Der Thriller Die Unfassbaren – Now You See Me des französischen Regisseurs Louis Leterrier ist kein guter Film, aber ein sehr interessanter. In Die Unfassbaren – Now You See Me wird eine eigenwillige Geschichte erzählt: vier Zauberkünstler bzw. Trickbetrüger werden von einem mysteriösen Fünften zusammengerufen.
Isla Fisher spielt die Entfesselungskünstlerin, Dave Franco verbiegt Löffel wie Uri Geller, Woody Harrelson gibt einen arroganten Mentalisten und Jesse Eisenberg trickst mit Karten. Ein Jahr später haben die Vier eine Zaubershow in Las Vegas. Darin wird ein Franzose aus dem Publikum ausgewählt, er soll mit Hilfe der Magie in seine Bank in Paris teleportiert werden, um dort den Safe mit einigen Millionen Euro Bargeld auszurauben. Mittels eines Luftkanals werden dann die Scheine von Paris nach Las Vegas gezogen und an das jubilierende Publikum verteilt. Das FBI ist gleich zur Stelle und will die vier Zauberer verhaften – doch die Beweislage ist mehr als schwach. Handelt es sich hier wirklich um Magie? Nein, sagt der Mann, der in einer bekannten Show im Fernsehen alle Zaubereien als Tricks entlarvt. Morgan Freeman spielt diesen kühlen selbstbewußten Analytiker hinreißend.
Die Handlungskonstruktion des Films ist jedoch äußerst verworren. Eine elegante Erzählung sieht anders aus und die Erzählweise erinnert eher an ein Konglomerat aus schlechten Kriminalromanen. Doch was, wenn in der Schwäche der Narration nicht auch eine Stärke liegt? Wenn Geld global in nur wenigen Sekunden transferiert werden kann, erinnert uns dies dann nicht an die gegenwärtigen Ausprägungen des Finanzmarkt-Kapitalismus, an hemmungslose Börsenspekulationen mit immateriellem Kapital? Und ähnelt die komplizierte Erzählweise mit tausend Wendungen, die eigentlich der Logik nach zum Himmel schreien muss, nicht an aktuelle Berichte über das Platzen der Immobilienblase und über die undurchsichtigen Finanztransaktionen in einem korrupten System?