Dellamore - Kommentare

Alle Kommentare von Dellamore

  • 10

    »Poor Lancelot, trying to stand his ground in a shrinking world.«
    »Where you are, Guinevere, the world is vast, limitless. «

    Ich versuche seit Tagen Worte zu diesem Film zu finden und lösche dann doch alles wieder. Deshalb sind hier drei bessere Texte und meine lose Gedanken:

    The Rattle of Armor, the Softness of Flesh: Bresson’s LANCELOT DU LAC https://tinyurl.com/y6v7oxo5

    The Resolute Æsthetic: Bresson’s Lancelot du Lac
    https://tinyurl.com/y7ytl4hz

    “Lancelot du Lac” - Robert Bresson (1974)
    https://tinyurl.com/yaqfgsoa

    Nach der vergeblichen Suche nach dem heiligen Gral, die viele Opfer gefordert hat, kehren die übriggeblieben Ritter der Tafelrunde zu König Artus zurück. Desillusioniert wissen sie nichts mit sich anzufangen. Lancelot ist gefangen zwischen der Treue zu seinem Freund und König, seinem Eid gegenüber Gott und seiner Liebe zu seiner Königin.

    Zu viel steckt in diesem Film, als dass ich alles aufzählen könnte. Aber ich glaube das ist Bressons perfektionierter Stil. Aus der Unnatürlichkeit eine neue Natürlichkeit schaffen, einen rhythmischen, hypnotischen Sog kreieren. Das Zusammenspiel von Bild, Ton, Dialog und Gesten.
    Klangbilder: Pferdetrampeln, klappernde Ritterrüstungen, zerberstende Lanzen, krächzende Vögel, hochgezogen Flaggen, Pfeile, die ihr Ziel finden und Blutfontänen, die aus Blechrüstungen spritzen.

    Von Duellen, Intrigen, Eifersucht, Ehre, Gott, Glaube und der Verlust desselben. Kameradschaft, Freundschaft, Liebschaft (?) (Rittergespräche).
    Ein Abgesang und vielleicht auch ein letztes wehmütiges Zelebrieren von Rittertugenden.
    Von Mythen, Märchen, Sagen und edlen Helden, die in einer sich verändernden Welt keinen Platz mehr haben.
    Vor allem aber ist es eine Liebesgeschichte.

    »Take this heart, this soul; they belong to you.«

    Le Graal (wie ihn Bresson nennen wollte). Lancelot du Lac. Ich finde den deutschen Titel passender. Denn bis Lancelot’s letzte Worte über seine Lippen kommen ist er einfach: Lancelot, Ritter der Königin.

    »Hold me. I am no ghost.«

    8
    • Ich dachte mir ich stelle diese Liste mal auf moviepilot, weil sie doch interessanter als viele andere Bestenlisten ist. Und vielleicht sind für den einen oder anderen auch Tipps dabei.

      3
      • Dellamore 07.01.2016, 14:02 Geändert 07.01.2016, 16:21

        Victoria ist halt doch nur das alljährlich auftretende Phänomen des einen Films der das deutsche Kino "rettet" (Weil es offenbar einer Rettung bedarf?).
        Was mich allerdings wundert: Petzold macht einen großartigen Film wie Phoenix (der sich mit der im Mainstream verhassten und "ausgeleierten" Nazi Thematik beschäftigt), die Leute glauben aber dann trotzdem das deutsche Kino müsse der Welt etwas beweisen. Und ein Film wie Victoria wird dann zum Ausbruch aus der Masse der "fest gesessenen und versteiften" Filmlandschaft auserkoren.

        4
        • 7
          Dellamore 07.09.2015, 16:39 Geändert 07.09.2015, 17:26

          Es hat schon etwas Betörendes, wie Mann die Nacht inszeniert. Keine Spur von Kälte und Bedrücktheit, die Bilder strahlen Wärme aus, die die Figuren mit einer hypnotischen Aura umgibt. Im satten Schwarz schneiden sich die Lichter der Großstadt; neben Straßenlaternen erleuchtet das Aufblitzen der Kugeln für kurze Momente die Nacht. Scheinwerfer reflektieren sich in Pfützen und Computerdisplays erscheinen im Bild.
          Im finalen Duell ist dann keine Spur mehr von der digitalen Welt vorhanden. Flammen erleuchten die Szenerie; der Kampf: ausgetragen mit Messer und Faust. Menschen unter sich.

          10
          • 2
            • Und der beste Text hat es nicht einmal in Phase 2 geschafft.

              • Wo würde »La Grande Bellezza« denn ungefähr landen?

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                  • 2
                    • Kenne ich zwar selbst noch nicht aber Kubrick mochte ihn anscheinend: »La Ardilla roja«, http://www.moviepilot.de/movies/das-rote-eichhoernchen

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                      • Ein wenig verquer, aber schön. :)