7 Fragen an Haschbeutel

07.07.2013 - 08:49 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Who died and made you fucking king of the zombies?
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Who died and made you fucking king of the zombies?
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Shaun prägt, Jonah wurde weichgespült, und Mütter sollten vorsichtig sein, sobald ein Brief an Mary Elizabeth Winstead unterwegs ist. Ach ja, und dann wäre da noch die Art von Gelage, die quasi nach einer Red Wedding-Hommage schreit…

Der Schrecken der die Nacht durchflattert, das Spielbrett das zum Leben erwacht, der Feminismus der zum Miss-verständnis wird (Get it? Get it? Ach, egal…) – all das und noch vieles mehr gibt es endlich im handlichen Format der 7 Fragen, zum überallhin Mitnehmen, als Konversationsobjekt für Cocktailparties und als perfektes Accessoire zum Floraldruck-V-Neck-Microfaserplüsch-in-Edeloptik-Blouson! Machen Sie es wie unser Studiogast Haschbeutel und sichern auch SIE sich ihren Limited Edition-Fragebogen zum Vorzugspreis – einfach eine Nachricht an unseren freundlichen Kundenservice, Kängufant berät Sie gern!

Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?

Zugegeben war ich was das angeht ein Spätzünder. Ich habe zwar schon als Knirps gerne Filme geschaut, aber nie bewusst als Medium wahrgenommen; sie waren vielmehr einfach „Konsumgut“ und eine Auflockerung zwischen meinen C64- & Super Nintendo-Sessions. So richtig angefangen hat‘s dann „damals“ mit Darkwing Duck – Der Schrecken der Bösewichte & Konsorten … vor allem eine Serie hat es geschafft, dass ich eine richtige Sucht entwickelte: Bob Morane. Daneben gab‘s bei Opa (natürlich) immer Bud Spencer & Terence Hill zu sehen.

Aber so richtig den Funken überspringen lassen haben dann Shaun of the Dead und Stay. Ersterer hat mein Interesse für das Medium geweckt und war der erste Film, mit dem ich mich auch so richtig persönlich identifizieren konnte, während Stay bis heute einfach DER Film für mich ist und visuell einer der beeindruckendsten Streifen, die je gedreht wurden. Zu der Zeit fing‘s dann an, dass ich mein Geld angefangen habe, in Kino, Sneaks, DVDs (und später BluRays) zu investieren … mittlerweile sind zwei Billy-Regale zum Bersten gefüllt – vom Regal für Special Editions fang ich gar nicht erst an. Spätestens seit ich dann Love Exposure gesehen habe, wusste ich: Ich will nie wieder ohne Filme sein.

Was ist das schönste, bzw. was ist das schlimmste Erlebnis, das du jemals in einem Kino hattest?

Das schlimmste Erlebnis war Jumanji, in dem ich mit meinen Eltern im Kino war, nachdem ich sie tagelang belagert hatte, mit mir doch da bitte reinzugehen; damals war ich um die acht oder neun Jahre alt. Auch wenn‘s im Nachhinein nicht mehr nachvollziehbar ist, hatte ich damals so unfassbar viel Angst vor dem Film, dass ich wochenlang keine Brettspiele mehr anrührte. Ich weiß noch die Szene, als der junge Bradley Pierce die Axt aus dem Schuppen holen sollte und dann den Schuppen mit der Axt aufmachen will; das ganze Kino hat gelacht und ich ich saß nur wie in Stein gemeißelt da und quälte mir ein Schmunzeln auf die Lippen, denn man wollte vor den Eltern ja nicht zugeben, dass man noch nicht alt genug für den Film war; innerlich bin ich allerdings einfach nur gestorben. Absurderweise war der ein Jahr später erschienene Scream – Schrei!, den meine Eltern mir verboten haben anzuschauen, fast schon Kindergarten dagegen. Zwar verängstigte er mich stellenweise noch, aber die Hölle wie mit Jumanji habe ich seitdem nie mehr mitgemacht.

Herr Verteidiger, Sie haben das Wort: Welcher Film, welche Serie hat, deiner Meinung nach, eine viel zu schlechte Bewertung auf moviepilot?

Ohje, da gibt‘s hier einige Filme, zumal ich eh ein „Herz für Filme, die niemand leiden kann“ habe, für die ich sicher bald eine Selbsthilfegruppe e.V. gründen werde. Vermutlich bekomme ich jetzt auch direkt auf die Schnauze bei meinem ersten Patienten, aber ich nenne trotzdem mal den hoffnungslos missverstandenen Sucker Punch, der auf Grund seines Regisseurs und seiner Optik schon zerrissen wurde, ohne dass man ihn gesehen hat. Während sich viele gerne dem einfacher gestrickten Inception hingeben und sich dann voll Meta und so fühlen, schaue ich lieber hinter die Fassade dieses wohl pro-feministischsten Filmes der letzten Jahre. Während viele am visuellen Reiz der Figuren scheitern, seh‘ ich da gerne durch die vielen verschiedenen Erzähl- und Metaebenen hindurch und ergötze mich an einer modernen Version von Alice in Wonderland, die zudem zeigt, wie einfach wir Männer uns von visuellen Reizen überwältigen lassen und dann unfähig sind, Inhalte zu erfassen; was im Endeffekt genau das kritisiert, was der Film vor Augen führt – perfide und wirkungsvoll, wie man gesehen hat. Außerdem muss man einfach die handwerkliche Seite hervorheben. Wenn Zack Snyder aus einer 10-sekündigen RealSzene eine fast fünfminütige CGI-One-Shit-Effektorgie zaubert, nämlich den Kampf gegen die Roboter auf dem Zug, muss man einfach staunend applaudieren. Das Making-Of ist jedem nur zu empfehlen.

Zum anderen wäre da Death Proof – Todsicher, der wohl beste Tarantino-Film, den jeder unfassbar langweilig findet, während ich mich über diesen profanen Frauen-Talk so dermaßen amüsieren kann, dass der Film gerne nochmals eine Stunde hätte drauflegen dürfen. Nur dass Quentin meine Mary-Elizabeth Winstead einfach von jetzt auf nachher verschwinden lässt, das verzeihe ich ihm nicht.

Mein persönliches Sorgenkind ist aber Tron Legacy, das Sucker Punch von Disney. Absolut beeindruckender Streifen und eine visuelle Reise durch fantastische Welten, bei dem irgendwie jeder eine Story erwartet, die es schon im kultigen ersten Teil nicht gab. Tron Legacy nimmt mich einfach immer wieder mit auf eine Reise, die ich einfach nur erleben will, während ich dem „Dude“ zuschaue, was er so tut. Solche „Reisen“ kann ich dann auch mal ohne oscarwürdige Story genießen. Übrigens einer der wenigen Filme, der das 3D wirklich großartig umsetzt; vom Soundtrack muss ich jetzt nicht schwärmen, oder?

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