Die meist vorgemerkten Filme aus Finnland
- DieErlösung?11Drama von Olli Saarela mit Jussi Lehtonen und Jussi Puhakka.
Während des Bürgerkrieges ist der Pfarrer Patrick Sillmann einer der wenigen ruhenden Pole: er kümmert sich um die Kranken und unterrichtet die Kinder, er selbst ist aber dennoch ein einsamer Mann. Sein Bruder ist Soldat, und als der mit einem Gefangenen vorbeikommt und der Pfarrer ihn bewachen soll, verhilft er ihm zur Flucht.
- A Bride of the SeventhHeaven?1Dokumentarfilm von Anastasia Lapsui und Markku Lehmuskallio mit Angelina Saraleta und Viktoria Hudi.
Der finnische Film A Bride of the Seventh Heaven erzählt die Geschichte einer Nenet-Frau, die zu ihrer Geburt der obersten Gottheit ihres Volkes zur Frau gegeben wird - und die dadurch fortan in Isolation lebt.
- Brasileirinho?1Dokumentarfilm von Mika Kaurismäki mit Teresa Cristina und Paulinho da Viola.
"Brasileirinho"ist eine Dokumentation des Finnen Mika Kaurismäki, die sich mit der Musik Brasiliens befasst. Unter anderem versucht der Regisseur zu erkunden, wo die Wurzeln der typischen Musikrichtungen "Samba" und "Bossa Nova" liegen.
- Das Babyprojekt - ProducingAdults?1Drama von Aleksi Salmenperä mit Minna Haapkylä und Kari-Pekka Toivonen.
Venla wünscht sich aus tiefstem Herzen ein Kind. Als sie entdeckt, dass ihr Freund Antero sie diesbezüglich jahrelang mit Tricks und Ausreden hingehalten hat, scheint Venlas Leben im ersten Moment ein Trümmerhaufen. Aber warum sollte eine erwachsene Frau die Dinge nicht einfach selbst in die Hand nehmen. Ihre Kollegin Satu entpuppt sich dabei schnell als unverzichtbare Hilfe, und in den folgenden, romantischen Turbulenzen schlittern die Beiden in einem atemberaubenden Tempo von der Freundschaft in eine heiße Liebesaffäre, entgehen knapp einer Anzeige für Samenraub, meistern bravourös lästige Begegnungen mit der Männerwelt, einschließlich einer hochnotpeinlichen sexuellen Attacke vom Chef - und landen schließlich bei der ganz ernsthaften Frage nach der wahren Liebe.
- Die Letzte ihrerFamilie?1Drama von Anastasia Lapsui und Markku Lehmuskallio mit Anastasia Lapsui und Radik Anaguritsi.
"Ich bin Ambasi Veras Tochter. Die Russen nennen mich Nadezhda. Mein wirklicher Name ist Neko. Ich bin die Letzte aus der Vera-Familie." Neko gehört zum Volk der Nenets, die in der sibirischen Tundra leben. Es sind die 80er Jahre, und in der damaligen Sowjetunion werden die Nenets genauso vertrieben wie heute, weil unter ihrem Siedlungsgebiet riesige Gasvorkommen vermutet werden. Neko lebt mit ihrem Vater und der Großmutter in einem Zelt inmitten der Einsamkeit. Sie fahren Kajak, fangen Fische und spielen und singen Schamanenlieder, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Als Nekos Mutter sie gegen ihren Willen in ein sowjetisches Internat bringt, endet Nekos idyllische Kindheit. Statt selbstgefangenen Lachs gibt es Haferbrei aus der Großküche und gerechnet wird mit Zahlen und nicht mit Rentieren und Fischen. Das kann nicht gutgehen. Zahlreiche kleinere Konflikte und das andauernde Heimweh lassen einen Plan reifen. Zusammen mit einem Nenet-Mitschüler flüchtet Neko aus dem Internat. Sie will zurück zu ihrer Familie, zur Oma, zum Vater, den Tieren und dem Kajak. Doch die Flucht der Schüler in die Eiswüste der Tundra ist nur von kurzer Dauer. Die Kinder werden zurück ins Internat gebracht, das Leben im Zelt wird zur Erinnerung an ein Leben in einer anderen Welt.
- Ich hiess SabinaSpielrein?1Dokumentarfilm von Elisabeth Márton mit Eva Österberg und Lasse Almebäck.
Sabina Spielrein (1885-1942) war eine Frau, die alles wollte: Karriere, Liebe und Kinder. Sie war intelligent und gebildet, vielseitig interessiert und sowohl musisch wie naturwissenschaftlich aussergewöhnlich begabt. Als sehr junge Frau war sie C.G. Jungs erste Analyse-Patientin in der Nervenklinik Burghölzli in Zürich. Im Verlauf dieser Analyse war eine Liebesbeziehung zwischen Arzt und Patientin entstanden, die - heikel und schwierig - andauerte und schliesslich in einem eigentlichen Fiasko endete. Nach ihrer Gesundung studierte Sabina Spielrein Medizin und arbeitete später selber als Psychoanalytikerin und Kinderpsychologin - ein in der Pionierzeit der Psychoanalyse nicht unüblicher Weg. Ihre höchst anspruchsvollen wissenschaftlichen Publikationen waren wegweisend, ihr Schicksal jedoch blieb lange im Dunkeln. Sabina Spielreins erst kürzlich entdeckten Aufzeichnungen aus dieser Zeit zeigen die Anfänge der Psychoanalyse in einem neuen Licht. In ihrem Briefwechsel mit C.G. Jung und Sigmund Freud wird der Einfluss, den sie auf die beiden Hauptfiguren der Bewegung hatte, deutlich. Der vieldiskutierte Bruch zwischen den beiden Männern war nicht nur das Ergebnis einer wissenschaftlichen Kontroverse. Hinter der Fassade des akademischen Disputs spielte sich ein menschliches Drama in Szenen von Liebe und Eifersucht, Misstrauen und Enttäuschung ab, in dem Sabina Spielrein zwischen den Fronten stand. Es war Sabina Spielreins Schicksal, in Widersprüchen leben zu müssen. Im Widerspruch zwischen Psychose und Psychoanalyse, wissenschaftlicher Karriere und bürgerlichem Familienleben, zwischen 'freier Liebe' und Mutterschaft. Diese Gegensätze finden sich auch in ihrer Positionierung als Frau in einer fast ausschliesslich männlich dominierten Akademikerwelt, als Russin in Europa, als Jüdin mit grosser Faszination für das Christentum und die germanische Kultur, als Mittlerin zwischen Freud und Jung, als Opfer von Stalin und Hitler.
- Zu Hause imDorf?1Dokumentarfilm von Kiti Luostarinen.
Mit ihrem Dokumentarfilm schuf Kiti Luostarinen die Liebeserklärung einer Frau, die so etwas wie "Heimat" lange Zeit weder gekannt noch vermisst hatte, an ein Dorf und seine Bewohner. Der Ort, der so unerwartet ihr "Zuhause" geworden ist, heißt Luhanka und ist eine der kleinsten Gemeinden Finnlands in einer Landschaft von außerordentlicher Schönheit. Die vielfach ausgezeichnete finnische Dokumentarfilmerin Kiti Luostarinen führte ein ruheloses Leben zwischen Dreharbeiten an ganz unterschiedlichen Orten der Welt und einer selten für längere Zeit bewohnten Wohnung in der Großstadt. Sie wollte nichts besitzen und sich an nichts binden. Ihre "Heimatlosigkeit", der ewige Wechsel, war für sie ein Zeichen von Freiheit und Unabhängigkeit - bis sie sich eines Tages entschied, in die tiefe finnische Provinz zu ziehen. Das Dorf Luhanka liegt inmitten von Wäldern und Seen und hat stolze 300 Einwohner, seit einigen Jahren gehört nun die Regisseurin dazu. Gegen jede Erwartung fiel es ihr leicht, sich einzuleben. Sie liebt die Landschaft, den Garten, die Bäume, den Fluss, die Dorfbewohner. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlt sie sich einem Ort ganz zugehörig. "Die Wälder, die Felder, die Seen, die ganze Landschaft wohnt mit mir zusammen", sagt sie, und: "Der Ort, an dem wir leben, wirkt auf uns zurück, ob wir es wollen oder nicht." Davon erzählt ihr Dokumentarfilm. Über die vier Jahreszeiten hinweg sind das Dorf und die es umgebende Natur Protagonisten des Films. Die Dorfbewohner sind organischer Teil dieses "Charakters", dem die Kamera zusieht beim Leben, Atmen, Arbeiten und Feiern. "Zu Hause im Dorf" ist ein poetisches, persönliches Fresko über die unverhoffte Liebe zu einem Ort.
- ErsterSchnee?1Drama von Hamy Ramezan mit Niilo Airas und Toni Airas.
Erster Schnee basiert lose auf den Kindheitserfahrungen des Regisseurs: Er erzählt die Geschichte einer iranischen Familie, die in Finnland gespannt darauf wartet, ob ihnen Asyl gewährt wird oder nicht. (MK)
- Kleine Hände, großePfoten?1Drama von Kaisa Rastimo mit Ronja Arvilommi und Laura Malmivaara.
In den aufregenden Zeiten des Berliner Mauerfalls 1989 findet der Konzertmusiker Isä bei einem Gastauftritt den kleinen Welpen "Stormheart" und nimmt ihn heimlich in seine Heimat Finnland mit. Das kleine Fellbündel ist ein Kaukasischer Hirtenhund. Seine Eltern, wie auch viele andere Vertreter seiner Rasse waren Wachhunde an der innerdeutschen Grenze. In Hämeenlinna fühlt sich der Kleine auf Anhieb pudelwohl. Vor allem Muru, die siebenjährige Tochter Isäs, schließt den kuscheligen Gast sofort in ihr Herz. Doch schnell wird aus dem tapsigen und winzigen Wollknäuel ein riesiger Hund, der das Familienleben auf den Kopf stellt. Erst sorgt "Stormheart" für Aufregung in der Nachbarschaft, dann verbreitet er unbeabsichtigt Angst und Schrecken in Murus Schule. Da er immer wieder ausbüxt, muss der dickköpfige Unruhestifter erneut Bekanntschaft mit einer Mauer machen ― diesmal ums heimische Grundstück. Als sich aber auch noch "Stormhearts" Vergangenheit in Hämeenlinna herumspricht, muss Muru befürchten, dass sie ihren neuen Freund nicht mehr lange behalten darf.
- Ella und derSuperstar7.53.913Abenteuerfilm von Marko Mäkilaakso mit Aura Mikkonen und Emilia Paasonen.
Mit Ella und der Superstar wird ein weiteres der Kinderbücher von Timo Parvela verfilmt. Diesmal wollen die Kinder zu großen Musikern aufsteigen.
- Rölli und dieElfen4.211Fantasyfilm von Olli Saarela mit Allan Tuppurainen und Maria Järvenhelmi.
Die Röllis sind ein wilder Stamm zottelköpfiger Trolle. Sie lieben es, zu lärmen und zu raufen. Auf einer ihrer Reisen entdecken sie tief in den Wäldern ein Elfendorf. Die Elfen fürchten sich vor der Trollen und verstecken sich. Als Millie, eine junge und tapfere Elfe auf Rölli, den Häuptling der Trolle stößt, werden aus Gegnern Freunde.
- Kino Laika - Aki Kaurismäki und die Magie desKinos?1Dokumentarfilm von Veljko Vidak.
Im Dokumentarfilm Kino Laika - Aki Kaurismäki und die Magie des Kinos wird ein neu gebautes Lichtspielhaus zum großen Gesprächsthema des Ortes Karkkila: In der Fabrik, in Autos, im Schnittraum, in einem Biker-Club, in der lokalen Bar und überhaupt in anderen Ecken der Stadt beginnen Anwohner wieder über Filme zu reden. Denn Regisseur Aki Kaurismäki will der Kleinstadt in den finnischen Wäldern ihr erstes Kino schenken und plötzlich brummt die Ortschaft vor Aufregung und unerwartete Geräusche durchdringen die Stille der Natur. (ES)
- DieAdoption?1Dokumentarfilm von Katrine Kjær.
Als Masho und ihr kleiner Bruder Roba von einem Ehepaar aus Dänemark adoptiert werden, blicken die beteiligten Erwachsenen voller Zuversicht und Hoffnung in die Zukunft. Die Adoptiveltern sind überglücklich, dass ihr langgehegter Kinderwunsch endlich in Erfüllung geht; den aidskranken äthiopischen Eltern der Kinder fällt die Trennung von ihren kleinen Kindern zwar sehr schwer, aber sie sind überzeugt, dass den beiden nun ein sorgenfreies Leben bevorsteht. Doch dann kommt alles anders als erwartet. Die vierjährige Masho akzeptiert ihre neue Familie nicht und rebelliert. In Äthiopien verzweifeln die leiblichen Eltern der Kinder, weil die von der Adoptionsagentur versprochenen regelmäßigen Nachrichten über Masho und Roba ausbleiben. Ihnen war nicht klar, dass die Adoption eine endgültige Trennung von ihren Kindern bedeuten würde. Nach ihrem kulturellen Verständnis waren sie überzeugt, durch Briefe, Telefonate und Besuche auch weiterhin viel von ihren Kindern zu erfahren. Die Situation spitzt sich zu, ein Drama mit weitreichenden Folgen für alle Beteiligten bahnt sich an. Fast vier Jahre lang hat die Filmemacherin Katrine W. Kjaer die Familien in Europa und Afrika begleitet. Sie beobachtet, wie das Leben sich nach der neuen Weichenstellung für beide Seiten entwickelt. Sie hielt hoch emotionale Momente des Glücks, der Sorge, der Trauer und der Verzweiflung fest. Entstanden ist ein tief bewegender und spannender Film, der die Schattenseite internationaler Adoptionen zeigt. Er macht deutlich, wie fragwürdig es ist, Kinder mit noch lebenden Eltern für Auslandsadoptionen freizugeben. Äthiopien hat weltweit eine der höchsten Adoptionsraten. Viele dieser Kinder sind keine Waisen, sondern haben Eltern aus armen Verhältnissen. So ist die Vermittlung von Kindern in westliche Familien auch zu einem Geschäft geworden. Die Adoption ist neben der präzisen und hochspannenden Beobachtung einer Verpflanzung eine Parabel auf die soziale und kulturelle Getrenntheit der sogenannten Dritten und der Ersten Welt. Hautnah und fast schon schmerzhaft legt der Film den Finger in die offenen Wunden der großen Missverständnisse zwischen Europa und Afrika.
- Let the RiverFlow?1Drama von Ole Giæver mit Ella Marie Hætta Isaksen und Gard Emil.
Ester (Ella Marie Hætta Isaksen) ist nicht wie die anderen. Im Norwegen der 70er Jahre ringt sie in Let the River Flow mit ihrer Identität und einer tief verwurzelten Schande. Sie gehört zu den in ihrem Land oft aufs Schärfste diskriminierten Sámi. Ihr Cousin jedoch versteckt sich nicht, stellt sich sogar offen gegen die Regierung, um unter anderem den ihnen so wichtigen Fluss Alta vor einem Staudammprojekt zu schützen. Ester gerät zwischen die Fronten und muss lernen, zu sich zu stehen. (SR)
- Sambolico?1Erotikfilm von Mika Kaurismäki mit Kari Väänänen und Andrea Bloom.
Eric, ein erfolgreicher finnischer Dirigent verbringt einen Nachmittag am Strand von Rio de Janeiro. Was könnte einen Schöngeistigen mehr inspirieren als ein paar gut gebaute Bikini-Mädchen unter der glühenden Sonne? Beim Anblick einer außergewöhnlich attraktiven jungen Frau, die offensichtlich die Hilfe eines starken Mannes gebrauchen kann, verließe jeden Mann die Selbstbeherrschung... Eric wird zum vermeintlichen Beschützer der Schönen im heißen Nachtleben Rios und muß sich auf ihrer Tour durch überwältigende Samba Schulen, schwüle Nachtclubs und dunkle Gassen gegenüber zwielichtigen Gestalten behaupten. Doch diesen Preis bezahlt Eric gerne, wenn ihn die dunkle Schönheit, mit all ihren Reizen und dem sinnlichen Mund, anschließend im Mondschein belohnt und ihn aller Sinne beraubt. Eine Sekunde im Paradies.