Die meist vorgemerkten Filme - Berlinale 2014

Du filterst nach:Zurücksetzen
Berlinale 2014
Streaming-Anbie...
Genre
Produktionsjahr
Stimmung
Produktionsländer
Altersfreigabe
Du sortierst nach:
Vormerkungen
  1. SG (2014) | Drama
    ?
    5
    1
    Drama von Gina Kim mit Chin Han und Michelle Yeoh.

    Hao war einmal ein berühmter Koch, aber jetzt will niemand mehr in seinem chinesischen Restaurant essen. Hao verachtet die Tatsache, dass die Leute heutzutage traditionelle Gerichte eher verschmähen, und ist inzwischen ein verbitterter alter Mann. Er hat nur eine Hoffnung: dass sein Enkel Mark (Henry Lau) an einer angesehenen Universität angenommen wird. Aber Mark träumt davon, in die Fußstapfen seines Großvaters zu treten und auch Koch zu werden. Haos Restaurant steht kurz vor dem Bankrott. Um es zu retten, nimmt Mark an einem Fernsehkochwettbewerb namens “Final Recipe” in Shanghai teil. Dort tritt er gegen talentierte junge Köche aus der ganzen Region an und kann die atemberaubenden Kochkünste zur Geltung bringen, die er über Jahre hinweg von seinem Großvater gelernt hat. Gleichzeitig hofft die Produzentin der Show, Julia (Michelle Yeoh), dass ihr Ehemann, der weltberühmte Chefkoch David (Chin Han) an dem Wettbewerb teilnehmen und seine Liebe zum Kochen wiederentdecken wird. Während Mark eine Runde nach der anderen gewinnt und zunehmend Aufmerksamkeit auf sich zieht, merkt Julia langsam, dass Mark und ihr Ehemann ein Geheimnis teilen, von dem beide noch nichts ahnen.

  2. 6.1
    6.7
    5
    3
    Computeranimationsfilm von Esben Toft Jacobsen.

    In Johan und der Federkönig ist ein kleiner Hase auf der Suche nach seiner Mutter. Um sie zu finden, begibt er sich in das geheimnisvolle Reich des Federkönigs.

  3. ?
    5
    Essay-Film von Heinz Emigholz mit Natja Brunckhorst und Ueli Etter.

    Die Dokumentation The Airstrip – Aufbruch der Moderne, Teil III widmet sich Architekturen in der ganzen Welt.

  4. UZ (2014) | Drama
    ?
    4
    1
    Drama von Saodat Ismailova mit Rushana Sadikova und Saodat Rahminova.

    Die junge usbekische Regisseurin Saodat Ismailova erzählt von Bibicha, die sich ins Haus ihrer Großmutter zurückzieht, um dem traditionellen Schweigegelübde zu folgen. Zwischen der kargen Landschaft und farbenfrohen Innenräumen schildert der Film ihren steinigen Weg in die Selbstbestimmung.

  5. FR (2014)
    ?
    4
    von Mehran Tamadon.

    Zwei Jahre lang musste Mehran Tamadon die vier Verfechter des Regimes im Iran dazu überreden, mit ihm gemeinsam ein Experiment zu wagen. Nun empfängt er sie als Gäste im Landhaus seiner Familie, um zwei Tage lang auszuprobieren, was es im Iran nicht gibt: eine plurale Gesellschaft. Während die Frauen in den Gästezimmern verschwinden, diskutieren die Männer über die Vor- und Nachteile einer säkularen Gesellschaft, über den Schleier, Abtreibung, Pressefreiheit… Tamadons Gäste sind dem regimekritischen Filmemacher gegenüber nicht nur in der Mehrheit, sie sind auch versierte Rhetoriker. Immer wieder drehen sie ihm seine Argumente im Mund um und verwenden sie gegen ihn. Seine säkulare Gesellschaft sei doch genauso ideologisch wie ihre religiöse, heißt es. Es geht kontrovers zu, aber es wird auch viel gescherzt, gebetet und zusammen gekocht. Am Ende scheitert ihr Versuch einer Gesellschaftsutopie an zu viel Unverhandelbarem. Ist deshalb auch das Experiment gescheitert? Immerhin hat es für eine kurze Zeit tatsächlich ein Mit- und Nebeneinander verschiedener Lebensstile und Meinungen gegeben. Ein Dialog hat stattgefunden. Für den der Filmemacher allerdings einen hohen Preis zahlen wird.

    (Berlinale)

  6. PH (2013) | Drama
    ?
    4
    3
    Drama von Eduardo W. Roy Jr. mit Mimi Juareza und Jun Jun Quintana.

    Dorina (Mimi Juareza) ist eine ehemalige Entertainerin, die nun auf den Straßen kosmetische Dienstleistungen für Transgender anbietet. Ohne jegliche medizinische Erfahrung ist sie der Doc für ihre dankbaren Kunden, die den glitzernden Gesichtern der schönen Berühmtheiten nacheifern.

  7. PH (2014) | Kriminalfilm, Drama
    ?
    4
    Kriminalfilm von Joselito Altarejos mit Sandino Martin und Boots Anson-Roa.

    An Weihnachten findet der 15-jährige David heraus, dass sein Liebhaber, der 17-jährige Jonathan einen Neuen hat. Er verfällt in eine schwere Depression und setzt alles daran, seinen Freund zurückzubekommen. Er lädt Jonathan ein, ihn ein letztes Mal zu treffen. In den Vorbereitungen auf dieses letzte Treffen lernen wir Davids Persönlichkeit genauer kennen, die virtuellen und realen Welten, in denen er lebt. So bereitet er sich auf sein wohl besonderstes Geständnis vor, nicht nur auf seiner Facebook-Pinnwand, sondern auch in seinem richtigen Leben.

  8. DE (2014) | Dokumentarfilm
    ?
    4
    1
    Dokumentarfilm von J. Jackie Baier und Buck Angel.

    Der sechste Teil der Kompilationsfilmreihe Fucking Different geht neue Wege. Seit 2005 bittet Produzent und Initiator Kristian Petersen schwule und lesbische Regisseur*Innen aus verschiedenen Städten, kurze Spiel- und Dokumentarfilme zu produzieren, und zwar jeweils Lesben zu schwulen Themen und umgekehrt. Mit Fucking Different XXY sollen die Binaritäten der klassischen Genderidentitäten endgültig aufgelöst werden. Hier haben sieben transidentische Filmemacher*Innen aus aller Welt Kurzfilme über Aspekte von Sexualität, die ihnen selbst fremd sind, gedreht. Die Mischung ist bunt und vielfältig, mit dokumentarischen Beiträgen von Buck Angel und Mor Vital, die beide pornografische Filme drehen, bis zu den experimentellen Ansätzen von J. Jackie Baier und Gwen Haworth, die beide aus dem Dokumentarfilmbereich kommen. Stereotype über die anderen und über das, was “normal“ ist, die auch in der queeren Gemeinschaft existieren, sollen durch die Filmreihe aufgebrochen werden. Um mit dem Motto des Films zu sprechen: Brecht Stereotype, stiftet Verwirrung und feiert die Vielfalt!

  9. AT (2014) | Musikdokumentation
    ?
    4
    1
    Musikdokumentation von Georg Tiller mit Andreas Spechtl und Sebastian Janata.

    DMD KIU LIDT von Georg Tiller ist nach einem Song von „Ja, Panik“ benannt, der den Satz „Die Manifestation des Kapitalismus in unserem Leben ist die Traurigkeit“ abkürzt. Der Anti-Musikfilm verweigert sich den Klischees des Musikfilmgenres. Nie sieht man die im Berliner Exil lebende österreichische Gruppe spielen. Die Musiker hängen vor dem Auftritt in einer verrauchten Bar ab, packen ihre Instrumente nach einer Probe zusammen, trinken gemächlich Kaffee oder rauchen eine Zigarette, während der Sommerwind das Schilfgras irgendwo neben verlassenen Bahngleisen streichelt.

  10. SG (2013) | Dokumentarfilm
    ?
    4
    Dokumentarfilm von Pin Pin Tan.

    Manche Orte lassen sich aus der Ferne präziser beobachten, will man ihr inneres Wesen begreifen. Für das Porträt ihrer Heimatstadt, der tropischen Wirtschaftswundermetropole Singapur, wählt Tan Pin Pin eine konsequente Außenperspektive. Sie besucht politische Exilanten in London, Thailand und Malaysia, die die Stadt verlassen mussten, vor 50 oder 35 Jahren – und bis heute nicht zurückkehren dürfen. Es sei denn, sie sind gestorben und Angehörige bringen ihre Asche zurück. Die Protagonisten des Films haben für die Freiheit Singapurs vom Kolonialismus und für mehr Demokratie gekämpft. Sie sind jahrzehntelangen Haftstrafen und juristischer Willkür nur um den Preis des Exils entkommen. Ihr heutiger Blick auf die Stadt ist geschärft, verträumt und analytisch zugleich: To Singapore, with Love ist eine Hommage auf kämpferische Einzelpersonen, deren Lebensweg durch Migration geprägt wurde. Weniger als Opfer denn als Utopisten eröffnen ihre Geschichten erstaunliche Perspektiven auf eine ultra-moderne Stadt im demokratischen Koma. Aber auch auf das Leben im Exil, das oft verschlungene Pfade und Umwege nimmt, für die, die ihre Ziele fern der Heimat nicht aus dem Auge verlieren.

  11. AT (2014) | Drama, Kriegsfilm
    ?
    4
    1
    Drama von Sebastian Brameshuber.

    Andi spielt E-Gitarre und ist Waffennarr. Michi hofft, mit seinen Doc Martens auf der richtigen Seite zu sein. Ramona sucht eine Lehrstelle und will partout ein Lippen-Piercing. Die drei 15-Jährigen leben in Ebensee, einem kleinen Ort in Österreich, wo Jugendliche 2009 die jährliche Feier zum Gedenken an die Toten des ehemaligen Konzentrationslagers mit Softguns störten.
    Auf Michis Computer findet sich ein Volkslied über sein Heimatdorf „an der grünen Traun“ genauso wie der Song „Punk war ich schon als Kind“. Wenn man ihn dann noch als Michael-Jackson-Imitator, bei der Brauchtumspflege mit Ratschen, Lederhose und Trachtenhut und beim Blödeln über Anti-Nazi-Graffiti erlebt, entsteht ein prägnantes Bild vom komplizierten Prozess jugendlicher Selbstfindung und Persönlichkeitsbildung. Und davon, wie kurz der Weg beim Wechseln unterschiedlichster Identitätsentwürfe sein kann. Anhand von schön fotografierten Momentaufnahmen aus dem Alltag der Teenager im Verlauf eines Jahres sowie Aussagen von ihnen und ihren Eltern über den Umgang mit der NS-Zeit skizziert der Film darüber hinaus, auf welche Befindlichkeiten die offizielle Gedenkkultur heutzutage trifft. Nicht nur in Ebensee.

  12. DE (1975) | Drama
    ?
    4
    1
    Drama von Heiner Carow mit Hermann Beyer und Peter Aust.

    Matthias träumt davon einmal Pilot zu werden. Darum sehnt seinen neunten Geburtstag herbei, denn dann hat sein Vater ihm einen Rundflug geschenkt. Er hat ihm die Geschichte von Ikarus erzählt, der auf seinem Flug der Sonne zu nah kam und abstürzte. Matthias, der bei seiner Mutter lebt, ist tief getroffen, als der Vater nicht zu seinem Geburtstag kommt. Er irrt durch die Stadt, berät mit seinem Freund und besucht schließlich seinen Vater, der Redakteur bei einer Zeitung ist. Allein auf dem Dach eines Miethauses kommt er zu dem Schluss, dass Ikarus nicht abgestürzt ist, weil er nicht auf seinen Vater hörte, sondern weil der ihn vergessen hat.

  13. BE (2013) | Drama
    ?
    4
    Drama von Bas Devos mit Cesar De Sutter und Raf Walschaerts.

    In einer menschenleeren Einkaufspassage wird vor Jesses Augen sein bester Freund Jonas erstochen. Wie gelähmt beobachtet der 15-jährige die Szene. Die jugendlichen Täter flüchten, ihre Motive bleiben ungeklärt. Für Jesse beginnt eine Zeit erschreckender Einsamkeit. Alleine mit seinem Schmerz und vermutlich auch mit seinen Schuldgefühlen, findet er keine Sprache, sich seinen Eltern oder den anderen Jungen aus seiner BMX-Clique mitzuteilen. Diese reagieren hilflos oder abweisend, weil sie ihm Feigheit unterstellen. In ihrer gepflegten Vorortsiedlung herrscht ein monströses Schweigen. Das Unfassbare bleibt unfassbar, und die Jungs drehen weiter ihre Loops, als wäre nichts geschehen. Selbst der Trauerzug, die Blumen am Tatort oder die Ergreifung der Täter erscheinen nur nebensächlich. Lange, hochkonzentrierte Kameraeinstellungen machen die Härte des Geschehens spürbar und lenken den Blick in Abgründe, die an moderner Kunstfotografie orientierten Motive lassen vieles im Unscharfen oder Dunklen. Ein puristischer Geräusche-Soundtrack verstärkt die visuelle Spannung. Durch den radikalen Verzicht auf Erklärungen wird der Zuschauer mit eigenen Wahrnehmungen und Gedanken konfrontiert.

  14. CN (2014) | Drama
    5.7
    5.5
    4
    Drama von Zhou Hao mit Zhou Hao.

    Ein junger Mann vor einem Spiegel. Die Nacht gehört ihm. Jeden Abend begutachtet er sich angetan in einem anderen Hemd, verlässt sein Apartment und wartet in einer schwach beleuchteten Gasse auf seine Freier. Dort begegnet er einer gleichaltrigen Prostituierten, die neu im Stadtviertel ist. Sie flirten, treiben durch die Straßen, kreisen spielerisch um die Idee, sich gegenseitig ihre Körper zu vermieten, und geben sich selbst Namen von Blumen: Er nennt sich Tuberose, sie sich Narzisse. Die Fremden, denen sie folgen, bleiben für sie ohne Gesicht – bis sich Rose, ein One-Night-Stand, in Tuberose verliebt. Mit Unterstützung von Narzisse umwirbt Rose den Sexarbeiter auf charmante Weise. Tuberose reagiert mit kühler Zurückhaltung, aber immer weniger gelingt es ihm, seine Unnahbarkeit zu bewahren. Mit der dichterischen Kraft eines Jean Genet schildert der 21-jährige Regisseur in seinem bildgewaltigen, sinnlichen Debütfilm die sprachlose Suche dreier Außenseiter nach Nähe und übernimmt dabei auch die Hauptrolle. Über die Liebeslieder der taiwanischen Sängerin Teresa Tung findet der Protagonist Zugang zu seinen verschlossenen Empfindungen.

  15. JP (1926) | Drama
    6.3
    4.3
    4
    1
    Drama von Henry Kotani mit Tomu Uchida und Yachiyo Shizuka.

    Junichi lebt in einem Armenviertel. Der Vater des Jungen starb im Gefängnis, die Mutter ist krank und bettlägerig. Für ihren Sohn spart sie sich den Reis vom Munde ab; er wiederum verzichtet aus Liebe zu ihr gern auf das wenige Essen. Morgens verkauft Junichi in den Gassen Blumen, nachmittags in der Stadt Zeitungen. In der Schule ist er ein Außenseiter. Als er einer Mitschülerin beisteht, verprügeln ihn die anderen Jungen. Nachdem Shigeko Zeugin geworden ist, wie sie Junichi abermals triezen, berichtet das Mädchen ihrem Vater davon, der Mutter und Sohn daraufhin zu sich einlädt und soziale Hilfsmaßnahmen ergreift.

    Ein Sozialdrama, das im Auftrag des Kultusministeriums entstand. In ihm wendete der Regisseur Henry Kotani (auch: Kuraichi oder Soichi Kotani) noch einmal das zehn Jahre zuvor bei Alvin Wyckoff und Cecil B. DeMille (The Cheat, 1915) Erlernte erfolgreich an. Zumal jene Sequenz, die den Diebstahl, die Verurteilung und die Haftzeit des Vaters zusammenfasst, verfügt über das klassische „Rembrandt-Licht“, das Teile des Gesichts im Schatten belässt – wohingegen sich das „Licht des Herzens“ aus dem strahlenden Himmel, den der Film im Schlussbild zeigt, ganz rückhaltlos über den Jungen und seine Mutter ergießt.

  16. 5.4
    4.5
    4
    2
    Dokumentarfilm von Davi Pretto mit João Carlos Castanha und Celina Castanha.

    Castanha ist eine teilweise fiktionale Doku über den gleichnamigen Schauspieler und Transvestiten, der treuherzig mit seiner Mutter zusammenlebt.

  17. US (2014) | Dokumentarfilm
    ?
    4
    Dokumentarfilm von Kelvin Kyung Kun Park.

    Eine Liebe zerbricht, als eine Frau sich auf die Suche nach einem schamanischen Gott begibt. Regisseur Kelvin Kyung Kun Park nimmt das Trauma des Verlassenen als Ausgangspunkt für dessen eigene Suche nach einem Gott. In unterschiedlichen Erzählfäden wird er mehrfach fündig: bei Walen im Meer, auf einer Schiffswerft, in einem Stahlwerk. Sie alle sind Giganten ihrer Zeit. Groß, erhaben – göttergleich.
    Auch Parks Bilder evozieren Götter: Glut und Stahl, Funken und Feuer. Menschen wie Zwerge zwischen riesigen Zahnrädern. Entindividualisiert. Eine schöne neue Welt, in der Arbeiter moderne Industriegüter produzieren, aber die Industrie längst den modernen Arbeiter produziert hat. Die Arbeit ist ein Gott, dem wir uns unterworfen haben. Doch jede Existenz ist flüchtig und zeitlich begrenzt. Das gilt für Beziehungen ebenso wie für Götter.
    Cheol-ae-kum offenbart eine einzigartige Handschrift. Park montiert seine Erzählstränge zu einem komplexen dokumentarischen Werk aus Schamanen und Schiffsschrauben, Walen und Industriehallen. Sein Schnittplatz wird zum Schweißgerät – und die Tonspur zur eindrucksvollen Sinfonie aus Industrielärm, Walgesängen, Gustav Mahler und schamanischen Liedern.

    (Berlinale)

  18. SE (2013) | Zeichentrickfilm
    ?
    4
    Zeichentrickfilm von Lasse Persson und Alicja Jaworski Björk.

    „E-e-emil!“ brüllt der Vater über den kleinen Hof in Katthult, die schmerzende Zehe in einer Rattenfalle, die Hände in klebrigen Fliegenfängern oder die Haare voller Teig. Es ist mal wieder so weit, der Junge hat Unfug angestellt und muss dafür in den Holzschuppen, aber Emil empfindet das nicht als Strafe – im Gegenteil: Er verriegelt die Tür von innen, damit er ungestört eine weitere Holzfigur, von denen er schon eine ganze Sammlung hat, schnitzen kann. Seine kleine Schwester Ida möchte auch einmal im Schuppen sitzen. Aber sie ist zu brav. Und es ist gar nicht so einfach, Unfug auf Emils Weise anzustellen. Denn eigentlich will der aufgeweckte Junge nur Probleme lösen und tut das mit einer herzerfrischend eigenen Logik. Die Neuverfilmung von Astrid Lindgrens beliebten Erzählungen über den hierzulande als Michel aus Lönneberga bekannten Jungen schildert das Landleben Anfang des 20. Jahrhunderts von seiner heitersten Seite. Der Zeichentrick ist an die Originalillustrationen angelehnt, und die Erzählstimme ist die von Astrid Lindgren selbst. Einmal gelingt es Ida doch, es ihrem Bruder gleich zu tun und eine Ladung Eier zu vernichten. Schon schallt es über den Hof: „E–e-emil!“ (Berlinale)

  19. EE (2013) | Drama
    6.8
    3
    Drama von Veiko Õunpuu mit Mari Abel und Jaanika Arum.

    Der Este Veiko Õunpuu porträtiert in dem komisch-melancholischen Spielfilm Free Range – Ballaad maailma heakskiitmisest einen jungen Mann, der zwischen dem Traum, für die Kunst zu leben, und den Anforderungen des Alltags nach einem Zustand der Schwerelosigkeit strebt.

  20. FR (2014) | Dokumentarfilm
    ?
    7
    3
    2
    Dokumentarfilm von Nadège Trébal.

    Für viele Männer ist ein Schrottplatz das Äquivalent zum Kaffeeklatsch: Mit dem Schraubenzieher in der Hand, beim Ausbauen von Kurbelwellen und Stoßdämpfern, Kühlern oder Ölwannen kommen sie ins Plaudern. Auch solche Männer, die andernorts wahrscheinlich eher schweigsam sind. Selbst wenn es regnet und erst recht, wenn sich die Schrauben nicht ganz einfach lösen. In ölverschmierten Overalls, wenn sie beim Ausschlachten das gesuchte Teil tatsächlich finden und in Alditüten packen, werden Bastler zu Poeten. Ein Tunesier, der von den blauen Augen und dem weichen Haar seiner Tochter schwärmt. Ein Raucher, der die Frauen im Sommer schöner findet und sich nach der Betriebsamkeit von Malis Straßen sehnt. Ein anderer Westafrikaner, der davon erzählt, wie er in der Piroge auf dem Weg nach Europa dem Tod ins Gesicht sah und bereit war zu sterben. Manchmal verirren sich auch Frauen auf den Schrottplatz, ein Mädchen legt schützend den Arm um ihren kleinen Bruder, der sich vor den Gabelstaplern fürchtet. Nadège Trebal entdeckt mit ihrer Kamera die melancholische Schönheit eines Ortes, der selbst dem Untergang geweiht ist. Man wünscht sich, es gäbe für diesen Schrottplatz einen Denkmalschutz.

    (Berlinale)

  21. HK (2014) | Drama
    ?
    3
    Drama von Zhao Dayong mit Liang Ming und Li Ziqian.

    Liang Renwei und Pomegranate, seine schwangere Freundin, kehren in sein abgeschieden in den Bergen liegendes Heimatdorf zurück. Er möchte bis nach der Geburt dort bleiben, um seiner zwielichtigen Vergangenheit zu entkommen und zu schauen, welche Möglichkeiten sich für die Zukunft ergeben.
    In einer eher beiläufigen Szene wird eine große Mao-Figur aus Pappmaschee von drei Männern entsorgt. Dennoch sind der wirtschaftliche Aufstieg und der moderne Lifestyle im Dorf noch nicht angekommen. Die Zeit scheint in dieser einsamen Gebirgsregion still zu stehen. Nach wie vor dominieren die alten Kader mit rigiden Methoden das dörfliche Leben. Renweis Onkel, der für die Durchsetzung der Ein-Kind-Politik verantwortlich ist und eine Quote zu erfüllen hat, bittet ihn um Unterstützung. Brutal und ohne eine Miene zu verziehen, zwingt Renwei Frauen zur Abtreibung. Indessen wird der Bauch seiner Freundin immer runder. Doch alle Beteiligten müssen auf unterschiedliche Weise erleben, dass Gewalt immer weitere Gewalt mit sich bringt. Vor einer grandiosen archaischen Berglandschaft erzählt dieser Film von dem, was Menschen in der Lage sind, einander anzutun.

  22. PL (2014) | Dokumentarfilm
    ?
    3
    Dokumentarfilm von Wilhelm Sasnal und Anka Sasnal mit Joanna Drozda und Jerzy Gajlikowski.

    Im Mittelpunkt des polnischen Dokumentarspielfilms Parasite (OT:Huba) von Anka und Wilhelm Sasnal steht ein alter Mann, gezeichnet von der lebenslangen Arbeit in der Fabrik. Seine Tochter, allein mit ihrem Säugling, zieht bei ihm ein. Der Film erzählt vom Zurückgeworfensein auf die nackte Existenz, von Enge, Fremdheit, Nähe und von Körpern – am Beginn eines Lebens, am Ende, und irgendwo dazwischen.

  23. CA (2014) | Dokumentarfilm
    ?
    3
    Dokumentarfilm von Jean-Francois Caissy.

    Die kanadische Dokumentation La marche à suivre – Guidelines widmet sich Jugendlichen in der Provinz Quebec, die in ihrem Stadium zwischen Kind und Erwachsenem ihre Grenzen austesten und zuweilen auch überschreiten.

  24. IN (2013) | Drama
    ?
    3
    Drama von Jayan Cherian mit Kallen Pokkudan und Saritha.

    Eine Gruppe von Vertriebenen wendet sich in den indischen Westghats-Bergen dem Buddismus zu, um so gesellschaftlichen Oppressionen zu entgehen.

  25. CN (2013) | Drama
    ?
    3
    Drama von Baoping Cao mit Jinglin Guo und Xueying Zhang.

    In Li Wans Familie hinterlässt die chinesische Einkindpolitik tiefe Spuren. Ein Hund namens Einstein soll die 13-Jährige über das Desinteresse ihres Vaters hinwegtrösten. Doch Li Wan interessiert sich mehr für Astrophysik und muckt gegen die gesellschaftlichen Normen auf.