkehrenden Visionen als spätere Superheldinnen töten. Es wäre schon schaurig genug, einem Mann dabei zuzuschauen, wie er drei Schülerinnen ermorden will.

Madame Web wird über diese gewöhnliche Horrorfilm-Story hinaus aber noch unbequemer, weil Ezekiel nach einem Vorfall im Amazonas über Superkräfte im Spider-Man-Stil verfügt. Zwar feuert er keine Netze aus seinen Händen. Er kann aber genauso wie die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft Wände hochkrabbeln und kopfüber an Decken entlang laufen.

Ezekiel im Anzug in Madame Web

In Spider-Man 3 von Sam Raimi gab es eine Passage, die kurz andeutete, wie ein Kontrollverlust von Peter Parker aussehen würde. Tobey Maguires Version des Helden wird in den umstrittenen Szenen vom Alien-Symbionten Venom kontrolliert und verwandelt sich in einen anarchischen Draufgänger, den viele Fans damals eher als Emo-Witzfigur verlachten.

Madame Web treibt diesen Ansatz viel weiter und zeigt das Ergebnis, wenn Maguire, Andrew Garfield oder Tom Holland in ihren Marvel-Rollen dem psychopathischen Wahn verfallen und zu skrupellosen Killern mutieren würden.

Gerade Cassie Webbs Zukunftsvisionen mit Ezekiel als furchteinflößende Erscheinung, der die drei Teenies wiederholt brutal zum Opfer fallen, wirken wie aus einem anderen Film. Den lässt Madame Web nur erahnen. Für kurze Momente lässt dieser Spider-Man-Bösewicht im Slasher-Modus aber durchblitzen, was bei dem neusten Marvel-Tiefpunkt von Sony alles möglich gewesen wäre.

Podcast - Madame Web: Danach sieht selbst Morbius gut aus!

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"Madame Web" ist der neue Film im Sony Spider-Man-Universum mit Dakota Johnson und Sydney Sweeney... und ein Film, nach dem man sich vorstellen kann, "Morbius" mit Jared Leto als Meisterwerk zu bezeichnen. Ist zumindest die Meinung von ein oder zwei Leuten in dieser Ausgabe von "Leinwandliebe". Aber hört doch einfach selbst.

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