Die bewegende Vergangenheit von Tagesschau-Sprecherin Susanne Daubner: "Irgendwann stand die Staatssicherheit vor meiner Tür"

23.10.2024 - 19:05 Uhr
Susanne Daubner ist beliebt und bekannt für das Vorlesen des Jugendwort des Jahres.
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Susanne Daubner ist beliebt und bekannt für das Vorlesen des Jugendwort des Jahres.
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Susanne Daubner ist bekannt als Tagesschau-Sprecherin und beliebt als Moderatorin der Kandidaten für das Jugendwort des Jahres. Aber sie hat auch eine bewegte Vergangenheit.

Kürzlich wurde das Jugendwort des Jahres verkündet - wie immer von Susanne Daubner. Doch lange bevor sie zur Tagesschau kam, war sie in der DDR beim Rundfunk engagiert. Ein Blick in die bewegte Vergangenheit der bekannten Nachrichtensprecherin.

Susanne Daubner wollte Tänzerin werden - landete aber beim Radio

Susanne Daubner wurde am 26. März 1961 in Halle an der Saale in der damaligen DDR geboren. Ihr großer Traum war es immer, Tänzerin zu werden, doch diesen Traum konnte sie sich nie erfüllen. Sie absolvierte das Abitur und eine kaufmännische Ausbildung.

Als sie in der Mittagspause über den Alexanderplatz schlenderte, bot ihr ein Mann wegen ihrer tollen Stimme an, ein Mikrofon auszuprobieren. Sie lehnte zunächst ab, bis eine Freundin sie quasi dazu zwang. Nach einigen Monaten meldeten sie sich zurück und sie sollte für den Jugendsender DT64 die Nachrichten einsprechen, was sie schlussendlich auch tat.


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Susanne Daubner: "Irgendwann stand die Staatssicherheit vor der Tür."

Nach einiger Zeit beim Jugendsender wird die Staatssicherheit (Stasi) der DDR auf Susanne Daubner aufmerksam. Bei 3nach9 erzählt sie davon:

Irgendwann stand die Staatssicherheit vor der Tür. Ich sollte für sie arbeiten und ich hab gesagt: ‘Muss ich drüber nachdenken. Das kann man ja nicht zwischen Tür und Angel entscheiden.’ Ich hab dann abgelehnt.

Sie betonte jedoch, dass sie die Möglichkeit gehabt hätte, abzulehnen, da sie weder Familie noch Freunde hatte und somit nicht erpressbar gewesen wäre. Als der Chefredakteur des Jugendsenders sie jedoch aufforderte, ihre Kontakte offenzulegen, fasste sie den Entschluss, aus der DDR zu fliehen.

Für die Flucht musste Susanne Daubner durch einen reißenden Fluss schwimmen

Susanne Daubner brauchte daraufhin nur drei Tage, um aus dem Osten zu fliehen. An der Grenze von Ungarn zu Jugoslawien und Österreich musste sie durch den Grenzfluss schwimmen. Da profitierte die Nachrichtensprecherin von ihrem ausgiebigen Schwimmtraining, dass sie in ihrer Kindheit genossen hatte.

In ihrer Begleitung befand sich auch ein Leistungsschwimmer aus West-Berlin, der ihr bei der Flucht in den Westen half. Beide konnten jedoch nicht über den Fluss in den Westen fliehen, da die Strömung in der Nacht zu stark war. Über eine nahe gelegene Brücke gelang es beiden schließlich, die Grenze zu überqueren. Der Fluchthelfer wurde ihr späterer Ehemann, mit dem sie 1990 auch ein gemeinsames Kind bekam. Daubner scherzt:

Mein Kind ist ein Einheitskind von einem Ossi und einem Wessi. 1990 geboren. Das war mein Beitrag zur deutschen Einheit.

Susanne Daubners Weg zur Tagesschau

Nach ihrer Flucht arbeitete sie zunächst beim Sender Freies Berlin. 1992 wechselte sie zum Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB). Bei beiden Sendern war sie als Nachrichten- und Programmsprecherin tätig. Ab 1999 wechselte sie schließlich ins Team der Tagesschau, wo sie bis heute tätig ist.


https://www.youtube.com/watch?v=bx1zfRTq6Ck

Wo Susanne Daubner außerhalb der Tagesschau zu sehen ist

Mittlerweile ist Susanne Daubner zwar hauptsächlich in der Tagesschau zu sehen, aber auch in Talkshows ist sie häufig zu Gast. So war sie bei 3nach9 oder Inas Nacht zu Gast und erzählt dort gerne aus ihrem Leben. Auch in einer Ausgabe von Wer weiß denn sowas? mit dabei.

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