Chris Pine übernimmt den Stab von William Shatner

06.05.2009 - 08:45 Uhr
Chris Pine als Capt. Kirk
Paramount
Chris Pine als Capt. Kirk
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Schlagfertigkeit, Intelligenz und die athletische Figur zeichnen Capt. Kirk aus. Hat dies auch Chris Pine?

James T. Kirks Schicksal ist vorbestimmt – er hat das Zeug zum Sternenflottencaptain, aus dem Legenden gemacht werden. Aber am Anfang von Star Trek ist er zunächst nur ein grüblerischer Teenager in Iowa, der seine Schwierigkeiten hat und trotz seines Charmes so aufmüpfig ist, dass er leicht vom rechten Weg abkommen könnte. Kirk muss zunächst einmal lernen, seinen Impuls zu zügeln, der im Film als “Instinkt, blindlings in den Abgrund zu springen” beschrieben wird. Doch als er dann die gleißende, noch im Bau befindliche U.S.S. Enterprise im schwer bewachten Hangar sieht, ist er wie vom Donner gerührt – er entwickelt den Ehrgeiz, sich in der Sternenflotte zu beweisen und aus eigener Kraft bis an die Spitze aufzusteigen.

Kirk als ungehobelter, unangepasster junger Mann, der seine Berufung noch sucht, lange bevor er die Verantwortung als leuchtende Leitfigur übernimmt – diesen Aspekt haben wir auf der Leinwand noch nie gesehen. “Uns schwebte vor, Kirk als praktisch ziellosen Rebellen zu zeigen, als wir ihm erstmals begegnen. Er ist ein Verweigerer, ein Nonkonformist, der nur aus dem Bauch heraus handelt und letztlich nicht weiß, wohin er eigentlich will. Erst als er die Enterprise erblickt, sieht er plötzlich sein Ziel vor Augen – jetzt ist die Richtung vorgegeben”, sagt Regisseur J.J. Abrams.

Es war für die Filmemacher eine epische Odyssee ganz eigener Art, als sie auf die Suche nach einem jungen Schauspieler gingen, der jene Rolle verkörpern sollte, die William Shatner unsterblich gemacht hat, wobei der Nachfolger ihr durchaus einen eigenen Charakter verleihen soll. Erst ganz am Ende dieser Suche sprach Chris Pine vor und überraschte die Filmemacher komplett. Pines Rollen in mehreren Liebeskomödien und in dem Actionfilm Smokin’ Aces (2006) etablierten ihn als Nachwuchsstar. Aber niemand sah voraus, wie intuitiv er sich in Kirks Dynamik, Humor und Individualismus einzufühlen verstand. Executive Producer Bryan Burk erinnert sich: “Chris trat erstaunlich selbstbewusst auf, ohne ruppig oder anmaßend zu wirken. Er traf die Rolle genau auf den Punkt – uns war sofort klar, dass wir unseren Kirk gefunden hatten.” Und Produzent Damon Lindelof fügt hinzu: “Wir suchten jemanden, der Shatner organisch entspricht, ohne ihn nachzuahmen – er soll ein Kerl zum Pferdestehlen sein, aber wenn er die Brücke der Enterprise betritt, muss er sofort Autorität ausstrahlen. Genau diese Qualitäten bringt Chris mit.” J.J. Abrams fasst zusammen: “Chris hat Kirks Schlagfertigkeit, Intelligenz und die athletische Figur, aber – was genauso wichtig ist – er kann auch herumalbern und sehr verletzlich erscheinen. Vor allem lässt er sich auf jede Situation ein, ist immer sehr konzentriert und aufmerksam bei der Sache. Sein Kirk wirkt sehr echt – und genau das hatten wir uns gewünscht.”

Chris Pine war seinerseits von J.J. Abrams schwer beeindruckt: “Er strahlt bei diesem Projekt eine Dynamik aus, die man fast mit Händen greifen kann. Ich wollte unbedingt dabei sein.” Pine begriff sofort, dass er mit dieser Rolle seinen eigenen Weg gehen muss und sich nur ansatzweise davon inspirieren lassen darf, wie Shatner die Rolle in eine weltberühmte Ikone verwandelt hat. “Mr. Shatner hat einen Actionheld und Frauenschwarm geschaffen, den er mit unglaublichem Humor ausstattete. Was mir an unserem Film so gut gefällt: Hier erfahren wir, warum und wie der Mann so geworden ist”, sagt Pine. “Es war natürlich absolut überwältigend, in Mr. Shatners Schuhe zu steigen und das Trek-Universum zu betreten. Wir waren uns einig, dass wir gar nicht erst versuchen sollten, seine Leistung nachzuahmen. Die eigentliche Herausforderung für mich bestand darin, mir die Rolle anzueignen.”

Aufgrund des Drehbuchs gelang es Pine, seine Vorstellungskraft in neue Bahnen zu lenken: “Weil wir Kirk als jungen Mann erleben, können wir deutlich machen, woher seine Dynamik, seine Leidenschaft stammen und warum es so schwierig für ihn ist, seine Begabung auf ein Ziel zu konzentrieren.” Kirks ausgeprägte Menschlichkeit wird durch jugendlichen Leichtsinn getrübt, ist aber in ihrer raumgreifenden Energie nicht zu übersehen – das zu zeigen war Pines wichtigstes Anliegen: “Kirk ist kein Superheld. Er ist ein Mensch wie du und ich, er steht vor haushohen Problemen, die er irgendwie bewältigen muss. Seine besondere Fähigkeit ist der kompromisslose Einsatz seiner ganzen Kraft – er hält unerbittlich durch, bis er sein Ziel erreicht hat.”

Chris Pine absolvierte ein intensives Fitnesstraining, nahm Unterricht im Boxen und Martial Arts, um mit Kirks unnachahmlicher Bauernschläue und Ruppigkeit Weltraummonster aller Art abwehren zu können. “Ich habe mit unserem hervorragenden Stunt-Team zusammen trainiert, wobei mir besonders Spaß macht, dass die Action ganz real ist. Kirk bezieht reichlich Prügel, aber er würde sich nie unterkriegen lassen.”

Als wohl schwierigste Aufgabe empfand Chris Pine, die nicht gerade einfache, unterschwellig sehr komische Beziehung zu Spock richtig zu dosieren. “Zachary Quinto und ich versuchen den Zuschauern zu zeigen, wie das Schicksal mit Kirk und Spock zwei sehr aufgeweckte, auf Krawall gebürstete junge Männer auswählt, ihr Leben lang immer wieder aneinanderzugeraten, wobei sie sich aber aus demselben Grund im Lauf der Zeit immer mehr schätzen lernen”, erklärt er. Am Ende ähnelte die Chemie in der gesamten jungen Besetzung laut Pine immer deutlicher der in der Enterprise-Besatzung. “Es hat uns allen riesig Spaß gemacht”, sagt er. “Mit Zach arbeite ich wirklich gern. John Cho, der Sulu spielt, ist echt lustig und sehr begabt – er zeigt die Rolle in ganz neuem Licht. Karl Urban (als Dr. McCoy) spielt unsere Szenen sehr dynamisch – wie er die Augenbraue hochzieht, das macht ihm im Filmgeschäft niemand so leicht nach. Zoe Saldana ist als Uhura ebenso schön wie intelligent – eine wie sie findet man nur sehr selten. Simon Pegg und Anton Yelchin sind als Scotty und Chekov einfach urkomisch. Ingesamt eine tolle Truppe. Wir nehmen uns nie allzu ernst, sind aber als Team zusammengewachsen.”

So richtig fiel der Groschen laut Chris Pine in dem Moment, als er das Brückenset sah und sich klar machte, dass Kirk in naher Zukunft das Kommando der Enterprise übernehmen würde. “Als ich erstmals das Enterprise-Set betrat, wurde mir schlagartig bewusst, dass wir hier etwas ganz Besonderes miterleben”, berichtet er. “Und dann folgte ein weiterer großer Moment, nämlich als ich erstmals im Sessel des Captains Platz nahm: Dabei lief es mir kalt über den Rücken. Diesen Augenblick werde ich mein Leben lang nicht vergessen.”

Quelle: Mit Material von Paramount

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