Mit David Lynch verlor die Filmwelt in diesem Jahr eine ihrer einzigartigsten Stimmen. Der Regisseur von Serien wie Twin Peaks und Filmen wie Mulholland Drive verstarb im Alter von 78 Jahren, ohne eines seiner letzten geplanten Projekte angehen zu können. Dabei handelt es sich um eine Netflix-Mystery-Serie mit dem Arbeitstitel Unrecorded Night.
Jennifer Chambers Lynch, Lynchs ebenfalls filmschaffende Tochter, hat nun potentiell gute Nachrichten für alle, die dem Projekt noch immer hinterhertrauern.
David Lynch Netflix-Serie Unrecorded Night könnte noch als Buch erscheinen
Lynchs Netflix-Vorhaben wäre eine 13-teilige Miniserie geworden, die einige zu Beginn der Gerüchte für eine 4. Staffel von Twin Peaks hielten. Produktionspartnerin Sabrina Sutherland offenbarte später, dass Unrecorded Night während der Coronapandemie aufgegeben wurde. Gegenüber The Times (via IndieWire ) gab Jennifer Lynch nun weitere Infos heraus. Unter anderem, dass langjährige Weggefährt:innen wie Kyle MacLachlan, Laura Dern und Naomi Watts wohl Teil der Serie gewesen wären. "Er liebte es, mit seinen Freunden zu spielen", so die Tochter.
Sie schloss kategorisch aus, dass sie oder andere Unrecorded Night anstelle von David Lynch in Angriff nehmen. Es gibt allerdings einen Plan B:
Niemand von uns hat jemals versucht, seine Serie an seiner Stelle zu drehen. Wir ziehen in Betracht, es als Buch zu verlegen, damit die Menschen sich mit seinen Ideen auseinander setzen können. Es wäre sehr traurig, wenn die Leute es nicht zu sehen bekämen.
David Lynch: Bis zuletzt geheimnisvoll
Lynch begann seine Karriere, als er von der Malerei zum Film wechselte und mit seinem ersten abendfüllenden Projekt Eraserhead von 1977 einen Midnight Movie-Hit landete. Der letzte Spielfilm des Cinema-Surrealisten war der äußerst experimentelle Inland Empire von 2006. Lynch finaler Paukenschlag war jedoch Twin Peaks: The Return von 2017, das 18-stündige Revival seines Serien-Meilensteins, das er komplett selbst inszenierte.
Wovon die Netflix-Serie Unrecorded Night gehandelt hätte, ist bis heute ein Mysterium – was vielleicht gar nicht so unpassend ist. Man kann sich aber denken, dass es ganz sicher sowohl wundervoll als auch seltsam geworden wäre.