Die Lokation der aktuellen Staffel von American Horror Story entpuppt sich als gute Wahl für eine Horrorserie, bietet das Südstaaten-Städtchen New Orleans neben Legenden über Hexenzirkel und Voodookult auch noch den ein oder anderen Mördermythos. Nachdem schon die historische Figur der Madame Lalaurie in Coven aufgegriffen wurde, lernen wir in The Axeman Cometh den Titel gebenden Serienkiller von New Orleans kennen, der von 1911 bis 1919 mehrere Menschen mit einer (Überraschung!) Axt, zumeist im Schlaf, erschlagen hat. Da der Killer nie identifiziert werden konnte, bot die Mordserie natürlich viel Platz für Spekulationen und mauserte sich über die Jahre zu einer lokalen Legende. So wird er in der Folklore der Stadt oft als übernatürliches Wesen beschrieben, das hoch gewachsen und mit einem schwarzen Hut bekleidet des Nachts durch die Straßen zog. Klingt also nach einer optimalen Rollenbeschreibung eines Bösewichts für American Horror Story: Coven und so darf er ein Jahrhundert nach seinen axetremen Taten wieder die Hacke schwingen. Unser Hexenzirkel dürfte über seinen Auftritt eher gespaltener Meinung sein.
Was passiert: Zoe (Taissa Farmiga) entwickelt sich immer mehr zur Leading Lady der Junghexen im Internat. Nachdem sie hinter einer Geheimtür in ihrem Schrank alte Fotos und andere Überbleibsel ihres Zirkels gefunden hat, begibt sie sich auf Spurensuche ihrer Vorgängerinnen. Von Jahr zu Jahr wurden es weniger Hexen und schwand demzufolge die Kraft des Zirkels, was Zoe nun nicht weiter auf sich sitzen lassen möchte. Mit einem Ouija-Brett möchte sie herausfinden, was es mit dem Verschwinden von Madison auf sich hat. Der kontaktierte Geist nennt sich selbst Axeman und ist die Seele eines Mannes, der vor knapp 100 Jahren das Leben vieler Unschuldiger forderte und anschließend vom Hexenzirkel in New Orleans zur Strecke gebracht wurde. Zoe jedoch fürchtet die Seele des Mörders nicht und verspricht ihm seine Freiheit, wenn er ihr im Gegenzug den Aufenthaltsort von Madison verrät. So können Zoe, Queenie und Nan ihre Hexenschwester in einer Truhe auf dem Dachboden finden und gleichzeitig auch noch Spalding aus vermeintlichen Mörder überführen. Zum Glück für Mädchen, dass sie eine Hexe mit der Gabe der Wiederbelebung kennen: Sie laden die Einzelgängerin Misty Day (Lily Rabe) zu sich ein, die die schon vermodernde Madison im Nu wieder zurück ins Leben holt.
In der Zwischenzeit kehrt die nach einem Säure-Anschlag erblindete Cordelia (Sarah Paulson) wieder ins Internat zurück. Zwar kann sie fortan nicht mehr mit ihren Augen sehen, doch nimmt sie nun jedes noch so tiefe Geheimnis einer Person durch ihre bloße Berührung wahr. So erkennt sie endlich, dass ihr Mann Hank ein Fehlgriff war und sie mit einer Rothaarigen betrogen hat. Was sie aber noch nicht weiß ist, dass Hank ein waschechter Hexenjäger ist, der schon von Anfang an mit ihrer Erzfeindin Marie Laveau (Angela Bassett) zusammen arbeitet und beauftragt wurde, sie auszuspionieren und ihre Schülerinnen zu töten. Zu allem Überfluss ist das jedoch nicht das einzige Problem von Cordelia: In ihrem Zimmer wartet auch schon der Geist des Axt-Mörders auf sie, um seine verdiente Freiheit zu fordern, die ihm von Zoe versprochen wurde. Um ihre Schulleiterin zu retten, bleibt der jungen Hexe also nun keine andere Wahl: Zusammen mit Queenie und Nan spricht Zoe den nötigen Zauberspruch und lässt den Axeman wieder auf die Bevölkerung los. Mit Schlapphut und Axtkoffer verschwindet er in der Nacht, um sein nächsten Opfer zu suchen – und wirft dabei sein Auge ganz zufällig auf Fiona (Jessica Lange).