Meine Erwartungen an The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben waren eigentlich nur: 8 Oscarnominierungen... kann man sich ja mal ansehen. Ich habe mir nicht mal einen Trailer angesehen und war dementsprechend offen, was mich erwarten würde. Auch mit Benedict Cumberbatch konnte ich bis dato nicht wirklich viel anfangen, da ich zu meiner Schande gestehen muss vorher noch nie einen Film mit ihm gesehen zu haben... obwohl doch! In Der Hobbit war ich durchaus überzeugt von seiner Rolle als Drache Smaug.
Da ich ungerne alleine ins Kino gehe, der Großteil meines Freundeskreises jedoch mit überkreuzten Fingern zurückschreckt wenn ich einen Film vorschlage, dessen Trailer sie vorher nicht tausend mal im TV gesehen haben, war ich gespannt wie The Imitation Game auf meinen Kumpel, den ich nun doch überreden konnte, wirken würde.
Was uns nun jedoch erwartete war besser als das was ich ihm vorher versprochen hatte.. um einiges. Die Geschichte ist durchaus klug aufgeteilt... auch wenn man etwas auf die Jahreszahlen achten musste um nicht durcheinander zu kommen. Benedict Cumberbatch iwar als Alan Turing brillant und ich muss sagen, ich musste des Öfteren an Sheldon Cooper aus The Big Bang Theory denken. Dieser Mix aus genialem Wissenschaftler und hilflosem Einzelgänger, den sein Charakter beinhaltet macht es unglaublich interessant sein Verhalten zu beobachten. Allgemein wird der gesamte Film durch diesen amüsanten Charakter um einiges interessanter, harmoniert meiner Meinung nach aber lückenlos mit dem im Grunde ernsten Thema. Doch auch neben Benedict Cumberbatch bietet The Imitation Game durchweg sehr gute schauspielerische Leistungen. Keira Knightley oder auch Matthew Goode passen wunderbar in ihre Figuren und das außerordentlich authentisch wirkende Setting.
Inhaltlich wird natürlich einiges aufgeboten, ob sich das nun positiv oder negativ auswirkt bleibt glaube ich jedem selbst überlassen. Ich denke es ist immer schwierig viele Themen in 114 Minuten unter zu bringen und obwohl es durchaus machbar ist besteht das Risiko, dass man sich als Zuschauer wünscht, dass auf das ein oder andere noch genauer eingegangen worden wäre... und genau das habe ich leider. Damit mich niemand falsch versteht, The Imitation Game besitzt (wie meine Deutschlehrerin sagen würde) durchgehend einen roten Faden und ich habe nicht das Gefühl, dass der Film nicht abgeschlossen ist. Es ist nur leider so, dass die Themen, also Alan Turings Kindheit, seine Homosexualität und sein damit verbundenes Zweitleben, die Entschlüsselung des Inigma-Codes und die ersten Formen künstlicher Intelligenz bzw. die Vorstufen des Computers, zwar wirklich butterweich zusammenarbeiten, aber ich doch gerne das ein oder andere genauer gewusst hätte.
Zusammenfassend würde ich aber trotzdem sagen, dass The Imitation Game durchaus berechtigt an eine Nominierung als "bester Film" gelangt ist, da einfach von den Schauspielern über die Story bis hin zum Szenenbild alles zusammen passt. Auch Benedict Cumberbatch wird den Erwartungen gerecht, er überzeugt in seiner Rolle von der ersten Sekunde an und zeigt, dass auch er einen Oscar verdient hätte. Was das Drehbuch angeht kann ich mir gut vorstellen, dass die vielen Themen, die im Grunde wirklich passend untergebracht sind ein ausschlaggebender Faktor für die Nominierung sind.
Und was meinen Kumpel betrifft kann ich sagen: Er fand den Film "echt mega lustig und voll interessant".
Hier geht's zu den anderen Artikeln:
2/8 - The Grand Budapest Hotel