Was macht eigentlich...Jesus?

09.04.2009 - 18:01 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Was macht eigentlich Jesus?
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Was macht eigentlich Jesus?
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Ostern steht an: Was hat der Sohn Gottes die letzten Jahre denn Spannendes getrieben?

Vor allem in den Vereinigten Staaten ist Jesus sehr beliebt. Dort schreien schon die Jungen und Jugendlichen in hohen Tönen das Wort in die Menge hinaus. „Jesus!“, sagen sie dann, wenn plötzlich ein schwerer Stein auf ihre Schuhe fällt. Oder „Jesus Christ!“, wenn es plötzlich anfängt zu regnen und sie ganz nass dabei werden. Nur selten wissen sie, dass Jesus, in dem Moment, in dem das Unglück schon geschehen ist, herzlich wenig mehr anrichten kann. Hätten Sie sich das mit dem Glauben doch ein wenig zeitiger überlegt.

Es ist schwer zu beschreiben, was Jesus eigentlich so den ganzen lieben Tag macht. Dringend abgeraten wird – vor allem von seinen engsten Verbündeten –, die Nachrichten einzuschalten. „Dort findet man den Jesus nicht“, sagt ein anonymer Tippgeber und kratzt sich ein Staubkorn aus dem Auge. „Den Jesus, den findet man bei Amazon!“

Gesagt, getan: Tatsächlich! Eine Amazon-Suche bringt hervor, was wenige geahnt haben: Der Junge aus Nazareth war in den letzten Jahren schwer damit beschäftigt, für gute Unterhaltung zu sorgen. Sein Angesicht ziert viele DVD-Boxen als Aufhänger, seine spannende Lebensgeschichte haben schon Millionen Kinobesucher gesehen. Gerüchten zufolge taucht er auch ab und zu in verkleideter Form in den Kirchen dieser Welt auf. „Das ist immer der Typ, der bei den Predigten einschläft. Schließlich kennt er die ganzen Geschichten ja schon!“

Das alles haben wir Ostern zu verdanken; dem Fest, an dem Jesus wiederauferstanden ist und fortan alle ihm angebotenen Drehbücher las und jedem einzelnen seine Teilnahme zusagte. „Viele Menschen sind zynisch. Sie sagen, wo denn der Jesus bleibe, wo er doch angeblich wiederauferstanden ist. Nur selten bemerken sie, dass man den Sohn Gottes ganz oft in der Videothek oder im Media Markt antreffen kann.“

Zum Beispiel in Die Passion Christi. „Das tut schon regelrecht weh, sich diesen Film anzuschauen. In deutlichen Bilder sieht man den Leidensweg Jesu“, beschreibt unser moviepilot-Informant. „Gerüchten zufolge weigerte sich der Messias sogar, in den blutigen Szenen einen Stunt-Double an den Filmset zu lassen. Sein Leid sei sein Leid und das Leid anderer sei auch sein Leid und überhaupt solle man sich jetzt nicht so anstellen, er habe ja schließlich die Nächstenliebe erfunden.“ Regisseur Mel Gibson sei begeistert gewesen von der Attitüde und der Entschlossenheit seines Hauptdarstellers. Er hatte zuvor Die letzte Versuchung Christi von Martin Scorsese gesehen und befürchtete erste Abnutzungserscheinungen.

Seine Vielseitigkeit zeigte Jesus in so Filmen wie der Rockoper Jesus Christ Superstar oder Das Leben des Brian, einer Parodie auf sich selbst, die ihm viel Überwindung kostete: „Jessa, so nennen ihn seine Freunde, ist ein ansonsten sehr ernsthafter Über-Mensch. Er möchte immer den Blick auf das Wesentliche bewahren und als Regisseur Terry Jones ihn wegen Das Leben des Brian fragte, wusste er nicht so genau, was er davon halten sollte. Es ist schrecklich, eine so große Fanbasis zu haben – man möchte sich ja schließlich nicht assimilieren. Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an unsere Unterhaltung in meiner Küche. Er klopfte an meinem Tisch herum und kritisierte mich für die schlechte Konstruktion, während er mir gleichzeitig seinen Zwiespalt dem Film gegenüber offenbarte. Nach zwei Scheiben Brot und einem guten Schluck Wein war er jedoch wie gewandelt und rief sofort Terry an. Am nächsten Morgen meinte er, er könne sich nicht mehr daran erinnern, aber das war zu spät. Er hatte die Zusage ja schon erteilt und Jessa ist ein zu guter Über-Mensch, um Leuten wieder abzusagen“, erklärt ein sehr enger Freund des viel beschäftigten Schauspielers.

„Er möchte sich nicht nur auf einem Typ Rolle festlegen müssen“, sagt ein Beobachter. „Er liebt die Abwechslung. In Evan Allmächtig zum Beispiel spielte er Gott und färbte sich die Haut ganz dunkel, was seinen Vater natürlich ein wenig wütend machte. Was ihm denn einfalle, brüllte er durch das Himmelstor, aber da war Jesus schon über alle Berge und brachte den Stein ins Rollen: Die Emanzipation von seinem Vater, die erste eigene Scheune, das erste eigene Zimmer. Ein zweites Ostern quasi.“

Für seine schauspielerische Leistung wurde Jesus bislang nur wenig gelobt. Irgendwann, in der Zukunft, das sind sich Kritiker einig, wird Jesus für seine Lebensgeschichte mit Preisen überhäuft werden. „Aber er hat ja noch Zeit“, sagt ein Filmkenner, „seine Karriere floriert gerade so schön.“ In den Staaten sieht man Menschen glücklich aus den Kinos laufen. Und fragt man sie nach der darstellerischen Leistung des Sohn Gottes, ertönt einheitlich im Chor: „He totally nailed it!“

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