Die besten Filme aus Spanien
- Das Antlitz desTodes6.5763Thriller von José María Forqué mit Analía Gadé und Jean Sorel.
Ruth trennt sich von Michel, da sie sich in Paul verliebt hat. Michel nimmt es überraschend locker. Doch nach und nach geschehen in Ruths Umfeld seltsame Unfälle. Sie verdächtigt Michel, bekommt jedoch zufällig mit, dass Michel und Paul gemeinsame Sache machen. Doch dann stirbt Michel auf seltsame Art.
- Yellow?4Drama von Xavi Giménez mit Marcel Borràs und Adolfo Fernández.
Disziplin, Ordnung und Gehorsam sind in der CIMCA oberstes Gebot. In der Anstalt für Verhaltensmodifikation werden Jugendliche "behandelt", während sich ihre mehr oder minder ahnungslosen Eltern in Freizeitcamps erholen dürfen. Mit Prügeln, Folter und Demütigung treiben die selbsternannten Weltverbesserer aufsässigen Kids die No-Future-Gesinnung aus. Erfolg ist gleich Belohnung; Versagen ist gleich Bestrafung: So einfach ist das Prinzip, nach dem die Institution sie zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft umprogrammieren will.
- Liebe undGeschwätz?11Drama von Alessandro Blasetti mit Elisa Cegani und Mario Meniconi.
Rechtsanwalt Bonelli (Vittorio De Sica) ist nicht nur ein begnadeter Redenschwinger, sondern in seiner Position als Gemeinderatsmitglied seines Heimatortes Matorno auch ein unbeirrbarer Kämpfer für das Wohl des Volkes. Dann aber wird der gute Mann überraschend zum Bürgermeister ernannt und von einem Tag auf den anderen werden sein Idealismus und seine Integrität auf eine harte Probe gestellt. Eigentlich hatte Bonelli sich stets dafür eingesetzt, endlich den Neubau des im Krieg zerstörten Altersheims in Angriff zu nehmen. Nun aber sieht die Sache etwas komplizierter aus, denn das geplante Gebäude würde dem einflussreichen Wurstfabrikanten Paseroni (Gino Cervi) die Sicht aus seiner mondänen Villa versperren. Um Bonelli auf seine Seite zu ziehen, lädt Paseroni ihn ein, auf einem Fest bei ihm zu Hause eine große Rede zu halten, die sogar in Rundfunk und Fernsehen übertragen werden soll. Ein Angebot, für das der eitle Bonelli sein Versprechen gegenüber den Bürgern vergisst. Derweil geht es auf privater Ebene im Hause Bonelli drunter und drüber: Sohn Paolo (Geronimo Meynier) hat sich ausgerechnet in Maria (Carla Gravina), die Tochter eines Straßenfegers, verliebt. Der Bürgermeister sieht seinen Sohn jedoch bereits mit Paseronis Tochter Doddy (Alessandra Panaro) vor dem Traualtar und verbietet Paolo den Umgang mit Maria. In ihrer Verzweiflung beschließen die jungen Leute davonzulaufen. In Rom wollen sie ihrem Leben ein Ende setzen. Gerade als Bonelli in Paseronis Haus mit seiner sorgfältig einstudierten Rede beginnen will, erreicht ihn die Nachricht vom Verschwinden des Liebespaars. So nutzt er kurzentschlossen die landesweite Übertragung für einen Aufruf an die Bevölkerung, nach Maria und Paolo Ausschau zu halten.
- MoonChild?4Drama von Agustí Villaronga mit Maribel Martín und Lisa Gerrard.
Der hochbegabte 12-jährige David wird von einem zwielichtigen Geheim-Kult adoptiert, wo Menschen mit außergewöhnlichen mentalen Fähigkeiten ausgebildet werden. Dieser schickt ihn auf eine archetypische Entdeckungsreise über zwei Kontinente bis ins Herz Afrikas, wo er seine Bestimmung als “Kind des Mondes” finden soll.
Surreal angehauchtes und symbollastiges Drama mit fantastischen Elementen von Augustí Villaronga (“Im Glaskäfig”). - The Liberator -Libertador6559Drama von Alberto Arvelo mit Édgar Ramírez und Carlos Julio Molina.
Edgar Ramirez kämpft als Simón Bolívar für die Befreiung lateinamerikanischer Staaten von der spanischen Kolonialherrschaft
- Die Nacht der blutigenWölfe?5Werwolf-Film von León Klimovsky mit Paul Naschy und Jack Taylor.
Ein Pärchen auf Hochzeitsreise in Rumänien wird überfallen und die Braut von einem mutigen Helden gerettet. Wie sich herausstellt, ist der Held aber von einem Werwolffluch gezeichnet. In London versucht ein Wissenschaftler, den Fluch zu bannen, erschafft dabei aber einen ganz neuen Charakter des Horrors.
- Correspondencia Jonas Mekas - J.L.Guerin?3Dokumentarfilm von José Luis Guerín und Jonas Mekas.
Auf Einladung eines spanischen Kunstmuseums entspinnt sich zwischen den beiden Filmemachern José Luis Guerín und Jonas Mekas ein kinematografischer Briefwechsel. Der Briefwechsel, eine originär literarische Form, wird hier zu einem ganz und gar filmischen, lebendigen Austausch an Bildern und Tönen.
- SchöneJugend5.76113Drama von Jaime Rosales mit Ingrid García Jonsson und Carlos Rodríguez.
Im spanischen Drama Schöne Jugend versucht ein Paar aus Madrid seine notdürftigen Einkünfte mit einem selbstgedrehten Porno aufzustocken.
- Blind für dieLiebe?2Drama von Roberto Pérez Toledo mit Mariam Hernández und Soledad Melián.
Emma (Verónica Echegui) ist eine hinreißend attraktive Frau Ende 20 und von Geburt an blind. Sie arbeitet als Koordinatorin bei einer “Telefon der Hoffnung” genannten Beratungseinrichtung und lebt zusammen mit ihrem Hund Rosca in einer kleinen Wohnung.
Ihre einzige richtige Freundin ist Angela (Mabel del Pozo), ihre Nachbarin, die gerade kurz vor der Entbindung steht. Angelas Bruder Diego (Fernando Tielve) ist gerade bei ihr eingezogen und hat von Anfang an ein Auge auf die schöne Emma geworfen.
Emma ist stolz auf ihre Unabhängigkeit und überzeugt davon, dass sie jeden durchschaut, auch sich selbst. Dennoch fühlt sie sich unglücklich und glaubt, dass ihr nur ein eigenes Kind Erfüllung und einen Lebenssinn geben kann. Nachdem sie mehrere erfolglose Versuche unternimmt, von ihrem Freund Jorge (Antonio Velázquez) schwanger zu werden, trennt sie sich kurzerhand von ihm.
Nun macht sie sich auf die Suche nach einem Samenspender für ihr künftiges Kind. Dabei nimmt sie sich vor, zu den potenziellen Vätern keine emotionale Bindung aufzubauen. Als Emma in ihrer neuen Therapiegruppe Bekanntschaft mit dem Psychologen Germán (Alex Garcia) macht, beschließt sie, ihn zu verführen. Nach anfänglichem Zögern lässt Germán sich auf eine Affäre mit ihr ein.
Doch als Emma schließlich herausfindet, dass Germán Frau und Kind hat und ihre Sehbehinderung ausgenutzt hat, gerät ihre emotionale Schutzmauer ins Wanken. Sie realisiert allmählich, dass sie nicht nur optisch blind gewesen ist …
- Vom Feuererleuchtet?8Drama von Tristán Bauer mit Gastón Pauls und César Albarracín.
Der 18-jährige Esteban Leguizamón wird 1982 als argentinischer Soldat auf die Falkland Inseln geschickt. Dort erwarten ihn und seine Kameraden ein raues Klima, miserable hygienische Bedingungen und einen schrecklicher Krieg. Jahre später wird der mittlerweile 40jährige Esteban durch den Selbstmordversuch seines ehemaligen Kameraden an die traumatischen Erlebnisse erinnert, die er bisher verdrängt hat.
- Cannibal57.5251Thriller von Manuel Martín Cuenca mit Antonio de la Torre und Olimpia Melinte.
Antonio de la Torre] tötet in dem düsteren Thriller Cannibal junge, schöne Frauen, um diese dann zu verspeisen
- 10.000km6.710Drama von Carlos Marques-Marcet mit Natalia Tena.
Ein Paar, ein Jahr Trennung und zwei weit entfernte Städte, Los Angeles und Barcelona. Liebe ist die einzige Waffe und ihre Computer ihre einzigen Werkzeuge, die Alexandra und Sergio im Kampf gegen die 10.000 km haben, und für ihre gemeinsame Zukunft zu kämpfen.
- Laherida?1Drama von Fernando Franco mit Marian Álvarez und Rosana Pastor.
Die 28-jährige Ana arbeitet als Rettungswagenfahrerin und liebt ihren Freund. Trotzdem ist sie nicht glücklich und wird von ihren Mitmenschen als schwierig beschrieben. Es gelingt ihr einfach nicht ein normales Leben zu führen, denn sie ist sich nicht bewusst, dass sie unter einer Krankheit leidet, die als Borderline-Persönlichkeitsstörung bezeichnet wird.
- Carmina yamén.?1Drama von Paco León mit Carmina Barrios und Paco Casaus.
Carmina ist die kräftige, kettenrauchtende Matriarchin eines Arbeiterviertels in Sevilla. Als ihr Mann plötzlich krank wird und stirbt, beschließt Carmina, seinen Tod noch solange geheimzuhalten, bis sein Bonusscheck eingetroffen ist.
- A Night in OldMexico?8Road Movie von Emilio Aragón und Emilio Aragón'Miliki' mit Jeremy Irvine und Javier Gutiérrez.
In A Night in Old Mexico erlebt Robert Duvall ein letztes großes Abenteuer im alten Mexiko.
- Once Upon a Time inJerusalem?211Actionfilm von Adrián Cardona und David Muñoz.
Mit dem Langspielfilm Once Upon a Time in Jerusalem wollen Adrian Cardona und David Munoz an ihren Kurzfilm Fist of Jesus anknüpfen.
- AnimalCrackers5.5145Komödie von Tony Bancroft und Scott Christian Sava mit Emily Blunt und John Krasinski.
Im Animationsfilm Animal Crackers benutzt eine Familie eine Packung magischer Tier-Snacks, um einen heruntergekommenen Zirkus vor der feindlichen Übernahme zu bewahren.
- Der Rächer vonVenedig?Mantel-und-Degen-Film von Carlo Campogalliani und Piero Pierotti mit Vira Silenti und Perla Cristal.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wird die Republik Venedig von inneren Machtkämpfen erschüttert. Der Doge Candiano (Jean Murat) und sein Sohn Rolando (Brett Halsey) stehen für das fortschrittliche Patriziertum, sie wollen mit neuen Gesetzen die alten Privilegien bekämpfen, wollen die Reichen besteuern. Vor allem die Brüder Altieri – der Capitano (Conrado San Martín) und Bembo, der Großinquisitor (José Marco Davó), – wollen den Dogen und seinen Sohn beseitigen. Mit Gewalt und Einschüchterung setzen sie ihre Absicht in die Tat um: Sie arrangieren ein Zusammentreffen von Rolando und seiner früheren Geliebten Imperia (Gianna Maria Canale), zu dem der Ratsherr und jetziger Liebhaber Imperias, Davila (Andrea Bosic), dazukommt. Altieris Männer töten Davila mit Rolandos Dolch und erpressen Imperia mit dem Leben ihrer Tochter Bianca (Lilly Darelli) zur Falschaussage. Mit einem gefälschten Brief beschuldigen sie darüber hinaus Rolando, ein Komplott zum Sturz der Republik geplant zu haben. Rolando wird zum Tod durch Vierteilung verurteilt, sein Vater, der als Doge dieses Urteil nicht unterschreibt, wird ins Exil getrieben. Zu allem Übel hat es der Capitano Altieri noch auf Rolandos Braut Leonora (Vira Silenti) abgesehen. Sie heiratet ihn, um Rolandos Begnadigung zu erwirken. Als es Rolando gelingt, dem Kerker zu entfliehen, schwört er seinen Widersachern Rache.
- Cooking Up aTribute?Dokumentarfilm von José Luis Valle González.
Die Roca Brüder streben nach Neuerungen und wollen ihre Küche für Einflüsse aus aller Welt öffnen. Deshalb schließen die Inhaber eines der besten Restaurants der Welt dieses fünf Wochen lang und gehen mit ihm auf Reisen. Sie besuchen mit ihrem gesamten Küchen- und Servicepersonal sechs Städte in vier verschiedenen Ländern und kreieren 57 neue Gerichte um die lokalen Traditionen und Zutaten zu würdigen. Dabei stellen sie ihre eigenen Interpretationen dieser lokalen Küchen vor und suchen gleichzeitig nach der perfekten Mischung. Der Film Cooking Up a Tribute taucht in die sechs Monate ein, in denen dieses Projekt vorbereitet und durchgeführt wurde. Er wirbt auch für die Küche Lateinamerikas und für deren Beitrag nicht nur zur weltweiten Essenskultur, sondern auch als Stifter einer Identität, die weit über das Essen hinausreicht und ein reales Instrument für gesellschaftliche Veränderungen ist. Vor allem aber ist Cooking Up a Tribute ein Ensemblefilm, in dem Joan, Josep und Jordi zentrale Teile eines Puzzles darstellen, in dem die gemeinsamen Anstrengungen eines außergewöhnlichen Teams verbunden werden mit der Unterstützung von Freunden und Kollegen in jedem der besuchten Länder. (Text: Berlinale)
- Sherry & The Mystery of PaloCortado?Dokumentarfilm von José Luis López-Linares.
Was wir in einem Glas Sherry schmecken sind nicht nur die Früchte und ihre Gährung, sondern auch das eigentümliche Aroma eines Orts, an den die Götter eingeladen wurden und wo sie ein Zuhause gefunden haben: Jerez, ein Ort im Süden Spaniens, an dem schon seit 3.000 Jahren Wein produziert wird, ist ein Ort der Geschichten, der Legenden und vor allem der Rätsel.
Anschließend Menü von Paco Pérez. (Text: Berlinale)
- Susanna süß wieSahne?1Komödie von Steno mit Marisa Allasio und Germán Cobos.
Ganz Mailand ist versessen auf die “Susanna tutta panna”, jene berühmte Torte, die eine alteingesessene Konditorei seit Generationen nach einem Geheimrezept bäckt, das sich jeweils von der Mutter auf die Tochter vererbt.
Im Augenblick ist die hübsche Susanna (Marisa Allasio) die Hüterin des Geheimnisses. Doch sie beschließt, mit dem Gesetz zu brechen. Sie will ihrem heiß und innig geliebten, aber eifersüchtigen Alberto (Germán Cobos) das Rezept zukommen lassen – zum Zeichen ihrer tiefen Zuneigung. Sie schreibt das Rezept auf einen Notizzettel und versteckt diesen in einer Torte, die sie Alberto schenken will. Alberto, der sie bei ihrem Tun beobachtet, wird von höllischer Eifersucht geplagt. Er glaubt, Susanna wolle so einem heimlichen Liebhaber eine Botschaft zukommen lassen. Als die Torte versehentlich zusammen mit einigen anderen ausgeliefert wird, jagt er hinterher.
Susanna vertraut sich in ihrer Verzweiflung Arturo (Raffaele Pisu) an, der in ihrer Konditorei arbeitet, zunächst nicht ahnend, dass dieser längst im Auftrag des Süßwarenfabrikanten Botta (Alberto Rabagliati) das Susanna-Rezept auskundschaften soll. Er heftet sich an Susannes Fersen, die ihrerseits die “richtige” Torte sucht. Die wilde Jagd von Alberto, Susanna und Arturo durch Mailand führt sie zu den verschiedensten Kunden – unter anderen zu einem heimlichen Tortenesser, der von seiner Frau nicht nur ob seines Gewichts malträtiert wird; zu Ganoven, die Falschgeld herstellen und zu Einbrechern in einem Juwelierladen.
Die Nerven aller liegen blank, die richtige Torte ist nicht aufzufinden. Die turbulente Jagd endet schließlich hinter den Kulissen und auf der Bühne eines Theaters, wo sie Chaos stiftet: Die heißbegehrte Torte landet ausgerechnet im Gesicht des Süßwarenfabrikanten Botta, der im Publikum sitzt. Auf diese Weise findet Alberto schließlich den für ihn als Liebesbeweis bestimmten Zettel und merkt endlich, was für ein eifersüchtiger Dummkopf er war.
Regisseur dieser turbulenten italienischen Komödie ist Stefano Vanzina (1917 – 1988), der vor allem unter seinem Künstlernamen Steno bekannt ist. Obwohl er in vielen Genres zu Hause war, wurde die aktionsreiche Komödie sein Spezialgebiet. In Deutschland wurde er besonders durch seine “Plattfuß”-Filme mit Bud Spencer berühmt.
- Der Geldkomplex (The MoneyComplex)?11Komödie von Juan Rodrigáñez mit Lola Rubio und Gianfranco Poddighe.
Eine Finca in Südspanien: Hausherr Rafael residiert hier mit seinen Freunden – Lebenskünstler zwischen Verweigerung, Glücksrittertum und einem Rest revolutionären Begehrens. Gepflegt lungern sie in der idyllischen Umgebung herum, spielen, trinken, plaudern, rezitieren, posieren und performen. Zu Beginn taucht Rafaels Sohn mit einer Verlobten aus Deutschland auf, die jedoch nach einem vierhändigen Klavierspiel mit Julio durchbrennt. Henry ist unermüdlich auf der Suche nach neuen Geschäftsideen und schürft in einer geheimen Mine nach Gold; Franziska zieht es vor, die Notwendigkeit des Geldverdienens zu ignorieren; Lucas liest pausenlos über Ökonomie und Kultur. Und dann ist da noch Domingo, der Herrn Müller in Düsseldorf um drei Millionen Euro erleichtern soll.
Dieses mit leichter Hand und feinem Sinn für Komik und Absurdes inszenierte Debüt, das lose auf Franziska zu Reventlows gleichnamigem anarchischen Roman von 1916 basiert, ist ein Schelmenstück über den kurzen Auftritt auf der Bühne des Lebens und den Kampf um die Daseinsberechtigung unter den Bedingungen des gegenwärtigen Systems. Über „Geld oder Liebe“. Und über Freundschaft. (Text: Berlinale) - AndroidsDream?3Science Fiction-Film von Ion de Sosa mit Manolo Marín und Moisés Richart.
Wir schreiben das Jahr 2052, aber die Zukunft steckt noch mit einem Fuß in der Vergangenheit. Nichts an den auffällig künstlichen Wolkenkratzern oder der Strandpromenade aus Neonlinien deutet darauf hin, dass es nicht doch erst 1975, 1995 oder 2015 ist. Menschen sind kaum zu sehen und viele Wohnungen stehen leer. Eine stille Einöde aus freigelegten Drähten, Stuckfragmenten und einer dicken Staubschicht. Wer hier ausharrt, ist sichtlich stolz auf sein Heim und stellt seinen Krempel zur Schau oder schwingt ausgiebig das Tanzbein. Es ist nicht gerade der Ort, wo man einen Kopfgeldjäger erwartet, aber die Roboter müssen nun einmal eliminiert werden, zumal sie uns Menschen immer ähnlicher sehen.
Ion de Sosas freie Adaption von Philip K. Dicks “Träumen Androiden von elektrischen Schafen?” ist rätselhaft. Sie ist sowohl minimalistisches Genrestück und versteckte Abhandlung über Verschiedenheit als auch ein nahezu dokumentarisches Essay über den irrealen Status quo in Spanien. Und wie es der Titel andeutet, träumen Androiden wirklich: von abgelegenen Orten und neuen Möglichkeiten, alten Sommerhits, einer Umarmung und einem Schaf an der Leine vor einem Panorama aus Hochhäusern und Bergen. (Text: Berlinale) - Versteckspiel?Dokumentarfilm von David Muñoz mit Fatoum al Hussein.
Ein Filmteam besucht ein syrisches Flüchtlingslager im Libanon. Die Flüchtlinge verstecken sich vor dem Krieg. Die Kinder spielen Verstecken. Das Filmteam versucht, im Hintergrund zu bleiben, es versteckt sich ebenfalls. In El Juego del Escondite wird das Zusammenspiel von Realität, Fiktion und filmischem Prozess zum Thema. Widersprüche tun sich auf, wenn verschiedene Welten zur einer Zeit an einem Ort aufeinandertreffen. Die Wirklichkeit ist ein Geschehen, aus dem für einen Film nur bestimmte Wahrheiten extrahiert werden, so die These. Dabei wird vom Film erwartet, dass es zu einer Sortierung der Ereignisse in einer bestimmten Sinn-Reihenfolge kommt. Dieser Prozess zerstört die Wirklichkeit. Gleichzeitig will sich der Film als die einzig wahre Wirklichkeit verstanden wissen. „Als Regisseur versuche ich mich selbst dabei zu beobachten, wie ich mich verhalte, wenn die Wirklichkeit der Flüchtlinge und meine eigene aufeinandertreffen. Ich beobachte mich, wie ich beobachte. Ich fühle mich wie ein Fremder, der eben – auch – seine Geschichte erzählen will.“ (David Muñoz) (Text: Berlinale)
- YúYú?Dokumentarfilm von Marc Johnson mit Zuŏ Bīn Shé.
Am Anfang ist die Natur. Landschaftsaufnahmen von den „Fünf Drachen“ im Tal des Jangtse, des drittgrößten Flusses der Welt, Unesco Weltnaturerbe in der chinesischen Provinz Chongqing, sind mit Ausblicken auf die riesige Stadt Chongqing gepaart, die einem Moloch gleicht und das Tal beherrscht. Der Bienenzüchter Shé Zuŏ Bīn führt auf einem der Felsen ein traditionelles Frühlingsritual aus. Er lässt die Bienenköniginnen auf seinen Körper platzieren, die dann die Arbeiterbienen herbeirufen. Am Ende ist Shé Zuŏ Bīns ganzer Körper über und über mit Bienen bedeckt. Er ist wie in Trance und steht völlig still. Das Summen der Bienen beherrscht alles. Er vertraut seinen Bienen vollkommen, für einen Moment verlieren sie alles Gefährliche, Erschreckende. Sie sind ein Schutzschild. (Text: Berlinale)