Die besten Filme ab 12 Jahre - Berlinale 2023
- Das Tier imDschungel5.47.4214Drama von Patric Chiha mit Anaïs Demoustier und Tom Mercier.
Das Tier im Dschungel ist eine freie Adaption der gleichnamigen Henry James-Novelle durch Patric Chiha. 1979 befinden sich May und John in einem Nachtclub und warten auf ein unbekanntes Event. Für 25 Jahre, bis ins Jahr 2004, folgt der Film ihnen und der Entwicklung von Disco- und Techno-Musik. Für die zwei Liebenden (Anaïs Demoustier und Tom Mercier) ist es zugleich die Geschichte ihrer Beziehung und einer intensiven Besessenheit. Doch steuern sie am Ende über die lange Zeit hinweg nur auf eine Katastrophe zu? (ES)
- Music5.46.6206Drama von Angela Schanelec mit Aliocha Schneider und Agathe Bonitzer.
Nach dem Silbernen Bären für die beste Regiearbeit für Ich war zuhause, aber... ist Music der neue Film von Angela Schanelec. Auch hier erzählt die Regisseurin und Autorin erneut eine Geschichte über Identität und Familie: Ein Junge wächst bei seinen Stiefeltern in Griechenland auf. Im Alter von 20 tötet er unwissend jedoch seinen Vater. Während er seine Strafe absitzt, verliebt er sich in eine Wärterin und zeugt ein Kind mit ihr ... ohne zu wissen, dass die Aufpasserin in Wahrheit seine Mutter ist. 20 Jahre später lebt er mit seiner Tochter in London und beginnt, sein Augenlicht zu verlieren.
Music gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Silbernen Bären für das Beste Drehbuch (Angela Schanelec). (FW/ES)
- Bis ans Ende derNacht5.16.4258Kriminalfilm von Christoph Hochhäusler mit Timocin Ziegler und Thea Ehre.
In Christoph Hochhäuslers Krimi Bis ans Ende der Nacht will der Ermittler Robert Demant (Timocin Ziegler) undercover Zugang in die Kreise eines großen Dealers erlangen. Dafür gibt der schwule Polizist sich als Partner der Transgender-Frau Leni aus, die mithilft, um nicht zurück ins Gefängnis zu müssen. Doch die vorgespiegelte Beziehung verlangt Robert mehr ab als erwartet.
Thea Ehre gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle. (ES)
- SweetAs?Drama von Jub Clerc mit Shantae Barnes-Cowan und Tasma Walton.
Die 15-jährige Murra ist auf einer Fotoexkursion für Jugendliche, die durch die uralten Landschaften ihrer indigenen Vorfahren führt. In dieser Woche schließt sie Freundschaften fürs Leben, entdeckt neue Orte, fühlt zum ersten Mal den Scherz der Liebe. Am wichtigsten aber ist in Sweet As, dass Murra die Fotographie lieben lernt, die ihr endlich einen ganz individuellen Blick auf die Welt ermöglicht.
Sweet As gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Gläsernen Bären als Bester Film der Sektion Generation Kplus. (SK)
- TyphoonClub7.25.7322Coming of Age-Film von Shinji Sômai mit Yuichi Mikami und Yûki Kudô.
Das japanische Drama Typhoon Club von Shinji Sōmai spielt über einen Zeitraum von fünf Tagen in einem Außenbezirk von Tokio. Nachdem ein Sturm über die Region hinwegfegt, stecken fünf Schüler über Nacht in der Turnhalle ihres Schulgebäudes fest. Die gemeinsame Zeit wird für die Kinder zu einem unerwarteten Abenteuer, das sie auf andere Weise zusammenführt als bisher im Unterricht – sie machen in dieser Zeit zugleich einen Schritt auf das Erwachsenendasein zu.
Typhoon Club kam 2024 als Wiederaufführung in die deutschen Kinos. (ES)
- KashKash?41Dokumentarfilm von Lea Najjar.
Kash Hamam ist ein beliebtes Spiel in Beirut. Wer von den Taubenhaltern kann eine Taube der anderen fangen? Anhand der Tauben, die die Stadt auf dem Luftweg problemlos für sich einnehmen und in ihrer Gänze begreifen können, versucht die Filmemacherin Lea Najjar ein Portrait ihrer Heimatstadt zu zeichnen. Die korrupten politischen Eliten, der von einer Explosion zerstörte Hafen, aber auch das Privatleben der Bewohner, ihren politischen Protest – den Tauben und der Kamera des Dokumentarfilms Kash Kash bleibt nichts verborgen. (SK)
- Die letzte Nacht inMailand6.53311Thriller von Andrea Di Stefano mit Pierfrancesco Favino und Francesco Di Leva.
Im italienischen Thriller Die letzte Nacht in Mailand (OT: L'ultima notte di Amore) wird der Polizei-Leutnant Franco Amore (Pierfrancesco Favino) am letzten Abend vor seinem Ruhestand zum Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens gerufen: Sein langjähriger Partner und bester Freund Dino wurde während eines Diamanten-Raubs getötet. (ES)
- Elaha6.66.5102Drama von Milena Aboyan mit Bayan Layla und Derya Durmaz.
Elaha (Bayan Layla) ist 22 Jahre alt, verlobt und sollte zu ihrer Hochzeit eigentlich noch Jungfrau sein. Was sie allerdings nicht mehr ist. Ein Arzt könnte ihr Hymen (Jungfernhäutchen) wiederherstellen, um ihr ihre "Unschuld" zurückzugeben. Doch die junge Frau kann sich einen solchen chirurgischen Eingriff nicht leisten. So beginnt sie, zu hinterfragen, warum und für wen diese Regel überhaupt erschaffen wurde. Dabei steht sie zwischen zwei Polen: der innigen Liebe zu ihrer Familie und dem Wunsch nach Selbstbestimmtheit. (ES)
- Vergiss MeynNicht7.4121Dokumentarfilm von Fabiana Fragale und Kilian Kuhlendahl.
Der deutsche Dokumentarfilm Vergiss Meyn Nicht zeigt die Proteste im Hambacher Forst 2018, wo Steffen Meyn beim Fall aus einem Baumhaus verstirbt. Menschen wie er, die die Umwelt um jeden Preis bewahren wollen, setzen ihre Leben aufs Spiel, weil sie keine andere Möglichkeit sehen, um sich Gehör zu verschaffen. Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl und Jens Mühlhoff interviewen Klimaschützer:innen dazu, ob Aktivismus Grenzen kennen sollte und verwenden das Filmmaterial von Meyns Kamera, die 360° von seinem Helm aus aufzeichnete. (ES)
- LeParadis6151Drama von Zeno Graton mit Khalil Ben Gharbia und Julien De Saint Jean.
Im Drama Le Paradis verlieben sich Joe (Khalil Ben Gharbia) und William (Julien De Saint Jean) an einem Ort ineinander, wo körperlicher Kontakt verboten ist: in einer Jugendbesserungsanstalt. In benachbarten Zellen sehnen sie sich erst nach Freiheit und dann dem jeweils anderen. Doch für die Liebe müssten sie das Gesetz brechen. Das kann allerdings schwere Folgen mit sich bringen, denn während der frisch eingetroffene William im Gefängnis noch ganz neu ist und erst entdecken muss, was die Beschneidung seiner Rechte wirklich bedeutet, steht der 17-jährige Joe nach mehreren Jahren hinter Gittern kurz vor der Entlassung. (ES)
- Almamula?9Drama von Juan Sebastián Torales mit Nicolás Díaz und Martina Grimaldi.
Im argentinischen Drama Almamula von Juan Sebastián Torales wird der 14-jährige Nino (Nicolás Díaz), gerade als seine Sexualität erwacht, zum Opfer schwulenfeindlicher Angriffe. Daraufhin ziehen seine Eltern mit ihm für eine Weile aufs Land. Doch dort draußen im Wald, so heißt es, jagt ein Monster all jene, die der fleischlichen Lust anheimfallen. Doch was bedeutet diese alte Legende für die Impulse, die aus Nino immer stärker hervorbrechen wollen, und sollte er sich von der Kirche auf den "richtigen Pfad" zurückführen lassen? (ES)
- Die unendlicheErinnerung6.77.3152Dokumentarfilm von Maite Alberdi.
Augusto und Paulina sind seit 25 Jahren ein Paar. Doch vor acht Jahren erhielt Augusto die Diagnose eines unheilbaren Leidens: Alzheimer. In der 2024 oscarnominierten Doku Die unendliche Erinnerung (OT: The Eternal Memory) zeigt Maite Alberdi den Kampf des Paares gegen die Krankheit. Als engagierter und prominenter Nachrichtensprecher hat Augusto seinen Kopf jahrelang geschult, doch kann er dem Vergessen mit seinem schwindenden Gedächtnis etwas entgegensetzen? Am Wichtigsten ist, dass das Ehepaar zusammenhält, auch wenn sie den Tag fürchten, wo er sie nicht mehr erkennen wird. (SR)
- And the King Said, What a FantasticMachine6.66.5123Dokumentarfilm von Maximilien Van Aertryck und Axel Danielson.
Durch das Medium Film betrachten Axel Danielson und Maximilien Van Aertryck in ihrer Dokumentation And the King Said, What a Fantastic Machine das Medium, das das Bewegtbild erst möglich machte: Fotografie. Die Doku ist eine Betrachtung der Entwicklung des Bildermachens von ihren Anfängen bis heute. Sie zeigt, wie die Beziehung der Menschen zur Fotografie sich über die Zeit veränderte, welche Philosophien dabei aufeinandertreffen und welche Bilder sich ins Gedächtnis der Gesellschaft gebrannt haben.
And the King Said, What a Fantastic Machine gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Preis der AG Kino Gilde, Cinema Vision 14plus. (SR)
- Golda - Israels eiserneLady6.3349Historienfilm von Guy Nattiv mit Helen Mirren und Camille Cottin.
Das biografische Drama Golda - Israels eiserne Lady zeigt die drastischen Entscheidungen, die Golda Meir (Helen Mirren) in ihrer Zeit als israelische Premierministerin während dem Yom Kippur-Krieg treffen musste. Denn im Oktober 1973 liefert der Geheimdienst Hinweise dazu, dass Ägypten und Syrien eine Militäroffensive gegen Israel vorbereiten. Meir nimmt die Informationen, genau wie ihr Verteidigungsminister Moshe Dayan, zunächst nicht besonders ernst. Doch dann fällt die Entscheidung auf einen wichtigen Feiertag und plötzlich hängt eine ganze Nation davon ab, was als nächtes passiert.
2024 wurde das Maskenbild von Golda mit einem Oscar nominiert. (EA/ES)
- Knochen undNamen5.8102Drama von Fabian Stumm mit Fabian Stumm und Knut Berger.
In seinem tragikomischen Film Knochen und Namen lotet Fabian Stumm als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller das Wechselspiel von Nähe und Distanz in einer Beziehung aus: Das Verhältnis von Boris und Jonathan, einem Schauspieler und einem Autor, befindet sich an einem entscheidenden Punkt. Doch während einer von beiden sich seiner Furcht stellen muss, beginnt der andere, Arbeit und Wirklichkeit zu verwechseln.
Knochen und Namen gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Heiner-Carow-Preis. (ES)
- Sisi &Ich6.26.8308Komödie von Frauke Finsterwalder mit Sandra Hüller und Susanne Wolff.
In der Komödie Sisi und ich von Frauke Finsterwalder begleitet die Hofdame Gräfin Irma (Sandra Hüller) die österreichische Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi (Susanne Wolff), auf ihren Reisen durch Europa. Was eine große Ehre ist. Schließlich verehrt alle Welt die hinreißende Herrscherin. Irma verliebt sich dabei unsterblich in Sisi. Und fernab ihres königlichen Gatten kann so einiges passieren, denn in Griechenland hat die Kaiserin ihre einenge Kommune, die nicht mehr viel mit dem höfischen Leben in der Heimat gemeinsam hat. Hier legt Sisi die Regeln fest und die lauten vor allem, dass niemand sich langweilen darf. (ES)
- DieSirene6.36.8112Animationsfilm von Sepideh Farsi.
Im Jahr 1980 wird die iranische Stadt Abadan in Die Sirene von irakischen Truppen belagert. Ein Raketen-Einschlag in einer Raffinerie stürzt die Öl-Metropole Abadan ins Chaos. Der 14-jährige Omid arbeitet in der Hafenstadt als Essenslieferant und versucht inmitten des Durcheinanders seinen vermissten Bruder wiederzufinden. Denn auch wenn der Rest seiner Familie die Flucht ergreift, kann er sein Geschwisterkind nicht zurückzulassen. Mithilfe eines alten Bootes will er ihn aus der belagerten Stadt retten. (ES)
- L'Amour du Monde - Sehnsucht nach derWelt5.27.3113Drama von Jenna Hasse mit Clarisse Moussa und Esin Demircan.
Ein heißer Sommer am Genfersee in der Schweiz: Die Jugendliche Margaux (Clarisse Moussa) begegnet hier dem 7-jährigen Pflegekind Juliette (Esin Demircan) und dem gerade aus Indonesien zurückgekehrten Fischer Joël (Marc Oosterhoff). Ihr Treffen verändert für die drei einsamen Menschen etwas und weckt ihre Sehnsucht nach Nähe, Geborgenheit und Familie. In L'Amour du Monde - Sehnsucht nach der Welt denken sie in der Geborgenheit der Natur darüber nach, gemeinsam zu fliehen und ein neues Leben zu beginnen. (SK/ES)
- Der vermesseneMensch6.34.74514Drama von Lars Kraume mit Leonard Scheicher und Girley Jazama.
In Lars Kraumes Drama Der vermessene Mensch wird ein Ethnologe Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschlands afrikanischen Kolonien mit einem Völkermord konfrontiert.
- Orlando, meine politischeBiografie7.47.373Dokumentarfilm von Paul B. Preciado.
In seinem autobiografisch-dokumentarischen Debütfilm Orlando, meine politische Biografie erzählt Paul B. Preciado die Geschichte seines Transgender-Lebens, angelehnt an Virginia Wolfs (ein Jahrhundert eher erschienenes) Werk Orlando. Außerdem lässt er 25 weitere trans und nicht-binäre Menschen zwischen 8 und 70 Jahren die Orlando-Rolle verkörpern.
Orlando, My Political Biography gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Spezialpreis der Jury Encounters, zusammen mit Samsara. Außerdem erhielt der Film den Teddy-Award als Bester Dokumentar-/Essayfilm. (ES)