Es sind wieder einmal die Männer, bei denen es in diesem Jahr spannend wird. Alle fünf Kandidaten für den Besten Hauptdarsteller hätten die Trophäe wohl verdient, aber wie bekannt, kann es nur einen Sieger geben. Dabei sind es nicht unbedingt die üblichen Verdächtigen, die in diesem Jahr einen Chance auf den begehrtesten Filmpreis der Welt haben.
Gut: Sean Penn ist zum fünften Mal nominiert und hat schon einen. Insofern ist für ihn die ganze Sache Normalität. Da der Schauspieler sowieso nicht zu jenen gehört, die viel auf die Gunst des Etablesment geben, ist es ihm vielleicht auch nicht so wichtig, für seinen Harvey Milk einen Oscar zu bekommen. Keine Frage: Seine Leistung ist stark, aber wir hätten auch nichts anderes von ihm erwartet.
Brad Pitt steht immer im Blitzlicht-Feuer und ist auch den Oscar gewöhnt. 1996 war er erstmals für einen als Bester Nebendarsteller in 12 Monkeys nominiert. Seitdem hat sich bei dem Schauspieler viel getan, er ist nicht nur in die höchste Hollywood-Riege aufgerückt, produziert mittlerweile selbst und hat das Sagen bei seinen Filme. Bei Der seltsame Fall des Benjamin Button war er es, der darauf bestand, die Figur in all ihren Lebenszeiten zu spielen. Eine Herausforderung für die Maske und bekanntlich liebt die Academy Verwandlungskünstler mit Mut zur Hässlichkeit.
Frank Langella, Richard Jenkins und Mickey Rourke dürften da schon aufgeregter sein. Für alle drei ist es ihre erste Nominierung. Noch nie standen sie derart im Licht der Öffentlichkeit. Obwohl Richard Jenkins und Frank Langella hervorragende Schauspieler sind, ihnen auch ein Oscar zustehen würde, sind sie wohl eher Außenseiter in diesem Jahr. Nicht dagegen Mickey Rourke: Er ist der große Favorit. Ein Wiederkehrer, ein Aufsteiger, ein Verlierer, der zum Sieger geworden ist. Das liebt die Academy besonders und ob Harvey Milk und Benjamin Button gegen den blonden, langmähnigen Catcher ankommen, bleibt abzuwarten. Wer es in diesem Jahr wird, wissen wir Montag früh, so gegen 4.00 Uhr.