Francis Ford Coppola hat sich herzlichst bedankt und abgesagt: Der 70-jährige Regisseur gab den Cannes-Verantwortlichen einen Korb. Sein neuer Film Tetro wird nicht auf dem Festival laufen, welches am 13. Mai feierlich mit dem Pixar-Film Oben eröffnet wird. Als Grund gibt er an, dass Tetro ein Independent-Film ist, den er selbst finanziert hat und auch selbst in die Kinos bringt. Eine Gala-Veranstaltung beim glamurösesten Festival würde nach seiner Ansicht gar nicht zu dem Film und seinem Anliegen passen. Aus seiner Absage wird außerdem deutlich, dass der Film wohl nicht im Wettbewerb sondern außer Konkurrenz laufen sollte und vielleicht ist dies mit ein Grund für die Absage.
Tetro wird am 11. Juni 2009 in den USA anlaufen. Francis Ford Coppola will sich ganz auf diesen Kinostart konzentrieren und sich nicht von Cannes und dessen Medienrummel ablenken lassen. Bereits am 1. Mai werden erste Bilder vom Film des New Hollywood-Regisseurs beim San Francisco International Film Festival zu sehen sein. Am 10. Juni feiert er dann Premiere beim Seattle International Film Festival, bevor er einen Tag später in die Kinos kommt. Ob und wann der Film bei uns in Deutschland läuft, ist noch unklar.
In Tetro begibt sich der 17-jährige Bennie (Alden Ehrenreich) nach Buenos Aires auf die Suche nach seinem älteren Bruder Tetro, der seit mehr als einem Jahrzehnt als vermisst gilt. Die Familie war von Italien nach Argentinien ausgewandert. Aber mit dem wachsenden Erfolg seines Vaters (Klaus Maria Brandauer), einem talentierten Dirigenten, zog die argentinisch-italienische Familie nach New York. Als Bennie seinen Bruder Tetro (Vincent Gallo) schließlich findet, ist er ganz anders als ursprünglich erwartet. Der Dichter ist ein melancholischer und unbeständiger Zeitgenosse und lebt mit seiner Freundin Miranda (Maribel Verdú) zusammen. Die Brüder beginnen, sich mit ihren Kindheitserinnerungen auseinanderzusetzen und entdecken dabei ungeahnte Konflikte und Geheimnisse.
Wir berichteten bereits hier von dem Film, zu dem Francis Ford Coppola ein selbst gedrehtes Kurzvideo zur Verfügung gestellt hat. Tetro ist nach 35 Jahren der erste Film, für den der Filmemacher wieder zur Feder griff und persönlich ein Drehbuch schrieb.