Once Upon a Time in Hollywood: Es hagelt noch mehr Kritik für den Tarantino-Film

30.07.2019 - 15:55 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Once Upon a Time in HollywoodSony Pictures
19
1
Die Darstellung von Bruce Lee in Quentin Tarantinos Once Upon a Time in Hollywood sorgt für Ärger. Kritik kommt von Shannon Lee, Tochter der Martial Arts-Legende.

Der neunte Film von Quentin Tarantino sieht sich kurz vor seinem deutschen Kinostart saftiger Kritik ausgesetzt. In Once Upon a Time ... in Hollywood gibt es eine Szene mit Bruce Lee, die bei der Tochter der Martial Arts-Legende, Shannon Lee, auf Unverständnis stößt.

Vorsicht, Spoiler zu Once Upon a Time in Hollywood: In Tarantinos Hollywoodfantasie einigen sich Stuntman Cliff Booth (Brad Pitt) und Bruce Lee (Mike Moh) auf einen Schlagabtausch am Set der Serie The Green Hornet. Die erste von maximal drei Runden gewinnt Lee, in der zweiten haut Booth seinen Kontrahenten bewusstlos. Vor der finalen Runde wird der Kampf beendet.

Der Vorwurf: Die Darstellung von Bruce Lee ist in Once Upon a Time in Hollywood realitätsfern.

Gegenüber The Wrap  zeigte Shannon Lee zwar Verständnis dafür, wie Quentin Tarantino in Once Upon a Time in Hollywood Zeit und Figuren darstelle. Es sei jedoch "entmutigend" zu sehen, wie der bekannte Regisseur ihren Vater Bruce Lee als "ein arrogantes A...loch voller heißer Luft" zeige.

Vor diesem Hintergrund in Once Upon a Time in Hollywood, der in der Traumfabrik Ende der 60er spielt, bezog Shannon Lee denn auch Stellung zur damaligen Situation Bruce Lees:

Ich verstehe, dass sie den Brad Pitt-Charakter als diesen Super-Bad-Ass darstellen wollen, der Bruce Lee vermöbeln könnte. Aber sie mussten ihn nicht in der Weise behandeln, wie das weiße Hollywood es getan hat, als er am Leben war.
Mike Moh als Bruce Lee in Once Upon a Time in Hollywood

Bruce Lee hatte es im Vergleich zu seinen weißen Kollegen in jener Zeit deutlich schwerer, an Rollen zu kommen. Womöglich habe Tarantino in Once Upon a Time in Hollywood versucht, auf ihren Vater projizierte Stereotypen zu zeigen, "aber es kommt auf diese Weise nicht rüber."

Bruce Lee nur eine Karikatur im neuen Tarantino-Film

Shannen Lee glaube, dass ihr berühmter Vater in Once Upon a Time in Hollywood als Karikatur dargestellt werden sollte. Ähnlich kritisch äußerte sich auch Bruce Lee-Biograf Matthew Polly (Bruce Lee: A Life), der sich wie folgt zum Film äußerte:

Die ganze Szene mit Bruce und Brad Pitt ist weit entfernt von dem, was im Trailer war. Bruce Lee war oft übermütiger, stolzierender Angeber, aber Tarantino nahm sich diese Merkmale und überspitzte sie bis zu einer [Saturday Night Life-]Karikatur auf.
Brad Pitt als Cliff Booth in Once Upon a Time in Hollywood

Polly ging ferner auf den Beginn der Auseinandersetzung zwischen Booth und Lee ein. In einem Dialog behauptet Lee, er könne aus dem bekannten Boxer Cassius Clay aka Muhammad Ali einen "Krüppel" machen. Dies wäre in Wirklichkeit niemals passiert - eher im Gegenteil.

Sowohl Shannon Lee als auch Matthew Polly wunderten sich, dass sich etwa über Steve McQueen (Damian Lewis) nicht lustig gemacht worden sei. So bezeichnete Polly die Darstellung des Schauspielers sowie weitere große Namen der Ära, darunter Jay Sebring und Sharon Tate, als "mitfühlend" bzw. "wohlwollend" ("sympathetic").

Once Upon a Time in Hollywood startet am 15.08.2019 in den deutschen Kinos.

Was sagt ihr zur Kritik an der Bruce Lee-Darstellung in Once Upon a Time in Hollywood?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News